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Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg

Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg

Titel: Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg
Autoren: Enid Blyton
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an diesem Tag war, die Zahl der Zuschauer war riesig. Regines Filmgruppe hatte das Glück, heute die Kamera zur Verfügung zu haben und Martina drehte eifrig mit, was ihr an Originellem vor das Objektiv kam. Herr Bösemann hetzte von einem Ende des Hofes zum anderen, wurde überall zugleich gebraucht, mußte hier für Ruhe sorgen, dort einen Schauspieler finden, in der Maske auf Tempo drängen und immer wieder ahnungslose Passanten daran hindern, im Augenblick einer Aufnahme durchs Bild zu laufen. Es war ein heißer Junitag, und dem Ärmsten lief der Schweiß in Strömen herunter.
    Da der normale Schulbetrieb und die Arbeit der Gruppen im Möwennest durch die Aufnahmen möglichst nicht gestört werden sollten, blieben trotz aller Rücksichtnahme unfreiwillige Zusammenstöße nicht aus.
    „Als nächstes die Szene Kommissar – Professor. Das ist die, in der du mit erhobenen Armen hinter der Scheunenecke hervorkommst, Stark!” rief Herr Dophahn.
    „Alles klar.”
„Kamera da rüber! Du, Peter, stehst mit dem Rücken zur Kamera, gibst dein Stichwort: ,Geben Sie auf, Professor, Sie haben keine Chance mehr’, dann fahren wir an die Ecke ran und haben ihn groß im Bild, wenn er kommt”, ordnete der Regisseur an. „Halbtotale von der Ecke, nimm dir da viel Zeit, Junge, die Spannung muß sich erst richtig aufbauen, und dann tritt er langsam heraus. Immer noch Halbtotale, und dann springst du auf sein Gesicht, okay?” sagte er zum Kameramann gewandt.
„Okay, alles klar.”
„Gut, dann richten wir das jetzt mal ein. Stark! Hinter die Ecke!”
Während die Szene geprobt wurde, standen Clarissa und Will, die beiden Reitlehrerinnen der Schule, hinter dem Stall und putzten Pferde.
„Ich möchte zu gern einmal bei diesen Filmaufnahmen zusehen”, sagte Clarissa und klopfte den Striegel ein letztes Mal auf dem Steinpflaster aus. „Mit Perle bin ich jetzt fertig, bis auf die Hufe. Meinst du, ich kann mal für eine Viertelstunde rübergehn?”
Die Ganoven retteten sich durch einen Sprung durchs Fenster in den Garten und nahmen die junge Erbin als Geisel
    „Kein Problem. Geh nur, ich mach’ ihr die Hufe, wenn ich Neptun in die Box gebracht habe.”
„Danke! Aber paß auf, daß Lisette mir nicht nachläuft!”
„Gib ihr ein paar Mohrrüben aus dem Eimer, dann ist sie beschäftigt.”
Lisette war das Maskottchen der jungen Reiterinnen, eine kräftig gewachsene schwarzweiße Ziege mit starken Hörnern und einer Schwäche für Pferde. Sie gehörte zum Stall wie Sättel, Trensen, Putzzeug und Futterkiste. Die Pferde duldeten sie, die jungen Reiterinnen liebten sie und glaubten fest an ihre glückbringende Kraft. Lisette war eine Persönlichkeit. Hinter der Scheune war man mit den Vorbereitungen zur nächsten Aufnahme fertig, jetzt wurde mit den Schauspielern geprobt. Der Kommissar nahm neben der Kamera Aufstellung und rief seinen Text in Richtung der Scheunenecke. Nichts geschah.
„Stark! Wo bist du?” brüllte Herr Dophahn.
„Hier!”
Der dicke Riese streckte vorsichtig seinen Kopf um die Scheunenecke.
„Warum trittst du nicht auf?”
„Ich habe nichts gehört! Ich warte auf mein Stichwort.”
„Okay, Peter, du mußt lauter sein”, sagte Herr Dophahn. „Also, noch mal das Ganze.”
Wieder sprach Peter Parker seinen Text, diesmal wesentlich lauter. Jochen Stark, der verbrecherische Professor, hörte sein Stichwort. Mit erhobenen Händen trat er hinter der Ecke heraus.
„Zu früh! Du mußt langsam bis zehn zählen und dann erst kommen, sonst ist beim Zuschauer die Spannung zum Teufel!” rief Herr Dophahn.
„Langsam bis zehn zählen, in Ordnung.”
„Aber sonst war es gut so – wir drehn gleich mal mit. Für die Kamera alles klar?”
„Alles klar.”
„Okay, dann bitte alles auf Anfangsposition.” Jochen Stark, der gutmütige Riese, zog sich hinter die Scheunenecke zurück. Clarissa schlüpfte schnell an ihm vorbei und stellte sich zu den Zuschauern auf der anderen Seite. Stille senkte sich über den Platz. Jochen Stark hörte, wie die Klappe geschlagen wurde und Herrn Dophahns Schrei „Action”. Er hörte den Kollegen Peter Parker rufen: „Geben Sie auf, Professor, Sie haben keine Chance mehr!” und begann langsam zu zählen. Er war noch nicht bei drei, da bekam er einen kräftigen Stoß wie von einer Mistgabel in sein empfindlichstes Körperteil und taumelte mit einem Aufschrei in die Szene.
„Stooopp!” brüllte Herr Dophahn. „Zu früh!”
„Es war nur, weil…”
„Halt uns nicht auf, Stark!
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