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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord
Autoren: Joanne Bertin
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verwandelt. Sie hat nicht die Kraft, um so lange zu fliegen. Wenn sie nicht bald landet, wird sie vom Himmel fallen und sterben.« Er schob die beiden fort. »Ich muß zu ihr!«
    Als hätte sie ihn gehört, kreischte Kyrissaean plötzlich alarmiert. Zu Lindens Verwunderung wurde ihr von weiter oben am Himmel geantwortet. Ein zweiter, kleinerer Drache schoß auf Kyrissaean zu. Sie schrie wütend auf und fauchte den Eindringling an. Doch der zweite Drache ließ sich nicht verjagen. Aus Lindens Perspektive sah es aus, als würde der kleinere Drache immer wieder auf ihrem Rücken landen und sie zwingen herunterzugehen.
    In seinem Kopf donnerte Kiefs Geiststimme: Du wirst dich zurückziehen, Kyrissaean, und warten, bis deine Zeit gekommen ist.
    Kyrissaean fauchte, aber jetzt klang es erschöpft. Sie war zu müde, um sich noch länger zu wehren.
    »O Götter«, flüsterte Linden. »Laßt sie landen, bevor es zu spät ist.« Er sah, wo Kief sie hintrieb. Maylin und Rann halfen ihm aufzustehen. Shan kam herbeigelaufen. Linden stützte sich am Sattel des Hengstes ab, dann eilten die vier, so schnell es ihnen möglich war, zu der Stelle.
    Er geriet fast in Panik, als er die beiden aus dem Blick verlor. Dann wurde ihm klar, daß sie in einer Bodensenke heruntergekommen waren. Als er endlich den Rand der Senke erreichte, vergaß er mit einem Schlag, wie müde er war.
    Denn am Boden der schüsselförmigen Vertiefung kniete Maurynna – Maurynna, nicht Kyrissaean. Kief, noch in Drachengestalt, hatte seinen Leib um sie geschlungen. Linden rannte zu den beiden hinunter.
    Maurynna blickte zu ihm auf und strich sich die langen schwarzen Haare aus dem Gesicht, eine Geste, die ihm nur zu vertraut war. Er nahm sie in die Arme und drückte sie so fest an sich, als wollte er sie nie wieder loslassen. »Willkommen, Kleine. Schön, daß wir dich endlich bei uns haben.«
    Maurynna fragte: »Ist es wirklich wahr, Linden?«
    Lächelnd strich er ihr über die Wange. »Ja, es ist wahr, Kleine.«
    Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter, lachend und weinend zugleich.

69. KAPITEL
     
     
    Linden und Maurynna standen vor dem Kamin im Schlafgemach seines Stadthauses. Über ihren Köpfen schwebte ein Kaltfeuer. Die anderen Mitwirkenden des nächtlichen Dramas waren noch im Palast. Er und Maurynna hatten vorgegeben, zu erschöpft zu sein, um mit ihnen die letzten losen Enden der Geschichte zu entwirren. Ihre Entschuldigung war von allen mit allzu unschuldigen Blicken bedacht worden – und mit Otters kaum verhohlenem Grinsen; dieser Halunke. Eines Tages würde er sich bei dem Barden revanchieren. Aber nicht heute nacht … Er strich seine Wange über Maurynnas Haar.
    Endlich vereint.
    Die Worte erklangen immer wieder in seinem Kopf, während er sie liebevoll in den Armen hielt. Sie drückte ihn ihrerseits so fest an sich, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.
    Götter, solche Glücksgefühle hatte er bisher nicht gekannt. Er lächelte und wünschte, daß der Moment ewig währte.
    Sie fragte: »Ich träume, nicht wahr?«
    Er lachte. »Nein, den Göttern sei Dank. Dies ist die Wirklichkeit.«
    Sie strich mit der Hand über seinen Rücken. »Ich glaube dir nicht.«
    »Vielleicht überzeugt dich das«, sagte er und hob ihr Kinn.
    Er küßte sie, ein langer, sinnlicher Kuß, der beide atemlos zurückließ, als er endlich endete.
    »Und?« fragte er lächelnd.
    Einen Augenblick schaute sie nachdenklich. Dann fragte sie verschmitzt grinsend: »Könnte es vielleicht noch ein bißchen … überzeugender sein?«
    Er lachte laut auf und machte sich freudig an die erquickliche Aufgabe.

70. KAPITEL
     
     
    Alle waren im großen Palastgarten zusammengekommen. Rann und Kella tollten mit Bramble, dem Wolfshund. Otter spielte seine Harfe. Neben ihm saß Eel, in neuem Wams und mit neuer Kappe auf dem Kopf, und nickte im Rhythmus der Musik. Im Schatten des Pavillons unterhielten sich die älteren Drachenlords mit Herzogin Alinya. Tarina sah schon viel besser aus. Maylin, Quirel und Jeralin probierten die verschiedenen Köstlichkeiten auf den reich gedeckten Tischen. Elenna und Tasha diskutierten über verschiedene Methoden des Destillierens. Linden nahm an, daß die Herstellung von Parfümen und Kräutertinkturen denselben Arbeitsprozessen folgte, doch er war zu faul, um sich wirklich dafür zu interessieren. Statt dessen zog er Maurynna näher, so daß ihr Kopf an seiner Schulter lag. Sie lächelte zu ihm auf.
    Er schloß halb die Augen und fragte sich, ob er,
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