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Drachengasse 13, Band 04

Drachengasse 13, Band 04

Titel: Drachengasse 13, Band 04
Autoren: B Perplies
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sich Hanissa an den kleinen Drachen. „Du wartest hier, verstanden?“
    Fleck verstand sehr gut, daran ließ sein missbilligendes Quäken keinen Zweifel, aber er gehorchte. Tomrin ergriff Hanissas Hand und lief mit ihr ins Freie.
    „Wir sind bald wieder da“, rief sie Fleck noch zu.
    Wollen wir’s hoffen , dachte Tomrin.

Kapitel 12
    Kampf im Palast
    „Kommt, wir müssen uns beeilen“, drängte Sando, während sie die Wendeltreppe hinaufeilten, die in den ersten Stock des Palasts führte. „Der Baron ist bereits im Hof gelandet.“
    „Was hat dich so lange aufgehalten?“, fragte Tomrin am Rücken von Herrn Qualbringer vorbei, der unter Ächzen und Stöhnen die Stufen erklomm.
    „Längere Geschichte“, gab Sando zurück. „Erzähle ich später.“
    „Wir fürchteten schon, du seist gefangen genommen worden“, sagte Tomrin.
    Sein Freund schnaubte. „So leicht lässt sich ein echter Straßenjunge nicht festsetzen.“
    „Was genau haben wir denn jetzt eigentlich vor?“, wollte Schüttelspeer wissen, der die Nachhut bildete.
    „Wir fangen den Baron oben auf dem Laubengang ab, bevor die Verräter ihn in den Audienzsaal führen“, erklärte Sando. „Das müssen wir unbedingt verhindern, denn dort haben sie den Spiegel mit Achnathon hingebracht.“
    Schüttelspeer verzog das Gesicht. „Oje, hoffen wir, dass der Zauber eurer Freundin wirkt.“
    Tomrin sah, dass Sando Hanissa einen fragenden Blick zuwarf.
    „Ich habe gezaubert“, erklärte sie. „Drüben im Versteck. Wenn der Spruch aus Von der hohen Kvnst des Verschwyndens tatsächlich wirkt, haben die Ritter jetzt eine kleine Weile lang keine Spiegelbilder. Dann kann der Dämon nichts ausrichten, wenn sie vor seinem Spiegel stehen.“
    Sando nickte anerkennend. „Nicht schlecht.“
    „Ich hoffe, dass Berun auch wirklich derjenige ist, der in diesem Palast die Hosen anhat“, brummte Gumli. „Schließlich muss er die Garde davon überzeugen, dass ihr Hauptmann Feylor ein Diener Achnathons ist. Wenn das nicht klappt, sind wir geliefert.“
    „Es wird klappen“, sagte Tomrin. „Baron Berun ist bei seinen Dienern und Gardisten eindeutig beliebter als Feylor.“
    „Wichtiger noch: Sie vertrauen ihm“, warf Hanissa ein. „Also, wenn es uns gelingt, den Baron vom schändlichen Treiben der Spiegler zu überzeugen, haben wir so gut wie gewonnen.“
    „Na, ich bin sicher, Achnathon hat noch ein Ass im Ärmel“, murmelte Gumli.
    Sie erreichten den Treppenabsatz zum ersten Stock. Vor ihnen befand sich eine Holztür in der Wand. Von früheren Besuchen im Palast glaubte Tomrin zu wissen, dass sie auf den Laubengang hinausführte. Der Audienzsaal war nicht mehr fern.
    Sando legte die Hand auf die Klinke und sah Tomrin an.
    „Herr Schüttelspeer“, sagte Tomrin, „kümmert Ihr und Eure Gefährten Euch um die Spiegler, sollten sie uns aufhalten wollen. Nissa, Sando und ich versuchen, zu Baron Berun vorzudringen. Er kennt uns und wird uns hoffentlich zuhören.“
    „Einverstanden“, antwortete der Ritter atemlos. „Viel Glück uns allen!“
    Tomrin gab Sando ein Zeichen, und sein Freund riss die Tür auf. Wie erwartet lag dahinter der Laubengang. Zur Rechten befanden sich große, offene Spitzbogenfenster, durch die man hinunter in den Hof sehen konnte.
    Zu spät, durchfuhr es Tomrin, als er erkannte, was sich vor seinen Augen abspielte. Die Ballonkutsche des Barons stand im Innenhof, und Diener befreiten gerade die Flugdrachen von ihrem Geschirr. Der Baron selbst hingegen war bereits am anderen Ende des Gangs vor der großen Tür, die zum Audienzsaal führte. Feylor, Ronan und zwei Soldaten begleiteten ihn. Einer der Soldaten öffnete das Portal, und der falsche Stadtmarschall verbeugte sich, um dem Baron den Vortritt zu lassen.
    „Halt!“, schrie Tomrin. „Baron Berun, wartet! Das ist eine Falle.“
    „Da sind die Hochverräter!“, donnerte Ronan und deutete auf Tomrin und die anderen. „Baron, rasch, bringt Euch in Sicherheit. Soldaten, haltet sie auf.“
    Tomrins Magen verkrampfte sich schmerzhaft, als er die Bosheit auf den Zügen seines Vaters sah. Nein, erinnerte er sich, das ist das dämonische Spiegelbild meines Vaters! Er ballte die Faust um den Griff seines Kurzschwerts.
    Während Ronan und Feylor Baron Berun in den Audienzsaal drängten und die Tür hinter sich zuschlugen, näherten sich die beiden Soldaten den Freunden mit gezückten Schwertern. Auch auf dem Hof kam es zu Bewegung. „Eindringlinge im Palast!“, rief jemand, und der
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