Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Doppelbelichtung

Titel: Doppelbelichtung
Autoren: Judith McNaught
Vom Netzwerk:
Perfektion bedachte Schwester auf. Sie blickte in den Rückspiegel, bevor sie die Fahrbahn wechselte, um an der Ausfahrt River Oaks die Schnellstraße verlassen zu können. »Ich bin inzwischen auf dem Weg nach Hause, bestehe aber zumindest auf ein paar kleinen Andeutungen.«
    »Also gut. Wie findest du es, daß mir vor wenigen Stunden eine unglaubliche Chance für die Hochzeitsausgabe angeboten wurde? Die Mutter der Braut ist ganz offensichtlich erpicht darauf, ihr gesellschaftliches Prestige aufzuwerten, und möchte, daß wir über die Hochzeit ihrer Tochter in Beautiful Living berichten. Wenn wir dazu bereit sind, können wir die Feierlichkeiten nach unseren Vorstellungen im authentischen >Foster-Stil< arrangieren ... und sie ist bereit, alle Kosten zu tragen, zuzüglich der Reisekosten unserer Mitarbeiter.«
    Seit Monaten hatten Diana und Corey über die »ideale Hochzeit« diskutiert, die sie zum Schwerpunktthema des Heftes machen wollten, aber bisher alle Ideen wieder verworfen, weil sie Diana finanziell zu aufwendig oder Corey sie ästhetisch belanglos fand. »Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, hört sich das gut an, aber was ist mit dem Schauplatz? Wo soll die Trauung stattfinden?« »Halt dich gut fest«, erhöhte Diana die Spannung.
    Corey mußte lächeln. »Ich sitze bequem. Also sag mir's endlich.«
    »Die Hochzeit soll im Garten eines netten kleinen Fünfundvierzig-Zimmer-Cottage stattfinden, das dem Onkel der Braut gehört, und da gibt es Deckengemälde sowie jede Menge Stuckarbeiten und mit Sicherheit genug innenarchitektonischen Schnickschnack, den du für unser nächstes Coffeetable-Buch verwenden kannst ...«
    »Spann mich nicht so auf die Folter«, lachte Corey. »Wo ist dieses Haus?«
    »In Newport, Rhode Island!«
    »Allmächtiger«, rief Corey begeistert und sah vor ihrem inneren Auge bereits Brautpaar und Hochzeitsgäste auf einem gepflegten Rasen mit schneeweißen Yachten auf sonnenüberflutetem blauen Wasser im Hintergrund.
    »Die Mutter der Braut hat mir Fotos vom Haus ihres Bruders geschickt und mich heute früh angerufen, als das Päckchen schon auf meinem Tisch lag. Wenn ich ihre Andeutungen richtig verstanden habe, so scheint er die ganze Hochzeit zu bezahlen. Oh, bevor ich es vergesse: Sie hat auch versprochen, sechs Leute bereitzustellen, die uns zur Hand gehen. Alle Ausgaben werden natürlich von ihnen bezahlt, und unsere Crew kann im Haus wohnen. Die Hotels sind bereits ausgebucht, und du mußt sicherlich bis spätabends arbeiten, also ist es eine sehr praktische Lösung. Sie haben Angestellte, und sie haben Hausgäste - also ist es unumgänglich, im Haus zu wohnen und darauf zu achten, daß uns niemand ins Handwerk pfuscht.«
    »Kein Problem. Für eine derartige Chance würde ich sogar in Bluebeards Haus arbeiten und schlafen.«
    Dianas Stimme verlor ein wenig von ihrem Optimismus. »Ja, aber würdest du es auch in Spencer Addisons Haus tun?« »Ich würde das von Bluebeard vorziehen«, erwiderte Corey ohne Zögern.
    »Ich weiß.«
    »Laß uns eine andere Hochzeit suchen.«
    »Laß uns darüber sprechen, wenn wir zu Hause sind.«

2
    Als Corey vom Inwood Drive auf die lange Allee einbog, hatte sie sich bereits entschieden, nach Newport zu fahren. Wie zweifellos auch Diana. Alles, was für sie beide, für die Familie oder Foster Enterprises gut war, würden sie tun. Darüber hatte zwischen ihnen schon immer absolutes Einvernehmen bestanden.
    Coreys Mutter und Großmutter würden sich ebenfalls nach Newport begeben, denn sie waren die Initiatorinnen dessen, was inzwischen allgemein »Foster-Stil« genannt wurde. Es war ein Konzept, das Corey und Diana über die Zeitschrift und diverse Bücher erfolgreich überall in den Vereinigten Staaten vermarkteten, aber es handelte sich noch immer um ein Familienunternehmen. Ihre Mutter und Großmutter würden ein Wiedersehen mit Spencer garantiert als höchst erfreuliche Nebenerscheinung betrachten, aber schließlich hatte er sie nicht so verletzt wie Corey. Dianas Wagen parkte bereits vor dem Haus, einer beeindruckenden Villa im georgianischen Stil, das als Familiensitz ebenso diente wie als »Kulisse« für viele der Menüvorschläge und Einrichtungsideen, die regelmäßig in Foster’s Beautiful Living erschienen.
    Corey stellte den Motor ab und sah an dem Haus hinauf, das Diana und sie zu erhalten und zu bewahren geholfen hatten. Wie viele entscheidende Ereignisse meines Lebens mich doch mit diesem Haus verbinden, dachte sie und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher