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Drachen-Mädchen

Titel: Drachen-Mädchen
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Stirn in Falten.
    »Wir müssen den Erdriß auffüllen, damit wir auf die andere Seite können.«
    »Gute Idee!« meinte Ivy. »Und womit?«
    »Das weiß ich auch noch nicht genau«, gestand Hugo. Er konzentrierte sich erneut.
    »Obst!« rief er plötzlich.
    »Obst!« stimmte Ivy ihm zu und klatschte in die Hände.
    Hugo zauberte einen Pfirsich herbei und schleuderte ihn durch den Strudel in die Ritze. Sie hörten den dumpfen Aufprall.
    Nun zauberte Hugo gleich mehrere Pfirsiche herbei und warf sie in die Tiefe.
    »Etwas Größeres«, schlug Ivy vor. »Das Größte, was du hast.«
    »Eine Großfrucht«, sagte Hugo nach kurzem Überlegen. Er zauberte eine herbei – und wäre unter dem Gewicht des riesigen Dings beinahe zusammengebrochen. Er setzte es auf den Boden und gab ihm einen Stoß, worauf es majestätisch in die Spalte rollte und verschwand.
    PLATSCH! »Das war nur eine kleine«, sagte Hugo. »Für größere müßten wir vielleicht eine Gleitbahn graben…«
    Zzapp! Ein Wurm durchlöcherte Ivys Kleidersaum. Das war zu knapp, um noch gemütlich zu sein! »Paß auf den Strudel auf!« rief sie, entsetzt und durchaus wegen des Schadens verärgert, den der Wurm an ihrem Kleid angerichtet hatte.
    Hastig zauberte Hugo eine frische Traube Flugkirschen herbei und beobachtete ihren Flug.
    Tatsächlich, der Strudel war ein Stück nach rechts abgedriftet.
    Nun machten sie sich daran, eine Gleitbahn zu graben. Stanley half ihnen mit seinen sechs Klauenpaaren, und schon bald hatten sie eine prächtige Bahn fertig. Hugo überzeugte sich davon, daß der Strudel noch an Ort und Stelle war, dann zauberte er die größte Großfrucht herbei, derer sein Talent fähig war. Das Ding war so groß wie er selbst – eine riesige gelbe Kugel mit ausgebeulter Schale. Sie landete in der Gleitbahn und wälzte sich langsam über den Rand des Erdrisses.
    PLATSCH!
    Danach war alles nur noch Routine. Nach einer Weile zerbarsten die Früchte nicht mehr, sondern rollten mit dumpfen Aufprall aufeinander. Endlich war die Ritze voll!
    Vorsichtig bewegten sie sich auf die andere Seite. Ivy blickte sich um – und sah einen Kreis von Leuten in der Ferne, die offensichtlich gegen die Zappler kämpften. Die Mähre Imbri hatte es anscheinend geschafft! Doch die Zappler zappelten ihnen zu dicht entgegen, als daß sie sich dem Nest hätten nähern können. Also waren sie nach wie vor auf sich selbst gestellt.
    Sie hatten die gegenüberliegende Seite noch nicht ganz erreicht, als plötzlich ein Windstoß von einer kleinen grauen Wolke herwehte, die herangezogen war, um das Geschehen zu beobachten.
    »Oh!« sagte Ivy entsetzt.
    »Das ist ja Fracto!«
    So war es auch. König Cumulo-Fracto-Nimbus, der sie soeben erkannt hatte und keinen müden Nebelfetzen für das Wohlergehen Xanths gab, weil die Zappler Wolken nichts antaten, hatte es auf Ärger abgesehen. Und so pustete und pustete er in rechtem Winkel zu ihrer Wegstrecke.
    »Nein!« schrie Hugo.
    »Noch ein Vektor!«
    Der Strudel driftete leicht nach rechts ab und drohte von ihrer Obstfurt herabzugleiten. Schon prasselten ihnen von links die Zappler entgegen, und sie mußten sich weiter nach rechts drücken. Fracto grinste und ließ einen weiteren Stoß eisiger Luft los.
    »Puste den Strudel zurück!« schrie Ivy den Drachen an.
    Doch Stanley konnte sich nicht gegen den Windvektor stellen, ohne dabei die Rampe zu verlassen – und damit den Schutz des Vergessensstrudels. Schon jetzt krallten sich seine drei rechten Beine am äußersten Rand der Obstrampe fest.
    Da gab Fracto noch einen gehässigen Zusatzstoß, der mit schrecklichem Donnergrollen verstärkt wurde, und der Strudel wälzte sich nach rechts von der Rampe. Ivy stieß einen Schrei aus, als die Zappler immer dichter zu ihrer Linken vorbeizappelten, was Hugo und sie weiter nach rechts drängte.
    Stanley wagte den Abstieg: Er kletterte von der Rampe und rutschte an ihrer rechten Seite hinab. Nun befand er sich rechts von dem Strudel und flatterte heftig mit seinen Flügeln.
    Der Strudel verlangsamte seine Abwärtsbewegung, hielt inne und rollte wieder Stück um Stück auf die Rampe zurück, was Hugo und Ivy einen besseren Schutz bescherte. Doch der kleine Drache war nun völlig schutzlos.
    Fracto schleuderte einen zornigen Blitzstrahl und holte wieder tief Luft, um erneut einen Windstoß loszulassen. Ivy erblickte es und zeigte in gerechtem Zorn mit dem Finger auf die Wolke.
    »Hugo – vernichten!«
    Hugo war zu klug, um angesichts dieses Tons
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