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Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg

Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg

Titel: Dolly - 17 - Eine Hauptrolle fuer die Burg
Autoren: Enid Blyton
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und hielt im Namen des Teams eine Dankesrede auf die Gastfreundschaft und die tatkräftige Hilfe bei den Aufnahmen. Schließlich fühlte auch Herr Kuntze sich gedrängt, noch etwas zu sagen. Die Mädchen stöhnten leise auf, aber als er verkündete, sie alle wären herzlich zur Premiere des Films eingeladen und würden Freikarten bekommen, dankte man ihm mit begeistertem Applaus.
    Und dann durfte das Büffet gestürmt werden. Daß die Gäste den Vortritt hatten, verstand sich von selbst. Hinter ihnen bildete sich eine lange Schlange hungriger Mädchen. Aber wer etwa Sorgen gehabt haben sollte, zu kurz zu kommen, konnte die getrost begraben. Kaum war eine Platte oder Schüssel geleert, wurde sie durch eine andere ersetzt. Bald saß alles fröhlich schmausend um die Tische, die mit Kerzen, Feldblumensträußen und rotweiß karierten Papiertischdecken einladend hergerichtet worden waren.
„Ich möchte zu gerne einmal mit Herrn Stark sprechen”, seufzte
    Lilli. „Aber ich trau’ mich einfach nicht!”
„Warum gerade der?” fragte Karen. „Er ist alt und dick.” „Ich finde ihn einfach himmlisch! Er ist so riesig groß und stark!
    Wie ein lieber, kuschliger Riesenbär!” schwärmte Lilli und verschlang den Schauspieler, der mit offenem Hemdkragen behäbig am Tisch saß und dröhnend lachte.
    „Frag ihn doch einfach, ob du ihm Pudding bringen darfst, Pudding liebt er bestimmt!” schlug Karen vor.
„Super Idee – das mach’ ich!”
Lilli sprang auf und ging zu dem angebeteten Stark hinüber. Karen beobachtete, wie die Freundin schüchtern ihre Frage vorbrachte und wie der Schauspieler begeistert nickte. Lilli ging zum Büffet und füllte einen Teller mit allem, was es dort an köstlichen Süßigkeiten gab: Vanillecreme und Mousse au chocolat, Obstsalat, Schlagsahne und Erdbeersauce. Vorsichtig trug sie den Teller zum Ehrentisch hinüber.
„Bitte sehr!” lispelte sie, aufgeregt, ihrem Idol so nahe zu sein.
„Oh, meine kleine Fee!” dröhnte der Baß Jochen Starks. „Wie sie mich verwöhnt!”
Lilli sah ihm tief in die Augen. Was ihr dabei entging, war der in ihren Händen sich leicht nach vorne neigende Teller, auf dem die Speisen sanft ins Rutschen kamen. Sahne, Vanillecreme, schaumige Mousse und Erdbeersauce im Verein mit gemischten Früchten machten sich auf den Weg in Jochen Starks offenes Hemd und glitschten die behaarte Brust hinunter bis auf den Hosenbund.
Jetzt merkte auch Lilli – aufmerksam geworden durch den erstarrten Blick ihres Angebeteten – die Bescherung! Unfähig zu reagieren sah sie mit weitaufgerissenen Augen, teils entsetzt, teils fasziniert dem unaufhaltsamen Lauf der Dinge zu.
„Das muß ein Gefühl sein!” brachte sie schließlich heraus. Jochen Stark entschied sich, die Sache von der heiteren Seite zu nehmen.
„Etwas kühl, ja”, antwortete er. „Du hättest nicht vielleicht heiße Schokoladensauce da?”
Inzwischen stürmten fast ein Dutzend Burgmöwen heran, um den bewunderten Star aus seiner mißlichen Lage zu befreien. Er wurde zum Badezimmer der Hausmutter geleitet, mit Handtüchern und Seife ausgestattet, und bekam ein sauberes Hemd von KlausHenning Schwarze, das an ihm aussah wie ein Babyjäckchen. Er ertrug es mit Humor und tröstete sich anschließend mit einer dreifachen Portion Süßspeisen und vier Stück Kuchen.
Das Essen war vorüber, die Tische waren abgeräumt. Man ging zum geselligen Teil des Abends über, an dessen Anfang die Vorführung des Films stand, den die Burgmöwen gedreht hatten. Ein Teil der Lampions wurde gelöscht, und die Aufmerksamkeit richtete sich auf die Leinwand. KlausHenning Schwarze sprach ein paar einführende Worte.
„Was Sie jetzt sehen werden, meine Herrschaften, ist der erste Versuch unserer Mädchen, sich mit dem Medium Film auseinanderzusetzen. Es ist gewiß noch kein Meisterwerk geworden, technische Mängel bitten wir zu übersehen – trotzdem glaube ich, daß Sie eine unterhaltsame halbe Stunde erleben werden. Viel Spaß!”
Ja, den hatten sie. Was da alles an originellen Beobachtungen zusammengekommen war, konnte sich sehen lassen, und bald war der Innenhof von schallendem Gelächter erfüllt. Den Höhepunkt bildete die heimliche Liebesgeschichte zwischen Faden und Olly. Was Regines Gruppe da mit geschickten Schnitten an Wirkung erzielt hatte, war schon fast professionell. Der rasche Wechsel von Blicken, Handbewegungen, einem Winken, einem Augenzwinkern erzählte einen ganzen Roman, auch wenn der Kuß fehlte.
Die Mädchen
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