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Drachengasse 13, Band 04

Drachengasse 13, Band 04

Titel: Drachengasse 13, Band 04
Autoren: B Perplies
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helfen. Siehst du den Schlüssel am Haken dort drüben? Hol ihn uns, ja? Damit können wir uns befreien.“
    „Das versteht der doch nie“, brummte Feylor.
    Aber er irrte sich. Fleck war zwar kein Freund des Apportierspiels – er fand es ziemlich langweilig – , aber er begriff, wenn jemand etwas gebracht haben wollte.
    Selbstzufrieden marschierte er auf die andere Gangseite und klaubte mit den Zähnen den Schlüssel von der Wand. Dann kehrte er zu Ronan zurück.
    Feylor war sprachlos.
    „Die Drachen der Stadtgarde sind gut ausgebildet“, sagte Ronan mit einem Grinsen. Er nahm von Fleck den Schlüssel entgegen und sperrte ihre Kerkerzelle auf. „Kommt, Stadtmarschall. Wir müssen meinem Sohn und seinen Freunden helfen.“
    Als sie an einer anderen Zelle vorbeikamen, streckte jemand die Hand durchs Gitter. „Herr, nehmt uns mit!“
    Ronan warf einen Blick hinein. „He, seid Ihr nicht Garwan vom Tafeleck ?“
    „Gewiss, Herr, und die Zwillinge Kollin und Peddi. Auch wir sind Feinde Achnathons. Wir wurden vom Spiegelbild Feylor von Garstings hier eingesperrt. Befreit uns. Wir wollen an Eurer Seite kämpfen.“
    Tomrins Vater nickte. „In Ordnung. Wir können jeden Mann gebrauchen!“

Kapitel 13
    Auf Messers Schneide
    Mit einem wilden Aufschrei ließ Tomrin sein Kurzschwert niedersausen. Sein Gegenüber, das ihm buchstäblich bis auf Haar glich, parierte mit seiner Klinge. Doch Tomrin ließ nicht locker. Wieder und wieder drang er auf seinen Gegner ein, der zwar genauso aussah wie er, aber bei Weitem nicht sein Talent im Schwertkampf besaß. Es handelte sich eben doch nur um ein Spiegelbild.
    „Seivorsichtig,Tomrin!“,warnteHanissa,währendsiesichduckte,umdenArmeneinesSoldatenauszuweichen,dienachihrgriffen.„Wirwissennicht,wasmitunspassiert,wennunsereSpiegelbilderverletztodergetötetwerden.“
    „Was schlägst du vor?“, keuchte Sando von links. Er hatte sein eigenes Spiegelbild im Schwitzkasten und bearbeitete es mit der Faust.
    „Questrik sagte, wir sollten sie dorthin zurückschicken, wo sie hingehören“, erinnerte sich Hanissa.
    „Und was soll das heißen?“, wollte Sando wissen. Dann fiel sein Blick auf den Spiegel, der auf dem Thron des Barons stand, und seine Augen leuchteten auf. „Mal sehen, ob es klappt.“ Er begann auf den Spiegel zuzurennen. Sein Spiegler-Ich zog er dabei unerbittlich hinter sich her.
    „Was machst du?“, fragte Tomrin atemlos, während er einem Soldaten auswich, der auf dem Fußboden quer durch den Saal rutschte und gegen eine der Säulen krachte.
    Von irgendwoher war das triumphierende Brüllen Herrn Qualbringers zu hören.
    „Ich … folge … Questriks … Rat“, presste Sando zwischen den Zähnen hervor. Er krümmte sich zusammen und rammte einem Soldaten Kopf und Schulter in den Bauch, um ihn aus dem Weg zu befördern. Dann stürmte er die drei Stufen zum Thron hoch und packte Spiegel-Sando am Gürtel, um ihn nach vorn zu schleudern.
    Doch der stellte sich quer, hielt sich am Thron fest und bremste Sando abrupt aus. Vom eigenen Schwung nach vorn getragen, knallte der Straßenjunge gegen die Spiegeloberfläche. Es gab ein dumpfes Geräusch, als sein Kopf davon abprallte. Sein Griff löste sich von seinem Gegner, und betäubt fiel Sando zu Boden.
    Ohne nachzudenken, rannte Hanissa los.
    „So leicht kriegst du mich nicht“, höhnte der Spiegler.
    Er zog gerade das Bein an, um Sando kräftig in die Seite zu treten, als Hanissa ihn erreichte. Mit einem wilden Schrei rammte sie ihn und warf ihn nach vorn.
    Instinktiv streckte der gespiegelte Sando die Hand aus, um sich abzustützen. Er berührte die Oberfläche des Spiegels – und schrie auf, als ein unheimlicher Sog einsetzte, der ihn so schnell in den Spiegel hineinzog, dass jede Gegenwehr unmöglich war.
    Ächzend kam Sando wieder auf die Beine. Auf seiner Stirn bildete sich eine beachtliche Beule. Nichtsdestoweniger grinste er. Sein Bild im Spiegel grinste brav zurück, Achnathon hatte keine Macht mehr darüber.
    Hanissa wirbelte herum. „Herr Qualbringer!“, rief sie über den Lärm hinweg. „Helft uns! Wir müssen die Spiegler zurück in den Spiegel werfen.“
    Der Troll hob den Kopf und starrte sie einen Moment lang verwirrt an. Unter seinen Armen klemmten zwei Gardesoldaten, ein dritter hing ihm im Nacken und drosch mit dem Schild erfolglos auf seinen breiten Schädel ein.
    „In den Spiegel!“, wiederholte Hanissa. „Werft die Spiegler hinein. Nur so können wir sie unschädlich machen.“
    Herr
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