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1372 - Im Strudel des Bösen

1372 - Im Strudel des Bösen

Titel: 1372 - Im Strudel des Bösen
Autoren: Jason Dark
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Wenn wir nach unten schauten, hatte es den Anschein, als hätte sich die Hölle von den Flammen befreit, die man ihr nachsagte. Sie waren zu einem brüllenden und heißen Meer geworden. Sie kochten, brodelten und zuckten heftig wie Geister. Dabei sonderten sie fettigen Rauch ab, der als grauschwarze Masse in die Höhe stieg und uns den Atem rauben würde. Noch hatte er uns nicht erreicht, so waren wir in der Lage, einigermaßen Luft zu holen, die auch frisch vor.
    Aber wir mussten zurück. In die Tiefe und damit zur normalen Haustür war uns der Weg versperrt. Unsere Feinde, die wir nicht mal kannten, hatten es raffiniert angestellt. Die Flammen mussten uns einfach aus dem Haus treiben, sollten wir nicht hier bei lebendigem Leib gegrillt werden.
    Zwar würde irgendwann die Feuerwehr eintreffen, weil einer der Nachbarn die Flammen bemerkt hatte, doch auch sie musste erst eine recht große Strecke zurücklegen.
    Wir brauchten nicht zu glauben, dass man uns hier herausholen würde.
    Ich warf einen letzten Blick in die Tiefe, wo das Feuer den Sauerstoff wie ein gieriges Tier fraß. Die unheimlichen Geräusche tosten in unseren Ohren, die Luft wurde immer schlechter, und es gab für uns nur den Weg durch die Fenster ins Freie.
    Es wäre normal gewesen, aber wir wollten genau das nicht, weil wir damit rechnen mussten, dass unsere Feinde auch vor dem Haus lauerten und auf uns schossen.
    Bereits zweimal hatten sie das getan. Den Geschossen waren wir nur haarscharf entgangen.
    »Keine Fenster!«, rief ich Suko zu und musste husten, weil mir der erste Rauch in den Mund gedrungen war. Ich deutete gegen das Dach. »Unsere einzige Chance.«
    Wir mussten hoch. Es existierte kein normaler Dachboden, denn die Konstruktion lag frei über unseren Köpfen. Zu unserem Vorteil nicht zu hoch, wir konnten die Balken greifen, wenn wir die Arme ausstreckten. Eine Decke existierte nur zwischen Parterre und der ersten Etage. Alles andere lag frei.
    Und es gab über unseren Köpfen noch weitere Fenster. Dachluken und auf keinen Fall breit oder lang. In diesem Fall mussten sie reichen. Sie verteilten sich auf zwei Seiten.
    Während von unten der Rauch in die Höhe quoll und die Hitze des Feuers immer stärker wurde, wobei der dichte Rauch sich schon in seiner Masse stark vermehrt hatte, machten wir uns auf die Flucht. Man brauchte kein großer Turner zu sein, um die Fenster zu erreichen. Die Querbalken gaben einen einigermaßen guten Halt.
    Gestützt wurden sie von senkrechten Stempeln. Dass es hier oben mehrere Zimmer gab, hatten wir gesehen. Man hätte auch auf sie verzichten können und alles in einem Raum belassen sollen, wie es unten der Fall war.
    Suko turnte seinem Ziel entgegen und hatte es vor mir erreicht.
    Wir würden an zwei verschiedenen Seiten auf das Dach klettern und hofften darauf, in einem toten Winkel zu sein oder zumindest in einem, in dem wir nicht so schnell getroffen werden konnten.
    Im unteren Bereich pfiff und grollte es. Unzählige Geister schienen dort zu schreien und zu wehklagen, weil man sie quälte.
    Denn das Feuer fraß alles, was sich ihm in den Weg stellte. Hin und wieder war auch ein verdächtiges Knacken zu hören, und plötzlich hörten wir die polternde Geräusch.
    Für mich stand fest, dass eines der mit Büchern prall gefüllten Regale zusammengebrochen war. Wenn die Flammen nicht gelöscht wurden, wovon man nicht ausgehen konnte, war leicht auszurechnen, wann das gesamte Haus zusammenbrechen würde. Bevor die Feuerzungen den Dachstuhl erreichten, mussten wir draußen sein.
    Den Rauch hatten die Flammen bereits vorgeschickt. Ein normales Atmen ohne dabei zu husten, war nicht mehr möglich. Schon jetzt fingen unsere Augen an zu tränen. Wieder war es Glück, dass sich die Querbalken in der Nähe der Fenster befanden und wir sie öffnen konnten. Es lagen die schrägen Dachfenster vor uns. Natürlich waren sie geschlossen. Um sie öffnen zu können, mussten wir einen Hebel lösen. Ich kümmerte mich nicht mehr um Suko, sondern versuchte es an meiner Seite. Es erforderte meine ganze Aufmerksamkeit.
    Mit einer Hand hielt ich mich an einem Längsbalken fest, die andere umfasste den Griff. Er war gebogen und steckte in einer Kerbe fest. Ich brauchte ihn nur herumzudrehen.
    Die Zeit war wie eine Peitsche. Ich merkte, dass die Hitze zunahm und hebelte verzweifelt an dem Griff. Er ließ sich bewegen, das war auch alles. Ansonsten hatte er sich festgefressen. Sicherlich würde ich ihn anheben können, nur würde das
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