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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)
Autoren: Daniel Hanover
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aber nur einmal. Als die Scharfrichter zurückwichen, lag er in einem sich ausbreitenden Blutsee da, und die zehn Klingen ragten aus seinem Körper. Die Versammlung um ihn stieß ihren Atem mit einem Geräusch wie Wind in den Bäumen aus.
    König Simeon erhob sich. Hinter ihm wirkte Prinz Aster wie eine Statue seiner selbst, aus bleichem Stein geschnitzt. Geder fragte sich, wie es für einen Jungen, der gerade seinen neunten Benennungstag hinter sich hatte, wohl war, wenn man wusste, dass ein Erwachsener sich verschworen hatte, ihn zu töten, und dann zu sehen, wie dieser Mann grausam starb.
    »Dies ist das richtige und angemessene Schicksal eines jeden, der dem Gespaltenen Thron falsche Treue schwört«, sagte der König. »Lasst alle, die hier Zeugen dieser Gerechtigkeit sind, die Nachricht verbreiten, dass alle Verräter an Antea leiden und sterben werden.«
    Applaus und zustimmende Rufe brachen überall um ihn herum aus. Geder schloss sich an, und Dawson Kalliam beugte sich dicht zu ihm und musste schreien, um Gehör zu finden.
    »Das ist auch für Euch, Palliako.«
    Es war eine freundlichere Formulierung als die, die er vor dem Beginn der Zeremonie benutzt hatte. Da hatte er gesagt: Ihr habt Simeon endlich ein Rückgrat gegeben.
    Die Trommel erklang erneut, und König und Prinz wandten sich um und gingen in einer feierlichen Prozession hinaus. Diener in Rot kamen, um den Körper fortzutragen. Maas sollte zur Schau gestellt werden, die Schwerter an Ort und Stelle, siebzehn Tage lang. Was danach noch übrig war, würde man mit den Küchenabfällen und dem Abwasser in den Spalt kippen, und jeder, der versuchte, es für ein respektvolleres Begräbnis zurückzuholen, würde gehängt werden. Irgendwo hinter Geder, verdeckt von den Adligen Anteas, öffneten sich die Türen. Da der König fort und die Zeremonie beendet war, schwollen die Gespräche zu einem betäubenden Brüllen an. Geder konnte nicht verstehen, was über den Lärm aller anderen hinweg gesagt wurde, deshalb folgte er einfach der subtilen Bewegung der Menge und begab sich nach draußen.
    In den großen Hallen der Königshöhe teilte sich der Adel von Antea in hundert kleine Gruppen auf. Derart verstreut war der Lärm der Gespräche weniger betäubend, wenn auch nicht viel besser verständlich. Er sah Leute, die vorgaben, ihn nicht anzuschauen, und er hatte eine Ahnung, was sie sagten: Palliako behauptet, dass er durch die Keshet gezogen ist, aber er ist zurückgekommen und hat alles über die Verschwörung gegen Prinz Aster gewusst und Das Niederbrennen von Vanai war alles Teil seines Plans und Ich habe dir doch gesagt, dass es kein Zufall war, dass er seine treuen Soldaten zurückgeführt hat, kurz bevor die Söldner die Stadt übernehmen wollten. Er ging langsam durch die Halle, badete darin.
    »Sir Palliako. Auf ein Wort.«
    Curtin Issandrian und Alan Klin gingen auf ihn zu und wirkten wie Buchstützen in der Bibliothek der Verdammten. Geder lächelte.
    Curtin Issandrian streckte die Hand aus. »Ich bin gekommen, um Euch zu danken. Ich bin Euch etwas schuldig.«
    »Wirklich?«, fragte Geder und ließ die Hand des Mannes in der Luft zwischen ihnen hängen.
    »Wenn Ihr nicht gewesen wärt, wäre ich immer noch mit einem heimlichen Verräter an der Krone verbündet«, sagte Issandrian. »Feldin Maas war ein Freund, und ich habe zugelassen, dass diese Freundschaft mich blendet. Heute war ein schrecklicher Tag für mich, aber es war nötig. Und ich danke Euch dafür.«
    Geder wünschte sich, Basrahip wäre hier gewesen, nur um zu wissen, ob Issandrian war, was er zu sein vorgab. Aber ein andermal. Es kamen noch Monate und Jahre, in denen er und sein Rechtschaffener Diener jedes Geheimnis bei Hof ausspähen konnten. Ein wenig Großzügigkeit würde niemandem schaden. Er nahm Issandrians Hand.
    »Ihr seid ein guter Mann, Geder Palliako«, sagte Issandrian und sprach gerade laut genug, dass man ihn hören konnte. »Antea hat Glück, Euch zu haben.«
    »Danke, Lord Issandrian«, erwiderte Geder und tat es ihm gleich. »Wer zugeben kann, dass er in die Irre geführt wurde, ist ein starker Mann. Dafür respektiere ich Euch.«
    Sie ließen sich los, und Alan Klin trat vor, auch er hatte die Hand ausgestreckt. Geder grinste und nahm sie, zog den Mann dicht heran.
    »Sir Klin!«, sagte er grinsend. »Es ist zu lange her.«
    »Ja. Das ist es wirklich.«
    »Erinnert Ihr Euch an jene Nacht auf dem Marsch nach Vanai, als ich mich betrunken und dieses Traktat verbrannt
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