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Drachen-Mädchen

Titel: Drachen-Mädchen
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immer dichteren Wolken heranflogen, wurden die Zappler auch immer gefährlicher, denn wer sich ihnen in den Weg stellte, wurde durchlöchert, möglicherweise tödlich. Wie lange würden sie dem Ansturm noch standhalten können?
    Ein riesiges Wesen landete gleitend auf der Erde. Es war der Hippogryph, der die schwere Last dreier Passagiere trug. Irene blickte genauer hin – und war überrascht. »Xanthippe!« rief sie. Die Hexe saß mit einer Grimasse ab. »Mein Sohn hat versprochen, morgen zu heiraten, wenn ich hier heute mithelfe«, sagte sie. »Außerdem will ich vermeiden, daß meine schönen Ausstellungsstücke im Baum-Heim durchlöchert werden. Als ich dann die Zyklopen stampfen hörte und mir ausrechnete, was los ist…«
    Zzapp!
    Xanthippe schritt auf den Wurm zu und musterte ihn finster. »Tot sollst du umfallen!« keifte sie. Der Wurm fiel tot zu Boden.
    Nicht schlecht. »Sucht Euch eine Stellung an der Seite«, sagte Irene zu ihr. »Wir müssen den Schwarm umzingeln, wenn wir genügend Personal haben.«
    »Wird schon gehen«, meinte Xavier. »Komm, Liebste.«
    Irene blickte die junge Frau an seiner Seite an. Sie war sehr hübsch und wirkte fremd. »Wer ist das denn?«
    »Meine zukünftige Frau, meine morgige Braut«, verkündete Xavier stolz. »Sieht sie nicht gut aus?«
    »Aber…«
    Zzapp!
    Entsetzt sah Irene, wie ein kleines Loch im Leib der Frau erschien.
    Doch die Frau beachtete es nicht. »Mir können die Zappler nichts anhaben«, bemerkte sie und zermalmte den Wurm, der sie soeben durchlöchert hatte, mit zwei Steinen.
    Es war Zora Zombie – durch ihre erwiderte Liebe so weit wiederhergestellt, daß sie praktisch völlig normal aussah! Ihr Haar war dicht und schwarz geworden, ihr Fleisch war fest und gesund und von recht angenehmen Rundungen, und ihre Augen waren klar. Sogar ihre Kleidung war gepflegt; sie trug keine verfaulten Lumpen mehr. Doch sie bewahrte sich die Immunität der Untoten gegenüber kleineren Verletzungen. Es machte den Eindruck, als sei sie allenfalls wenige Stunden oder Minuten tot.
    »Jedes lebendige Mädchen wäre jetzt tot«, sagte Xavier befriedigt, als er das Wurmloch erblickte. »Ist Zora nicht großartig? Mit der kann es keine lebende Frau aufnehmen!« Er beugte sich vertraulich zu Irene herunter. »Ist auch nicht mehr kalt, sondern warm.«
    »Ja«, meinte Irene matt. Doch dann mußte sie sich wieder ihrem Verteidigungsabschnitt widmen, denn die Zappler ließen nicht ab. Immer mehr Wesen erschienen. Manche waren riesig und wirkten seltsam, doch Xanthippe schien sie zu kennen. »Los, Ihr Gigameisen!« rief sie. »Zermalmt die Zappler mit euren Scheren und spuckt sie aus; die sind nicht eßbar. Mammotten, ihr fliegt hoch und schnappt euch die Zappler, die ganz oben zzappen. Paßt auf euch auf; diese Zappler sind zwar klein, aber tödlich!«
    Die merkwürdigen großen Wesen verteilten sich und machten sich an die Arbeit. Auch Xap der Hippogryph wütete wirkungsvoll unter den Würmern, die er mit seinem harten Schnabel zermalmte. Er übernahm den Abschnitt neben Chem, die darüber nicht gerade entsetzt zu sein schien.
    Hinter ihnen erscholl ein Kreischen. Als Irene zurückblickte, was sie ohne weiteres tun konnte, weil sie die Zappler ohnehin eher nach Gehör ortete – erblickte sie die drei Furien. O weh, das konnte Ärger bedeuten!
    »Verflucht sollst du sein!« schrie Tisi. Der Zappler verlor die Kontrolle und prallte von einem Baum ab, seiner Kraft beraubt. Wieder erschien ein Zappler. »Weh dir!« schrie Meg ihn an. »Was hättest du jemals für deine Mutter getan, der du ihr die letzte Kraft raubtest, um eines Tages schnöde auszuschwärmen?« Sie hob die Geißel und schlug den Zappler aus der Luft.
    Irene entspannte sich. Also waren auch die Furien gekommen, um zu helfen. Anscheinend schlossen sich inzwischen alle Wesen Xanths zusammen, um sich der gemeinsamen Gefahr zu stellen.
    Während sie einen Zappler nach dem anderen erledigte, erblickte Irene immer weitere Helfer, die sich nun zu ihnen gesellten. Sie sah, wie der Schokoladenelch die Würmer mit seinen scharfkantigen Hufen zertrampelte, während neben ihnen eine Schar von Enten nach Zapplern schnappten und sie zerknabberten. Dahinter kämpften mehrere unglaublich seltsame Wesen mit großen, haarigen Händen. Irgendwie kamen sie ihr bekannt vor. Plötzlich fiel es ihr ein: »Das Ungeheuer unter dem Bett!« rief sie. »Dann gibt es dich also doch – und zwar in Mengen!« Worauf eines von ihnen winkte. Das war
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