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Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft

Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft

Titel: Dr. Bottleneck, Urologe aus Leidenschaft
Autoren: Sissi Kaipurgay
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„Wie geht’s dir? Schon wieder scharf?“
    Ich erröte und bin froh, dass das Bildtelefon noch nicht erfunden ist, jedenfalls hab ich keins.
    „Nein. Ja. Irgendwie schon, aber auf andere Weise. Ich – bin eigentlich nur neugierig.“
    „Neugierig? Worauf denn?“
    Oh Mann, langsam laviere ich mich in eine Lage, aus der ich nicht mehr weiter weiß.
    „Auf dich. Und auf – könnten wir uns treffen und reden?“
    Ich lausche gespannt.
    „Klar. Ich hab eh nichts vor und sitze hier in einem langweiligen Hotelzimmer“, sagt Takashi nach einer kurzen Pause.
    „Du wohnst in einem Hotel? Wieso hast du keine Wohnung?“ frage ich blöde.
    Er lacht leise.
    „Bin gerade erst nach Hamburg gezogen und suche noch.“
    „Ach so.“ Ich entdecke einen Fussel auf meinem T-Shirt und wische ihn weg.
    „Max? Was ist jetzt mit dem Treffen?“
    „Entschuldige“, meine Hand schwitzt, schnell wechsel ich das Handy in die andere. „Kommst du her? Ich habe noch ein paar Bier und Pizza, wenn du Hunger hast.“
    „Klingt gut.“ Wieder lacht Takashi und ich gebe ihm meine Adresse.
     
    Nachdem wir das Gespräch beendet haben, entwickle ich hektische Aktivität. Aus irgendeinem Grund beziehe ich das Bett frisch, aber das tut auch wirklich not. Die Küche ist schnell aufgeräumt, das Wohnzimmer auch. Im Bad schaue ich schnell nach dem Rechten, da läutet es auch schon an meiner Tür. Mit beiden Händen glätte ich meine Haare und laufe durch den Flur.
    „Komm rein“, sage ich, kaum habe ich die Wohnungstür aufgerissen.
    Takashi sieht noch besser aus als in meiner Erinnerung. Seine schwarzen Haare glänzen, seine schrägstehenden Augen mit den langen Wimpern gucken mich freundlich an. Ach ja, der stets freundliche Japaner. Ich versuche, seine beherrschte Mimik nicht auf mich zu beziehen.
    „Nett.“ Takashi schreitet durch meine Wohnung, schaut in jedes Zimmer, nicht neugierig sondern nur interessiert. Hier und da wischt er unauffällig mit dem Finger über eine Fläche, oder rückt etwas gerade. Ganz so, als würde er eine innere Ordnung wiederherstellen.
    „Ja, klein aber bezahlbar.“
    Ich folge ihm und wir landen schließlich in der Küche, wo ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen Platz hat. Dort stehen die beiden Pizzakartons, die ich von der Arbeit mitgebracht habe. Es war wohl Eingebung – oder Wunschdenken – dass ich zwei mitgenommen habe.
    „Thunfisch und Hawaii, wenn du magst.“
    Ich hole zwei Flaschen Pils aus dem Kühlschrank und stelle sie auf den Tisch, fordere Takashi stumm mit einer Handbewegung auf, Platz zu nehmen. Meine Nervosität schwindet, muss wohl an seiner ruhigen Art liegen. Wir teilen uns die Pizza und essen schweigend, immer wieder kurze Blicke tauschend.
    „Reden Japaner nie beim Essen?“, frage ich, nachdem wir das letzte Stück vertilgt haben.
    „Ich bin nur Halbjapaner und wir reden sehr viel beim Essen.“ Takashi grinst und greift nach einem Bier.
    „Entschuldige.“ Ich erröte schon wieder.
    „Frag mich alles, was du wissen willst. Danach bin ich dran“, sagt er und lehnt sich lässig zurück.
    „Sind Japaner wirklich so diszipliniert?“, platze ich heraus.
    Takashi mustert mich schweigend, während er einen Schluck aus der Flasche nimmt.
    „Klar. Wie hätte ich es sonst geschafft, drei Klassen zu überspringen, mein Studium so zügig durchzuboxen, jetzt der Teilhaber einer Urologiepraxis zu werden, und das mit gerade mal siebenundzwanzig?“
    „Drei Klassen?“ Mir bleibt der Mund offen stehen.
    Er nickt schweigend und lächelt geheimnisvoll. Mein Herz schwillt vor Stolz, dass dieser Intelligenzbolzen vor mir auf die Knie gegangen und meinen Schwanz gelutscht hat. Irgendwie fühlt sich das an wie eine Auszeichnung.
    „Okay, jetzt bin ich dran.“ Takashi trinkt das Bier aus und fixiert mich mit seinen dunklen Augen. „Warum hast du dir eine Karotte in den Arsch geschoben?“
    Mit einem Schlag ist meine Nervosität wieder da und ich ringe um eine Antwort.
    „Weil es dort juckte?“, versuche ich mich rauszureden.
    „Jucken, hm.“ Mein Gegenüber starrt mich immer noch an.
    „Na gut, es fühlte sich eben geil an“, flüstere ich verlegen und senke die Augen auf meine Finger, die nervös über den Stoff meiner Jeans fahren.
    „Du stehst nicht auf Männer, richtig?“
    „Nein.“ Ich hebe automatisch beide Hände, sehe dabei entsetzt zu ihm herüber.
    Er nickt ernst, stellt die leere Flasche auf den Tisch und steht auf.
    „Dann geh ich jetzt wohl besser. Ich stehe
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