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Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord

Titel: Drachenlord-Saga 01 - Der letzte Drachenlord
Autoren: Joanne Bertin
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querfeldein über die Wiesen und Felder preschen. Für einen gemütlichen Ritt auf der Straße war keine Zeit. Plötzlich wurde ihm ein wenig schwindlig, was ihn daran erinnerte, daß er noch nicht völlig gesund war. Der Anfall verging ebenso schnell, wie er gekommen war, und Linden stieß Shan die Stiefelabsätze in die Flanken und ritt so schnell wie nie zuvor in seinem Leben.
    »Ist er schon aufgewacht?« fragte Kas Althume.
    »Nein, er schläft noch«, sagte Pol. »Das Schlafmittel scheint ihn richtig umgehauen zu haben. Ist es denn nötig, daß er bei vollem Bewußtsein ist?«
    Kas Althume unterbrach für einen Moment seine Vorbereitungen. »Ja. Je größer seine Angst ist, desto stärker lädt sich das Juwel auf, wenn er stirbt. Und für das, was ich vorhabe, benötigen wir soviel magische Energie, wie wir kriegen können. Aber wir haben Zeit. Erst muß unser Ehrengast eintreffen. Und sie hat es sicher nicht eilig.« Erneut fuhr er mit dem Schleifstein über den Dolch, den er für Opferrituale verwendete. »Noch ein wenig Geduld, und der Sieg wird unser sein.«
    Hauptmann Tev hat uns gerade mitgeteilt, daß sie die Pflegerin gefunden haben, sagte Kief. Sie lag mit gebrochenem Genick hinter einem Busch im Garten. Von Prinz Peridaen fehlt bislang jede Spur.

Linden überdachte die Nachricht. Er ist bestimmt den Soldaten gefolgt, als sie sich zum ersten Mal auf die Suche nach Rann machten. Wenn er ein schnelles Pferd hat, könnte er bald am Altar eintreffen.
    Und was ist mit Euch?
    Wieder ein leichter Schwindelanfall. Ich glaube, ich liege nicht weit hinter ihm. Benommen schüttelte er den Kopf. Die Anfälle kamen in immer kürzeren Abständen. Aber am schlimmsten war die Müdigkeit, die sich plötzlich wie ein bleiernes Tuch über ihn legte. Was immer ihm Sherrine gegeben hatte, er hatte es noch immer im Blut.
    Linden, geht es Euch gut?
    Sorgt Euch um Tarina, Kief, sagte er und biß auf die Zähne. Nicht um mich.
    Endlich erwachte der Junge. Kalt lächelnd beugte sich Kas Althume über ihn. »Hallo, kleiner Prinz«, sagte er zu den braunen Augen, die erschrocken zu ihm aufblickten. »Ich bin froh, daß du endlich wach bist. O nein – bleib liegen, Junge.« Er trällerte einen Ton auf der Knochenpfeife.
    Der Dragauth kam auf den Altar zu. Kas Althume trat zur Seite, so daß nichts zwischen dem Wesen und dem verschreckten Kind auf der kühlen Steinplatte stand. Der Magier hob eine Hand; der Dragauth blieb stehen. Sein fauliger Gestank hing in der warmen Nachtluft.
    Kas Althume lachte leise. »Nein, schön ist er wirklich nicht, was, mein Prinz? Und du weißt, was er ist, nicht wahr?«
    Rann nickte. »Ein Dragauth «, flüsterte er.
    »Schlaues Kerlchen. Und er hört auf meine Befehle.« Mit einer Hand packte Kas Althume Ranns Gesicht und zwang ihn, ihm in die Augen zu schauen. »Du wirst schön liegen bleiben und alles tun, was ich sage. Wenn du versuchst wegzulaufen, wird der Dragauth dich fangen und auffressen. Hast du verstanden?«
    »Ja«, flüsterte Rann mit schwacher Stimme.
    Pol sagte: »Herr, da kommt jemand«, und ging den Hügel hinunter.
    Einen Moment lauschte Kas Althume dem Rascheln und Knacken im Unterholz. Ein Pferd näherte sich. »Zurück in den Wald«, befahl er dem Dragauth. »Und du«, sagte er und stieß Rann auf die Steinplatte zurück, »du bleibst liegen und hältst den Mund. Vergiß den Dragauth nicht.« Er legte einen Umhang über den zitternden Jungen, dann trat er vom Altar weg, um den Ankömmling zu empfangen.
    Das Pferd kam zwischen den Bäumen hervor. Kastanienbraune Haare glänzten im Fackelschein. Die Reiterin stieg ab. Pol führte das Pferd fort.
    »Verehrte Sherrine«, rief Kas Althume, als sie den Hügel hochkam. »Ihr glaubt nicht, wie sehr ich mich freue, Euch zu sehen.«
    Maylin hing wie ein Schleifstein auf dem Pferd, während es in vollem Galopp über die Wiesen und Felder preschte. Sie fragte sich, ob sie das Richtige tat. Schließlich wußte sie nicht einmal, wo der Opferaltar war.
    Welche Rolle spielte das schon – wenn die Götter wollten, daß sie ihn fand, würde sie ihn finden. Die Götter kannten ihr Geschäft. Sie mußte einfach so schnell wie möglich in den Wald.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte Sherrine und deutete auf die mit einem Umhang bedeckte Gestalt auf dem Altar.
    Kas Althume sagte: »Nichts, was Euch kümmern müßte.«
    Zu seiner Verärgerung blieb die junge Frau stehen. »Wieso habt Ihr mich herkommen lassen? Was habt Ihr vor?«
    Er fluchte und
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