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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord
Autoren: Joanne Bertin
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wenn er es nur lange genug versuchte, am Rande des Gartens den Schatten kastanienbrauner Haare sehen würde. Trotz ihrer Rolle in der Geschichte, die sie alle an den Rand einer Katastrophe geführt hatte, verdankten sie Sherrine dieses glückliche Ende. Ich hoffe, du findest dein Glück auf der anderen Seite, dachte er traurig. Du hast es verdient. Lebe wohl, Sherrine.
    Maurynna hob lächelnd den Kopf. »Ich kann es noch immer nicht glauben«, sagte sie.
    »Ich auch nicht, und ich bin so glücklich wie noch nie«, erwiderte er.
    »Warte, bis ich dich verrückt mache. Ich kann sehr stur sein«, warnte sie ihn.
    »Ich auch. Ich glaube, wir haben ein paar interessante Jahrhunderte vor uns.« Er küßte sie; dann legte sie wieder glücklich den Kopf an seine Schulter.
    Nach einer Weile fragte sie: »Wann gehen wir nach Drachenhort?«
    »Sobald wir erfahren, daß deine Mannschaft dich in Sicherheit weiß. Sie werden deiner Familie in Thalnia alles berichten. Beren hat heute morgen ein schnelles Schiff losgeschickt, um sie einzuholen. Sei also unbesorgt. Liebste. Deine Mannschaft wird sich nicht mehr lange grämen müssen.«
    »Remon ist wahrscheinlich ganz krank vor Kummer«, sagte Maurynna. »Ich habe ein schlechtes Gewissen.«
    »Wir werden es bei ihnen wiedergutmachen. Ah – da kommt Beren. Ich fragte mich schon, wo er bleibt.« Linden winkte dem neuen Regenten von Cassori zu, als der Mann mit seiner frisch angetrauten Gemahlin am Arm in den Garten kam. Jetzt, wo der Ärger der Ratssitzungen ausgestanden war, hatten sich Beren und Beryl enorm verändert. Linden mochte die beiden. Beren kam auf sie zu, als wäre Lindens Wink ein Befehl gewesen.
    Der Regent begrüßte sie mit einem leichten Kopfnicken, während Beryl sich verneigte. »Drachenlords.«
    Linden spürte, daß sich Maurynna ein wenig verkrampfte. Sie hatte sich noch nicht an ihren neuen Rang gewöhnt. »Herzog Beren, Lady Beryl«, sagte er seinerseits nickend. »Möchtet Ihr Euch zu uns setzen?« fragte er, insgeheim hoffend, daß sie ablehnen würden.
    »Danke, aber – dürfte ich einen Moment mit Euch sprechen, Linden Rathan? Allein? Verzeiht, Maurynna Kyrissaean.«
    Linden runzelte die Stirn. Etwas in Berens Tonfall … »Warte hier, Liebste. Es wird nicht lange dauern.«
    Beryl nahm seinen Platz auf der Bank ein und begann, sich mit Maurynna zu unterhalten.
    Beren führte ihn in den hinteren Teil des Gartens, ein Stück abseits von den anderen. »Euer Gnaden«, begann der Regent. »Ich muß Euch zwei Dinge beichten.«
    O Götter – was war jetzt wieder los? »Tatsächlich, Herzog?«
    »Beryl hat mir gestanden, daß sie diejenige war, die das Ermächtigungsschreiben versteckt hat, Drachenlord. Sie wollte mir die Schande ersparen, weil sie fürchtete, daß Ihr es herausfinden könntet …«
    »Was hätte ich herausfinden können?« fragte Linden.
    Berens Gesicht wurde so rot wie sein Haar. »Das Schreiben ist eine Fälschung.«
    Das hatte Linden als letztes erwartet. »Aber Ihr habt geschworen …«
    »Daß ich es nicht gefälscht habe. Das war kein Meineid, Drachenlord. Nicht ich habe es gefälscht, sondern mein Bruder Dax.«
    »Der Gemahl der Königin«, sagte Linden, verwirrt von dieser neuen Wendung. »Warum?«
    »Dax hat Peridaen nie getraut. Desia war eine gute Königin, aber was ihren Bruder anging, war sie zu vertrauensselig. Dax hatte einen Beweis, daß Peridaen mit dunkler Magie herumhantierte; welchen, weiß ich nicht. Aber ich glaube, er sagte die Wahrheit. Als Dax mir berichtete, was er getan hatte, hielt ich also den Mund. Ich glaubte nicht, daß Peridaen tatsächlich etwas unternehmen würde, aber ich wollte meinen Bruder nicht kompromittieren.« Beren zuckte mit den Schultern. »Ich weiß noch immer nicht, ob Peridaen und sein Magier schuld an allem haben, was geschehen ist, oder ob einiges schlichtweg ein Zufall war. Ich denke, die ganze Wahrheit werden wir nie erfahren.
    Jedenfalls versuchen wir, so viele Mitglieder der Bruderschaft wie möglich aufzugreifen, Drachenlord. Ich weiß nicht, ob Alinya es Euch berichtet hat, aber Anstella wird zeitlebens aus Cassori verbannt. Weder Alinya noch ich brachten es übers Herz, sie foltern zu lassen, Euer Gnaden. Wir sind der Meinung, daß sie mit dem Tod ihrer Tochter und ihres Liebhabers genug gestraft ist. Ihr würdet es verstehen, wenn Ihr ihren leeren Blick gesehen hättet.«
    Der Herzog sah ihn direkt an. »Was werdet Ihr nun tun, Drachenlord, wo Ihr jetzt die Wahrheit kennt?«
    Linden
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