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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie
Autoren: Alfred Bekker
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Gedankenstimme Komrodors in Rajins Bewusstsein: „Hier endet unser gemeinsamer Weg, Rajin. Das neue Schicksal eröffnet mir Möglichkeiten, die vorher nicht vorhanden waren. Nach der Passage des Tors werden sich unsere Wege trennen.“
    Wie ist das möglich?, fragte Rajin überrascht.
    „Vielleicht unterschätzt du die Tatsache, dass ich ehedem ein Großmeister von Magus war. Nachdem sich meine Seele aus ihren Bruchstücke im Großen und Ganzen rekonstituiert hat, werde ich das tun, was auch du getan hast: Ich werde die Herrschaft über mein Reich zurückfordern.“
     
     
    All jene, die zurück zur Drachenerde gingen, fanden sich, nachdem sie den Lichtbogen passiert hatten, in jedem kargen, von einem Gebirgsring umgebenen Tal inmitten der Vogelmenschen-Insel wieder.
    Rajins Metallhand hatte sich verwandelt. Sie war wieder aus Fleisch und Blut – und die Drachenringe prangten daran als Zeichen der kaiserlichen Herrschaft.
     
     
    Epilog
     
    Und so erwachte ich nach jener seltsamen Nacht und hatte das Gefühl, wie tot gewesen zu sein. Der Albtraum, in dem ich gefangen gewesen war, schien mir eine Ewigkeit gedauert zu haben, und einige Zeit war ich mir nicht sicher, ob ich nicht vielleicht nur träumte, dass ich erwacht war, und jene andere Welt, in die es mich verschlagen hatte, die einzig wirkliche wäre. Ich hatte die Hölle gesehen und Satan in einer grausigen Schattenwelt besiegt, die zweifellos von ihm beherrscht worden war. Ich suchte einen Priester auf, um zu beichten. Als ich ihm meinen Traum schilderte, sagte er zu mir: „Der Herr hat dir diesen Traum geschickt, um deinen Glauben zu prüfen. Du hast den Satan in dir besiegt, und das ist mehr, als die meisten von uns von sich sagen können.“
    „Was ist dieser Sieg schon wert, da er doch offenkundig auf unsere diesseitige Welt keinen Einfluss hat, die so grausam und gottlos ist wie eh und je?“, erwiderte ich.
    „Unglücklicherweise wird diesen Kampf wohl jeder für sich allein ausfechten müssen“, antwortete mir der Gottesmann. „Ihr gehört zu den Glücklichen, die ihn bestanden haben, so wie unser Herr, als er in der Wüste war und die Dämonen ihn versuchten. Aber ich rate Euch eins: Sprecht zu niemandem über das, was Euch widerfuhr.“
    „Aber ist es nicht eine frohe Botschaft, dass sich das Übel besiegen lässt?“
    „Für all diejenigen, die bereit sind, die damit verbundenen Anstrengungen auf sich zu nehmen, durchaus. Aber unglücklicherweise sind diejenigen in der Überzahl, auf die das nicht zutrifft und die dem Übel sogar dienen. Einige davon würden Euch einen Ketzer nennen.“
    Nie war ich so dankbar dafür, die Kunst des Schreibens erlernt zu haben, wie in diesen Tagen, da ich all meine Abenteuer, die ich während dieses Traums erlebte, schriftlich niederlege. Allerdings werde ich diese Aufzeichnungen versiegeln, sodass sie erst gelesen werden, wenn man sie nach meinem Tod bei mir findet.
    In Bremen werde ich nicht bleiben. Alles erinnert mich hier an das Grauen jener einzigen Nacht, und so habe ich meinen Kontrakt bei der Stadtwache bereits aufgelöst und werde Richtung Hamburg und Lübeck ziehen, wo es sicher gutes Silber für jeden zu verdienen gibt, der eine scharfe Klinge und einen zielsicheren Bogen zu führen weiß.
     
    Die versiegelte Schrift des Erich von Belden, Anno 1446 in Bremen verfasst
     
     
    Komrodor aber kehrte nach Magus zurück und forderte Großmeister Abrynos aus Lasapur heraus. Inzwischen hatte sich im Kollegium der Hochmeister viel Unmut über Abrynos gesammelt, und als die vielen Schwachen einen Starken fanden, der sie anführte, wurde Abrynos abgesetzt und durch mächtige Magie gebannt. Man verbrachte ihn auf die Insel der Untoten, wo bereits mehrere ehemalige Großmeister ihr Dasein fristen.
     
    Das Buch von Komrodors Rückkehr
     
     
    Als die Welt neu geschaffen ward, wurde vieles, wie es war, doch manches erstand nicht wieder aus dem Chaos am Ende des alten und zu Beginn des neuen Äons. Die fünf Monde standen an ihrem Platz am Firmament, doch das alte Gleichgewicht unter den Fünf Reichen war auf immer zerbrochen wie ein alter, rissig gewordener Krug, den kein Topfheiler mehr dazu zwingen kann, das Wasser oder den Wein zu halten.
     
    Das Buch des Sechsten Äons
     
     
    Rajin rührte es zutiefst, im Palast von Drakor alles unversehrt vorzufinden. Koraxxon und Ganjon blieben ihm loyale Gefährten, und obgleich beiden das Leben im Palast nur bedingt behagte, richteten sie sich dort ein und
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