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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord
Autoren: Joanne Bertin
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Unterholz. Rann fand, daß er im Vorteil war. Er konnte zwischen oder unter den Büschen und Ästen durchkriechen, während der riesige Dragauth sich mühsam vorankämpfen mußte. Erschrocken wie er war, fiel Rann ein, was seine Mutter ihm einmal gesagt hatte: Gib niemals auf.
    Er kam in ein Dickicht aus Brombeersträuchern und warf sich auf den Bauch. Er hatte keine Ahnung, wohin er kroch. Darüber würde er nachdenken, wenn er entkommen war.
    Falls er entkommen würde.
    Wenig später kam er auf der anderen Seite des Dickichts heraus. Er wagte es, sich kurz auszuruhen und zu lauschen. Es hörte sich an, als hätte der Dragauth Schwierigkeiten mit dem dornigen Gestrüpp. Gut, jeder Augenblick zählte. Er tauchte ins nächste Gebüsch.
    Er kroch eine Böschung hinunter, als etwas seinen Gürtel packte. Rann schrie auf und biß in die Hand, die sich sogleich über seinen Mund legte.
    Er schlug um sich, dann erkannte er den Angreifer. »Maylin?«
    »Ja, Eure Hoheit. Wo ist …«
    »Leise!« Er drückte sich an sie. »Ein Dragauth verfolgt mich«, flüsterte er. »Wir müssen wegrennen!« Er wollte aufstehen.
    Maylin hielt ihn davon ab. »Der Wald endet nicht weit von hier. In offenem Gelände würde er uns sofort fangen. Es ist sicherer, wenn wir uns hier verstecken.« Sie zückte ihr Schwert.
    Sie hielten einander an den Händen, während das Büsche niederwalzende Getrampel näher kam. Rann betete wie nie zuvor in seinem Leben.
    Ein schriller Pfiff schnitt durch die Nacht. Es wurde still, und dann – zu Ranns beinahe hysterischer Erleichterung – entfernten sich die krachenden Schritte. Als sie nicht mehr zu hören waren, zupfte Rann an Maylins Ärmel. »Wir müssen weg hier und Linden berichten, was passiert ist«, sagte er. »Er wird die Sache in die Hand nehmen.«
    »Er weiß Bescheid. Am besten, wir sehen zu, daß Dir nach Casna zurückgelangt, Hoheit. Mein Pferd steht am Waldrand.«
    Als sie es wenige Minuten später fanden und Maylin ihn in den Sattel heben wollte, protestierte Rann. »Und was wird aus dir? Du kannst doch nicht den ganzen Weg zurücklaufen.«
    »Ich tue, was ich tun muß, Hoheit.« Sie klopfte dem Pferd auf die Schulter. »Acorn ist zu erschöpft, um uns beide zu tragen. Ich habe es nur so schnell hierher geschafft, ohne ihn umzubringen, weil ich viel leichter bin als die meisten Leute.«
    Kaum waren sie aus dem Schutz der Bäume herausgetreten, als etwas über sie hinwegflog und für einen Moment den Mond und die Sterne verdunkelte.
    Rann sah hoch. »Das war ein Drache, oder?«
    »Ja«, sagte Maylin. »Fragt sich nur, welcher?«
    Linden rollte zur Seite und trat zu, aber die Vergiftung hatte einen hohen Preis gekostet. Er war zu langsam. Der Angreifer wich aus. Dann krachte ein Stiefel auf Lindens Kopf, und Linden sackte zusammen.
    Kas Althume blies in seine Knochenpfeife.
    Linden hatte den Tritt verdaut. Als der Angreifer denselben Trick zum zweiten Mal versuchte, packte er den Stiefel des Mannes, riß ihn mit einem Ruck herum und schickte den Angreifer damit zu Boden. Linden sprang auf. Sein Gesicht war blutverschmiert. Er zückte Tsan Rhilin.
    Der Mann stand wieder und stürmte auf ihn zu. Linden hob das Großschwert, dann zögerte er. Der Angreifer war unbewaffnet. Fluchend wartete Linden, bis der Mann ihn fast erreicht hatte, dann sprang er zur Seite und drehte das Großschwert um. Er stieß dem Mann das Griffende an den Hinterkopf. Der Angreifer kippte um wie ein gefällter Baum.
    Nun hatte Linden die Hände frei, um sich um Kas Althume zu kümmern. Vorsichtig ging er auf den Magier zu, Tsan Rhilin vor sich haltend.
    »Legt Euer Schwert weg, Drachenlord«, sagte der Magier. »Ihr wißt doch, daß seine Gegenwart eine Beschwörung verderben kann – und das wäre sehr gefährlich. Wollt Ihr uns wirklich alle vernichten?«
    Lindens Unterkiefer mahlte. Verflucht, der Magier hatte recht. Linden rammte Tsan Rhilin in den Boden und entfernte sich einige Schritte von dem Schwert.
    »Schade für Euch, daß Ihr unbedingt herkommen mußtet, Drachenlord. Denn nun werde ich Euch töten müssen, um die Kontrolle über Eure Seelengefährtin zu behalten, nachdem ich ihre Erste Verwandlung herbeigeführt habe.«
    Sherrines Kopf fuhr hoch. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Ihr seid Linden Rathans Seelengefährtin, meine Liebe. Und dank Ankarlyn werdet Ihr bald die gefährlichste Waffe sein, die die Bruderschaft jemals besessen hat.«
    Das war es also. Linden sagte: »Ihr täuscht Euch. Sherrine ist nicht
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