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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord
Autoren: Joanne Bertin
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meine Seelengefährtin.«
    Die dünnen Nasenflügel des Magiers bebten. »Ich glaube Euch nicht. Ihr lügt.« Er nahm wieder den Singsang auf.
    Die Götter mochten ihm beistehen. Er wagte es nicht, den Magier direkt anzugreifen. Es gab nur eines, das Linden zu Sherrines Rettung tun konnte – und das konnte seinen Tod bedeuten. Er langte mit seiner eigenen Zauberkraft nach der magischen Energie, die Kas Althume aus dem Seelenfänger-Juwel in Sherrine strömen ließ, und lenkte sie auf sich.
    Schmerz brannte sich in ihn. Was er zuvor erlitten hatte, war nichts dagegen. Dennoch machte er weiter. Es war Sherrines einzige Hoffnung.
    Doch die dunkle Magie des Juwels zerrieb allmählich das Band, das seine beiden Seelen zusammenhielt. »Kas Althume hört auf! Versteht Ihr nicht? Sherrine ist kein heranreifender Drachenlord!«
    »Was sagt – oh, ich verstehe. Es wird nicht funktionieren, Drachenlord. Aber es erspart mir, Euch später töten zu müssen.«
    Linden glaubte ihm. Der Schmerz war unerträglich. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Trotzdem lenkte er den magischen Energiestrom weiter von Sherrine auf sich.
    »Die Seefahrerin«, stöhnte Sherrine. »Es ist die Seefahrerin, nicht wahr?«
    »Ja«, flüsterte Linden. »Sherrine – lauf weg, solange du noch kannst. Ich halte es nicht viel länger aus.«
    Mit letzter Kraft kam sie auf die Beine. Ihr Blick traf seinen. »Lebe wohl, Linden«, sagte sie – und stürzte sich auf Kas Althume.
    Ihre Finger schlossen sich wie Klauen um das Seelenfanger Juwel. Es blitzte auf. Der Magier ließ es los und sprang zurück. Einen Moment hielt Sherrine das Juwel in der Hand. Dann explodierte es, und Sherrine verbrannte in einem magischen Feuer, schrie herzzerreißend, während die Flammen sie verzehrten und das Fleisch von ihren Knochen schmolzen. Augenblicke später hing eine feine Aschewolke in der Luft, die langsam zu Boden rieselte.
    »O Götter, nein«, rief Linden, unfähig zu glauben, was er soeben gesehen hatte. Tränen rannen ihm übers Gesicht. Er versuchte aufzustehen, aber seine Beine wollten ihn nicht tragen.
    Der Magier hatte keine solchen Schwierigkeiten. »Zur Hölle mit Euch«, sagte er, während er aufstand. Blanker Haß lag in seinem Blick und in seiner Stimme. »Zur Hölle mit Euch, Linden Rathan. Ihr habt mich um meine Sklavin betrogen, aber um Euren Tod werdet Dir mich nicht betrügen.« Er sah an Linden vorbei. »Hierher, mein Haustier!« rief er. »Hier ist Fleisch für dich.«
    Linden stieg der Gestank verrotteten Fleisches in die Nase. Augenblicklich glitten die Jahrhunderte von ihm ab, während ein altvertrautes Entsetzen ihn verschlang. »Satha?« Er schwenkte herum, so gut es auf Knien ging.
    Es war nicht der untote Harfner. Er wünschte, er wäre es gewesen. Statt dessen stapfte ein lebendig gewordener Alptraum auf ihn zu. Er war zu weit von Tsan Rhilin entfernt, um es zu erreichen, bevor das Ding bei ihm war – selbst wenn er die Kraft besessen hätte, um das schwere Großschwert zu heben.
    Er hoffte, daß Maurynna über seinen Tod hinwegkommen würde.

68. KAPITEL
     
     
    Knurrend stapfte der Dragauth auf ihn zu. Irgendwie rappelte sich Linden auf und wich zurück, doch das Monstrum kam Schritt für Schritt näher.
    »Töte ihn«, befahl der Magier.
    Der Dragauth brüllte und stürmte los. Linden drehte sich um und versuchte davonzulaufen, doch nach wenigen Schritten gaben seine Beine nach. Er stürzte.
    Ein wütendes Kreischen kam vom Nachthimmel. Linden rollte auf die Seite und sah hoch.
    Ein Drache, fast ebenso groß wie der, in den er sich sonst verwandelte, schwebte über der Lichtung und schlug wild mit den Flügeln, um seine Position zu halten. Er kreischte erneut, seinen zornfunkelnden Blick auf den Dragauth gerichtet. Seine Schnauze öffnete sich; lange Fänge glänzten im Mondschein. Linden vernahm das verräterische Prasseln und warf sich über den Hügelrand, um der einzigen Art von Feuer zu entgehen, das ihm etwas anhaben konnte.
    Blutrote Flammeri schossen vom Himmel und leckten über die Erde. Der Dragauth verbrannte mit dem Übelkeit erregenden Gestank zerkochten Fleisches. Der Drache landete auf dem versengten Hügelplateau. Eine Klaue streifte den Altar. Wieder kreischte der Drache, diesmal vor Schmerz. Er wirbelte herum und trat mit voller Wucht gegen die steinerne Opferstätte, die in hohem Bogen durch die Luft segelte und auseinanderbrach, als sie mehrere Dutzend Meter entfernt auf der Erde aufschlug.
    Linden kroch auf
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