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Drachen-Mädchen

Titel: Drachen-Mädchen
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Irene der Sache nachgegangen war, hatte sie nichts feststellen können, so daß sie wußte, daß Ivy sich das Ungeheuer nur eingebildet hatte. Wahrscheinlich war es schon längst an Altersschwäche gestorben. Das merkwürdigste war dabei allerdings, daß Irenes Eltern stets so getan hatten, als würden sie ihr Ungeheuer nicht sehen, während es doch wirklich existiert hatte. Warum hatten die Erwachsenen sich nur geweigert, ihr echtes Monster zu sehen, während ihr Kind nur so tat, als würde es eins sehen, wo doch in Wirklichkeit keins da war? Egal, auf jeden Fall hegte sie keinerlei Sympathien für das Vieh. Ungeheuer, die unter Betten lauerten, gehörten wie Drachen und Nickelfüßler zu den Lebewesen, ohne die Xanth, so meinte sie, besser dran gewesen wäre.
    »Kann es denn nicht nach oben aufs Bett greifen?« fragte Arnolde interessiert. »Zentauren benutzen ja keine Betten, deshalb kenne ich mich mit dieser Art von Ungeheuern nicht aus.«
    »Das entspricht nicht dem Wesen von Bettungeheuern«, erklärte der Zombiemeister. »Sie können ihr Revier nicht verlassen, weil es oben zu hell ist. Ihr Revier endet an der Schattengrenze. Sie können sich nur bei Nacht fortbewegen, aber selbst dann verlassen Bettungeheuer ihr Nest nur im äußersten Notfall. Sie fühlen sich im Freien einfach nicht sicher.«
    Das konnte Irene gut verstehen. Wenn ihr jemals ein solches Ungeheuer im Freien begegnen sollte, würde sie ihm schon die Leviten lesen! »Ihr wolltet etwas über Humfreys Motiv extrapolieren«, erinnerte sie Arnolde.
    »Ach ja, stimmt«, meinte der Zentaurenmagier. »Der Gute Magier hat immer sehr gute Gründe für alles, was er tut oder unterläßt. Wenn an diesem Drachen irgend etwas Besonderes dran ist, wäre es unklug, ihn einfach zu erledigen. Dadurch könnten wir Xanth möglicherweise einen nicht wiedergutzumachenden Schaden zufügen.«
    »Indem wir einen Banditendrachen auslöschen?« fragte Irene ungläubig. »Aber es gibt doch jede Menge Drachen in Xanth!«
    »Es gibt jedoch verschiedene Arten von Drachen«, entgegnete Arnolde. »Genau wie bei den Humanoiden, die vom Riesen bis zu den Elfen reichen. Manche Drachen sind intelligent.«
    »Der hier nicht«, sagte der Zombiemeister. »Oder wenn er es ist, dann läßt er es sich jedenfalls nicht anmerken. Er poltert einfach nur wahllos durch die Gegend.«
    »Merkwürdig«, meinte der Zentaur. »Dann müssen wir wohl doch erst abwarten, bis uns der Gute Magier aufgeklärt hat. Ist das bei ihm üblich, daß er zu Verabredungen zu spät kommt?«
    »Bei Humfrey ist nichts wirklich üblich«, erwiderte Dor lächelnd. »Er macht alles auf seine Weise und kann es sich leisten, Routinedetails zu vernachlässigen oder zu vergessen.«
    »Wie zum Beispiel ein Treffen mit anderen Magiern Xanths, bei dem es darum gehen soll, eine Krise zu bewältigen«, warf Irene tadelnd ein. »Eine Krise, die dadurch noch verschlimmert worden ist, daß er es uns untersagt hat, wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen.«
    »Ich glaube, er muß unterwegs noch ein paar Dinge erledigen«, sagte der Zombiemeister entschuldigend. »Es gibt da ein paar magische Gebräue, die er in der Nähe seines Schlosses abfüllen kann. Er sammelt doch leidenschaftlich gerne magische Gegenstände.«
    »Na ja, wo wir sind, sollte er jedenfalls wissen«, meinte Irene. »Schließlich ist er der Magier der Information.«
    Dor klopfte ungeduldig mit den Fingerspitzen auf sein Knie. »Sollen wir die Entscheidung ohne ihn fällen? Wir können nicht mehr allzu lange warten, sonst werden die Kinder…«
    Nun ertönte ein gewaltiges Krachen, dem ein undefinierbarer Lärm folgte. »Wenn man vom Teufel spricht!« sagte der Zombiemeister. »Jetzt spielen sie mit ihrer Musikkiste.«
    »Das soll Musik sein?« fragte Irene und hob diesmal gleich beide Augenbrauen.
    »Das ist so ein mundanisches Gerät, das man Juckbox nennt«, erklärte er. »Teenager befassen sich gern damit.«
    »Jukebox«, berichtete Arnolde ihn sanft. »Mein Freund Ichabot der Mundanier hat sie importiert, und Humfrey hat einen Zauber ausfindig gemacht, mit dem Gerät hier funktioniert. Ich bin allerdings im Zweifel, ob sie wirklich gut daran getan haben.«
    »Wenn das mundanische Musik sein soll, bin ich froh, daß ich in Xanth leben darf«, knurrte Irene.
    »Gab es da nicht noch ein weiteres Problem?« fragte Dor den Zombiemeister.
    Der griesgrämige Mann nickte. »Ja. Es sind eine Reihe von Leuten mit Amnesie aufs Schloß gekommen.«
    »Mit
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