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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord
Autoren: Joanne Bertin
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Ich dachte, danach könnten wir ein wenig herumreisen. Ich würde kurz zurückkommen und Shan holen und dich anschließend irgendwo treffen.
    Otter sagte: Du nimmst Shan nicht mit? Hast du ihm schon eröffnet, daß du ohne ihn reisen wirst? Ich wünschte, ich könnte dabeisein, wenn du es ihm sagst.
    Linden verzog das Gesicht bei der Vorstellung, wie sein llysanischer Hengst auf die Nachricht reagieren würde. Ich dachte, ich werde bis morgen früh warten. Wahrscheinlich wird er versuchen, mich zu beißen. Wohin fährst du?
    Otter antwortete: Ob du es glaubst oder nicht, wir sind unterwegs nach Casna.
    In Otters Geiststimme schwang ein verschlagener Unterton mit, den Linden nur allzugut kannte. Der Barde führte etwas im Schilde. Linden überlegte, was es diesmal war, und fragte: Was tust du auf See?
    Ich habe einen Verwandten in Thalnia besucht. Vielleicht erinnerst du dich an ihn – Rotfalk, ein Wollhändler. Die beste Freundin seines Sohnes Raven ist Kapitän eines Handelsschiffes, ein Mädchen aus der Kaufmannsfamilie Erdon aus Thalnia. Ich habe sie gefragt, ob ich mitsegeln könne. Mir war mal wieder nach etwas Neuem zumute. Sie hatte nichts dagegen.
    Rotfalk? Raven? überlegte Linden einen Moment. Ah! Jetzt erinnere ich mich an die beiden, besonders an den kleinen Jungen; rote Haare und eine Leidenschaft für Pferde.
    Otters Kichern kitzelte in seinem Geist.
    Kleiner Junge? Der Bursche ist jetzt fast so groß wie du, zum Kummer seines Vaters. Schade, daß er nicht mitfahrt; ihr beiden würdet euch gut verstehen.
    Linden nickte und vergaß – wie so oft –, daß Otter ihn nicht sehen konnte. Es kam ihm vor, als stünde der Barde direkt neben ihm. Und was willst du in Casna?
    Zufälligerweise ist das der erste Hafen, den die Seenebel anläuft. Ich hatte vor, nach Drachenhort zu kommen, um dich dort rauszuholen und ein wenig mit dir herumzureisen. Arme Maurynna. Als sie davon gehört hat, wollte sie unbedingt mitkommen. Sie hat versucht, ihren Onkel zu überreden, ihr einen Überlandtransport zu geben, aber davon wollte er nichts wissen.
    Linden fragte sich, wer Maurynna war, dann entschied er, daß sie der Kapitän sein mußte. Und anhand des Tones in Otters Geiststimme glaubte er zu ahnen, was der Barde im Schilde führte. Orter, was für einen Unsinn heckst du wieder aus?
    Das geht dich nichts an, Jungchen. Dann, nachdenklich: Oh, Götter, es ist schon so lange her.
    Linden seufzte. Er hatte vergessen, wie lang die Jahre einem Echtmenschen erschienen. Das war Teil des DrachenlordZaubers; nicht gefangen zu sein in den Grenzen der Zeit. Jahre flogen dahin wie Tage – gleichzeitig ein Segen und ein Fluch.
    Er massierte seine Schläfen. Selbst mit Hilfe des Merling-Zaubers begann sein Kopf zu brummen. Er sagte: Kief und Tarina fliegen mit mir. Ein Anflug von Niedergeschlagenheit durchfuhr ihn. Er hoffte, daß Otter es nicht spürte.
    Tarina? Was für ein Glückspilz du bist, sagte Otter. Aber Maurynna wird entzückt sein; drei Drachenlords in Casna!
    Linden hob eine Augenbraue. Oh? war alles, was er sagte, doch sein Tonfall sprach Bände. Wann werdet ihr dort sein?
    Ich würde sagen, in etwa zwanzig bis dreißig Tagen, vielleicht früher; wir kommen gut voran, sagt man mir. Wir haben Thalnia vor zwei Tagen verlassen und nach etwas gesucht, das Maurynna die »Große Strömung« nennt. Ah, Linden, kann ich dich um einen Gefallen bitten?
    Jetzt würde es kommen. Natürlich. Was?
    Hättest du etwas dagegen, wenn ich sie dir vorstelle? Sie wäre völlig hingerissen.
    O Götter. Bestimmt wieder eine, die sich einen DrachenlordMann angeln wollte. Er hoffte, daß sie nicht zu der Sorte gehörte. Was auch immer, sie war Otters Freundin; er konnte ihm den Gefallen nicht abschlagen. Nein, ich habe nichts dagegen.
    Ich sollte dich aber warnen, denn du bist einer ihrer Helden. Sie hat schon immer die DrachenlordGeschichten geliebt, vor allem die über Bram und Rani und den Kelnethischen Krieg. Wenn sie dich trifft, geht ihr Kindheitstraum in Erfüllung, denn du bist nicht nur ein Drachenlord – du bist ein Abkömmling von Bram und hast an dessen und Ranis Seite gekämpft.
    Lindens Magen zog sich zusammen. Dies würde schlimmer werden als sonst.
    Kief und Tarina. Nach kurzem Zögern sagte Otter: Tut mir leid, Linden. Es wird schwer für dich werden, oder?
    Linden senkte den Kopf. Auf Drachenhort konnte er irgendwie ignorieren, von seelenverwandten Paaren umgeben zu sein. Immer wenn es ihm zuviel wurde, konnte er zu seinen
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