Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg

Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg

Titel: Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
Gleich noch mal! Wir haben nicht viel Zeit!”
Jochen Stark zog sich wieder hinter die Scheunenecke zurück und warf einen wütenden Blick auf seinen Angreifer. Eine Ziege! Und jetzt stand sie da und graste und tat so, als sähe sie ihn gar nicht!
Er hatte nicht viel Zeit, sich mit ihr auseinanderzusetzen, denn schon hörte er das Geräusch der Klappe. „Action!” brüllte der Regisseur. Die Ziege hob den Kopf und lauschte. „Geben Sie auf, Professor!” rief Peter Parker. Die Ziege trippelte interessiert näher. „Ksch! Ksch!” machte Jochen Stark. „Bleib, wo du bist!” flüsterte er und versuchte sie mit den Händen zu verscheuchen. Sein Stichwort war längst gefallen. „Drei, vier, fünf, sechs…”, zählte er. Die Ziege rückte näher und senkte den Kopf. „Sieben, acht… Du brauchst mir wirklich nicht nachzuhelfen! Neun, zehn…” Im letzten Moment wich der Riese dem Stoß mit der Hüfte aus wie ein geübter Torero, und Lisette schoß an ihm vorbei in die Szene. Verdutzt schaute sie in die Kamera, an einem Horn baumelte ein Stück Stoff aus der Hose des Professors.
„Mäh-ä-ä-ä…”, machte Lisette und legte den Kopf schief. Herr Dophahn war so verdutzt, daß er bewegungslos verharrte. Die anderen lachten schallend.
„Bösemann!!! Bringen Sie das Vieh weg! Wo ist Stark? Hat sie ihn erlegt?”
„Hier!”
Jochen Stark kam heran, mit beiden Händen hielt er die Hose zusammen. Von der anderen Seite trat Clarissa vor, das Gesicht feuerrot vor Verlegenheit, und nahm Lisette am Halsband.
„Tut mir schrecklich leid”, murmelte Clarissa, „sie muß mir nachgelaufen sein. Sie mag keine Männer, wissen Sie.”
„Dann kann ich Ihnen nur raten, gut nähen zu lernen”, sagte der Schauspieler mit einem Blick auf seine zerfetzte Hose. „Oder halten Sie sie als Wachhund?”
Bis die Hose geflickt war, beschloß man, eine andere Szene zu drehen.
„Wir nehmen erst die vor der Küche, in der Fräulein Larsen den zweiten Ganoven überwältigt”, teilte Herr Bösemann dem Team mit, und alles zog zur Schulküche hinüber.
Zunächst einmal wurde aufgenommen, wie der Ganove, seine Geisel an der Hand, angerannt kam und hinter der Hausecke Schutz suchte. Den Revolver im Anschlag, mit der linken Hand den Arm des Mädchens fest umklammert, wich er langsam zurück und drängte seine Geisel hinter sich, bis sie vor dem offenen Küchenfenster zu stehen kam. In der Anschlußszene mußte sich Leonie Larsen befreien, indem sie eine Schüssel mit Wasser, die innen am Fenster auf dem Tisch stand, ergriff und ihrem Bewacher über den Kopf goß. Im gleichen Augenblick mußte sie davonlaufen.
„Also, ihr habt verstanden, was ihr tun müßt”, sagte Herr Dophahn. „Das muß alles sehr schnell gehen. Wir probieren das jetzt erst mal mit einer leeren Schüssel.”
„Und Sie, meine Damen”, sagte drinnen Herr Bösemann zu den Kochschülerinnern, „gehen bitte nicht während der Aufnahme ans Fenster hinüber! Wenn Sie leise sind, können Sie hier Ihre Arbeit ruhig weitermachen. Wenn draußen die Klappe geschlagen wird, heißt das auch für Sie: Klappe zu, okay?”
„Witzbold!” muffelte eine kleine Blonde hinter dem Aufnahmeleiter her. „Kommt sich wohl ungeheuer wichtig vor.”
Jetzt erschien der Requisiteur.
„Könnten wir uns von Ihnen eine Schüssel ausleihen? Wir wollen sie nur mit Wasser füllen, es passiert ihr nichts.”
„Da drüben steht ein ganzer Stapel! Nehmen Sie sich eine. Und bringen Sie mir auch gleich eine mit für meinen Teig. Wasser gibt’s dort am Becken!”
Der Requisiteur holte sich die Schüssel und gab dem Mädchen ebenfalls eine. Sofort begann sie, eine große Menge Pfannkuchenteig anzurühren. Draußen liefen die Proben ohne große Störungen ab, mußten aber für den Kameramann etliche Male wiederholt werden. Das zog sich in die Länge. Die Kochschülerinnen drinnen kannten die Szene bald auswendig und achteten nicht mehr auf das Geschehen, sie arbeiteten wie gewohnt. Die kleine Blonde hatte ihren Teig auf dem Tisch abgestellt und begann nun Äpfel zu schälen. Draußen klatschte der Regisseur in die Hände.
„Okay, das drehn wir jetzt! Gebt euch Mühe, Kinder, daß es beim erstenmal klappt. Und vergeßt nicht, jetzt Wasser in die Schüssel zu füllen!”
Das geschah. Alles war vorbereitet, die Klappe mit der Nummer der Szene versehen, die Darstellerin frisiert und abgepudert.
Leonie Larsen stand mit ihrem Partner bereit. Wie immer, wenn eine Szene gleich beim erstenmal klappen mußte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher