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Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen

Titel: Drachenritter 01 - Die Nacht der Drachen
Autoren: Gordon R. Dickson
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beschäftigt ist, daß er mich vergißt. Ich kann nicht einmal etwas unternehmen, wenn er schläft, denn wenn er schläft, schläft auch der Körper, und ich muß auch schlafen. Damals im Wirtshaus, als wir ein wenig Wein tranken, das war das einzige Mal, daß ich überhaupt ein wenig freikam, und wenn ich nicht so hungrig und durstig gewesen wäre …«
    »Gorbash«, sagte Carolinus. »Genug jetzt!«
    »Genug? Ja, ist gut.« Gorbash schluckte und schwieg.
    »Wenn wir schon von Wein sprechen, Zauberer«, sagte Brian ein wenig heiser in die Stille. »Könnt Ihr da nicht etwas tun? Es ist jetzt einen Tag und eine Nacht her, seit wir alle etwas gegessen haben. Einen Tag, seit wir getrunken haben – und das war auch nur Wasser aus den wenigen klaren Teichen, die Trinkwasser hatten.«
    »Außerdem«, warf Danielle mit klarer Stimme ein – sie saß noch immer neben dem Bogenschützen auf der Erde – »braucht Dafydd wenigstens für die Nacht Obdach und Wärme; und er ist nicht reisefähig. Kann Eure Revisionsabteilung nicht etwas für ihn tun nach allem, was er für sie getan hat?«
    »Sein Kredit liegt in einem anderen Bereich«, erklärte Carolinus.
    »Paßt auf«, erklärte Jim, »Ihr habt doch gesagt, ich hätte noch Kredit bei der Revisionsabteilung übrig, auch nachdem ich meinen Körper zurückbekommen habe, wenn ich mich entschließe, hierzubleiben. Benützen wir doch einen Teil davon, damit wir alle Essen, Trinken und Obdach bekommen.«
    »Nun, vielleicht…«, antwortete Carolinus und nagte an seinem Bart. »Aber die Revisionsabteilung unterhält keine Küche und keinen Keller zur allgemeinen Bewirtung. Aber ich kann einen Teil Eures Kredits dazu benützen, James, uns alle dorthin zu bringen, wo Essen und Trinken verfügbar sind.«
    »Also los!« schlug Jim vor.
    »Nun denn…« Carolinus hob seinen Stab und stieß ihn noch einmal mit dem Ende auf den Boden. – »Erledigt!«
    Jim blickte erstaunt um sich. Sie waren nicht mehr auf dem Damm in den Sümpfen beim Verhaßten Turm. Sie waren wieder vor dem Haus von Schankwirt Dick. Im Westen, hinter den Baumwipfeln, leuchtete rosig der Sonnenuntergang, und über allem lag sanftes Dämmerlicht. Ein Duft von brutzelndem Rinderbraten, der ihnen das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ, drang aus der offenen Tür des Wirtshauses.
    »Willkommen, willkommen, ihr Reisenden!« rief Dick persönlich und eilte geschäftig aus der offenen Tür. »Willkommen in meinem Wirtshaus, wer immer ihr auch…«
    Er brach mit offenem Munde ab.
    »Der Himmel möge mir beistehen!« schrie er zu Brian gewandt. »Herr Ritter, Herr Ritter, doch nicht schon wieder! Ich kann mir das einfach nicht leisten! Ich kann es mir wirklich nicht leisten, egal, wie oft Ihr mit der Dame in der Burg verlobt seid. Ich bin nur ein armer Wirt, und mein Keller ist nicht unerschöpflich. Da kommt Ihr nun daher, mit zwei Drachen statt nur einem und mindestens einem anderen… äh…« Er starrte Angie und Jim, der immer noch sein Krankenhausnachthemd trug, argwöhnisch an. »Herrn und einer Dame?« schloß er in fragendem Tonfall, und fügte hastig hinzu: »Und natürlich auch noch dem Zauberer. Und all die anderen …«
    »Wisset, Dick«, sagte Brian streng, »daß dieser andere Herr Baron James Eckert von Riveroak ist, gerade erst erlöst aus seiner Verzauberung in den Körper des Drachen, nachdem er am Verhaßten Turm einen Unhold erschlug und die Dunklen Mächte besiegte, die uns alle bedrohten. Das ist seine Dame, Mylady Angela. Dort drüben seht Ihr den Drachen – Gorbash mit Namen –, in dessen Körper die Verzauberung stattfand. Ihr könnt sogar die Narbe sehen, die ihm Sir Hughs Lanze beibrachte. Neben ihm ist ein Drache aus den Teichen und Sümpfen – Secoh mit Namen –, der trotz seiner geringeren Größe heute äußerst tapfer gekämpft hat.«
    »Zweifellos, zweifellos!« Dick rang die Hände. »Eine ehrenwerte Gesellschaft, in der Tat. Aber, Herr Ritter, irgend jemand muß diesmal bezahlen. Ich… ich muß wirklich darauf bestehen.«
    »Unglücklicherweise, Dick«, sagte Brian, »so gut ich Eure Lage verstehen kann und die Belastung, die unsere Gesellschaft Euch aufzuerlegen droht, bin ich, wie Ihr wißt, selbst nicht reich. Nichtsdestoweniger werde ich mich, wie schon früher, verbürgen …«
    »Aber Bürgschaften helfen mir nichts, Herr Ritter – bei allem Respekt!« klagte Dick. »Kann ich andere Reisende mit Euren Bürgschaften verköstigen, denn mehr werde ich nicht übrighaben, nachdem
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