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Drachen-Mädchen

Titel: Drachen-Mädchen
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wahrscheinlich das Ungeheuer, das unter ihrem eigenen Bett stationiert gewesen war, bevor sie zu alt geworden war, um noch daran zu glauben.
    Noch ein seltsames Ding schloß sich ihnen an. Es rollte herbei und walzte schon dabei zahllose Zappler platt. Erst nach einer Weile begriff Irene, daß es sich um einen Fußball handelte. Nun erhielten sie wirklich von allen Seiten Hilfe.
    Doch die Sonne hing schon sehr tief am Himmel, und die Nacht begann sich an das Land heranzupirschen. Einige der Wesen, wie zum Beispiel das Ungeheuer-unter-dem-Bett, konnten auch bei Nacht sehr wirkungsvoll kämpfen, andere wiederum nicht. Wenn auch nur ein Zehntel der Zappler ihnen entgehen sollte, würde das den Untergang bedeuten – und es würden noch sehr viel mehr in dieser Nacht sein. Da erschien eine wahrhaft monströse Gestalt über den Bäumen und verdunkelte den Himmel noch mehr. Es war ein Vogel, ein Rokh, nein, ein…
    SEID GEGRÜSST, KRIEGER!
    Es war der Simurgh! Grundy hatte es geschafft, den ewigen Vogel zu alarmieren, und nun kam er ihnen zu Hilfe.
    DER PARNASS KOMMT!
    »Oh, danke, Simurgh, danke!« rief Irene. »Aber es ist schon fast dunkel, und viele Wesen werden durchlöchert werden…«
    SAAT DES LICHTS. Und aus den Krallen des riesigen Wesens prasselten winzige Fünkchen heran, von denen jeder leuchtete wie ein kleiner Stern. GUTE FRAU, ANS WERK!
    »Wachsen!« rief Irene den Samen zu. Die Sterne wurden größer und entwickelten sich zu dicken Birnen, die in alle Richtungen Licht ausstrahlten. Einige von ihnen landeten auf dem Boden und erhellten ihn, andere verfingen sich im Geäst der Bäume und warfen breitere Strahlenkegel. Es waren so viele, daß das ganze Gebiet taghell erleuchtet wurde. Das Problem der Nacht war also gelöst.
    »Vorsicht, Simurgh!« rief Chem. »Manche der Zappler fliegen höher, als wir dachten.«
    DIE WERDEN IN DEN MUNDANISCHEN RAUM ENTWEICHEN, erklärte der Simurgh. SIE RICHTEN KEINEN SCHADEN AN. UND WAS DIE ANDEREN ANGEHT…
    Eine Schar kleiner Vögel erschien, offenbar von dem großen Vogel mitgebracht. Jeder von ihnen besaß einen überdimensionierten Schnabel. Sie nahmen sich der dicht über ihren Köpfen dahinjagenden Zappler an.
    Im neugewonnenen Licht sah Irene weitere Neuankömmlinge. Ein großer, freundlicher Yak war darunter, der die Zappler zu Tode redete; ein Käferbär, der sie zu Tode erschreckte, und…
    »Hiatus!« rief sie. »Was machst du denn auf diesem Teppich?«
    Der Sohn des Zombiemeisters schwebte zu ihr herab. »Ich hab’ nach Ivy gesucht«, erklärte er, »habe sie aber nicht gefunden. Dafür habe ich den Teppich des Guten Magiers entdeckt und habe ihn nach Hause gelenkt – wo ich dann erfuhr, daß die Zappler schwärmen. Also…«
    »Das ist prima!« sagte Irene. Sie war froh, daß Hiatus einen Weg gefunden hatte, sich nützlich zu machen.
    Zzapp! Ein Zappler schwebte plötzlich neben ihm. Hiatus konzentrierte sich darauf – und ein großes, häßlich Ohr wuchs aus dem Zappler hervor. Der Wurm verlor sein Gleichgewicht und stürzte zu Boden, unfähig, auf seiner Flugbahn zu bleiben.
    Doch noch immer waren es nicht genügend Verteidiger, um den Schwarm lückenlos zu umzingeln. Irene war überzeugt davon, daß ihr Mann, König Dor, erst in einigen Stunden – zu spät – eintreffen würde. Sie mußten den Schwarm eindämmen, solange er noch klein genug dazu war.
    Da glitt etwas Riesiges über den Boden: Es war der Python vom Parnaß, der auf Befehl des Simurgh gekommen war. Und hinter ihm folgten die kreischenden nackten Frauen mit ihren zottigen Haaren. Die Mänaden! Der Vogel herrschte wirklich über den gesamten Parnaß!
    Die wilden Frauen schwärmten aus, was die Verteidiger um zahlreiche wichtige Verbündete bereicherte, und stürzten sich mit Wollust auf jeden Zappler, der zu sehen war, um ihn zu zerstampfen.
    Auch die wilden Tiere der Gegend kamen nun herbei und reihten sich in die Schar der Verteidiger ein. Und doch boten sie dem Schwarm nur auf einer Seite Einhalt, während die andere unbewacht blieb.
    Doch Irene hatte schon auf ihrer Seite alle Hände voll zu tun! Die Zappler schwärmten immer dichter herbei, und das Zzappen ertönte inzwischen pausenlos. Einige der Verteidiger wurden durchlöchert, und ihre Verluste wuchsen. Chems Flanke war blutbefleckt, wo ein Zappler sie gestreift hatte, und eine der Mänaden lag mit durchlöchertem Schädel am Boden. Im Tod sah die wilde Frau recht hübsch aus, und Irene empfand Mitleid für sie. Das hier war
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