Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachengasse 13, Band 04

Drachengasse 13, Band 04

Titel: Drachengasse 13, Band 04
Autoren: B Perplies
Vom Netzwerk:
einfach aus den Angeln riss.
    DahinterkameinbenommenwirkenderBaronzumVorschein,dersichdenSchädelrieb.AnscheinendhattendieSpieglerihnnichtnureingesperrt,sondernihmauchnocheinenSchlagaufdenKopfversetzt.„WasinallerWelt … “,keuchteer.ErstarrtedenTrollan,dannglittseinBlicküber das Chaos im Audienzsaal. „Was geht hier vor?“
    Willem Schüttelspeer trat auf ihn zu. Er verneigte sich tief. „Wenn Ihr gestattet, Baron, erkläre ich es Euch. Aber setzt Euch. Das wird jetzt eine Weile dauern.“
    Die Sonne stand hoch am Himmel, als sich die Freunde am Ufer des Fleets trafen, nur wenige Dutzend Schritt von Gumps Brandung entfernt. Hell spiegelte sich das Licht auf dem Wasser, und die Möwen machten ihre ganz eigene Musik dazu. Tomrin hatte den versprochenen Handkarren mitgebracht, und in diesem lag nun Fleck und ließ sich den Bauch wärmen. Friedlicher hätte die Welt kaum sein können, fand Hanissa. Leider fehlte ihr trotz des Sieges über den Dämon die Lust, sich an ihr zu erfreuen.
    „Das war’s dann wohl mit unserem Geheimversteck“, seufzte Sando und ließ sich neben ihr auf die warmen Steine sinken, die das Ufer des Flusses begrenzten. „Unsere bösen Doppelgänger haben Ritter Ronan ja in die Drachengasse 13 geführt, um ihn zu spiegeln. Ich wette, spätestens heute Abend steht die halbe Stadtgarde dort im Wohnzimmer und nimmt die Bude auseinander.“
    Hanissa nickte traurig. Das befürchtete sie auch. Hätten sie nicht hier am Fleet etwas Dringendes zu erledigen, wäre sie schon längst in dem unsichtbaren Haus und würde ihre Zaubersachen wegräumen. Es schien so, als würde sie einen neuen Ort brauchen, an dem sie ungehindert experimentieren konnte. Schade , dachte sie. Einen besseren finde ich bestimmt nie.
    „Nich redn!“, protestierte der kleine Kobold mahnend, der neben ihr saß. Scharls Luhzerrey Grott hatte sie hierher bestellt und schien nun äußerst unzufrieden darüber, dass sie sich miteinander unterhielten. „Die beißn nich, wenner redn tut. Weiß doch jeder, weiß das doch.“
    Die Freunde achteten nicht auf ihn. Einzig Fleck stupste den kleinen Mann mit der Schnauze an, dass diesem fast die Angel aus den Händen glitt.
    Tomrin grinste. „Die Wette gilt“, sagte er. Seine nackten Füße baumelten im Wasser. „Ich hab’s euch eigentlich erst nachher erzählen wollen, wenn wir unter uns sind, aber beim Frühstück hatte mein Vater schon wieder alles über die Drachengasse 13 vergessen.“
    „Wie das denn?“, staunte Hanissa. „Gestern erst … “
    „Ich weiß, ich weiß“, unterbrach Tomrin sie. „Als wir vom Palast nach Hause gingen, meinte er noch zu mir, er müsse ein ernstes Wort ‚wegen dieses Hauses‘ mit mir reden. Doch als wir dann am Tisch saßen … Haltet mich nicht für verrückt, aber mir war, als hätte ich ein seltsames Funkeln in seinem Wasserkrug gesehen. Und als ich genauer hinschaute … “ Abermals brach Tomrin ab.
    Hanissa konnte die Spannung kaum aushalten. „Nun sag schon: Was war mit dem Krug?“
    „Nichts“, sagte Tomrin. „Es war was mit dem Wasser. Ich glaube, ich habe für einen Moment Questriks Gesicht darin gesehen.“
    „Bei allen Erzadern!“, stieß Sando erstaunt hervor.
    „Er hat mir zugezwinkert“, gestand Tomrin.
    „Und dein Vater hat aus dem Krug getrunken?“
    Tomrin nickte.
    „Dann ist die Sache klar“, sagte Hanissa. Sie konnte ihr Glück kaum fassen. „Zauberei! Ein Abschiedsgeschenk von Questrik an uns. Perfekt!“
    „Dieser Questrik.“ Sando schüttelte erleichtert den Kopf. „Immer wenn du denkst, das war’s jetzt, zieht der Kerl noch einen Trumpf aus dem Ärmel. Wo er inzwischen wohl steckt?“
    „Keine Ahnung“, sagte Hanissa. „Ich … “
    „Nich redn!“, fauchte der Kobold Grott ungehalten. „Vergrummst nocheins, ich glaub, ich hab da was, habbich!“
    SofortsahendieFreundezuihmhin – undtatsächlichbegannderdünneFadenausElfenflachs,dervonderSpitze seiner kleinen Rute ins Wasser hing, kräftig zu zucken.
    „Hier auch“, rief Tomrin. Seine Angelschnur straffte sich ebenfalls, als stritten sich fünf Fische darum, wer als Erster anbeißen dürfte.
    „Gaaaanz langsam, sachich“, murmelte Grott. „Jetz nix übastürzn. Müsst vorsichtich sein, wenner die großn Brockn fangn wollt.“
    Hanissa musste schmunzeln. Wenn derjenige, nach dem sie hier fischten, wüsste, wie Grott von ihm sprach, würde er tagelang schmollen.
    Sando hielt inzwischen Tomrins Angel mit fest. Zu zweit begannen die Jungen zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher