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Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)

Titel: Dolch und Münze (01): Das Drachenschwert (German Edition)
Autoren: Daniel Hanover
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und in ein anständiges Haus bringen, bis der Mittwinter kommt.«
    »Wir sind die Medean-Bank«, sagte Paerin Clark. »Ihr könnt uns nicht entkommen.«
    »Ich bin Marcus Wester. Ich habe Könige getötet, und ich bin ein lausiger Bluffer. Bedroht sie noch einmal, und ich …«
    »Hört auf, alle beide«, sagte Cithrin. »Hier ist mein Angebot. Behaltet den Ableger, wie er ist, aber setzt einen Notar aus der Dachgesellschaft ein. Wir sagen, dass er mir bei der vielen Arbeit hilft. Ich bin das Gesicht und die Stimme, aber der Notar kontrolliert alle Verträge.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    Sie wollte etwas trinken. Sie wollte ein warmes Bett und die Arme eines Mannes um sich spüren. Sie wollte sicher wissen, dass sie das Richtige tat.
    »Werde ich diesen Ableger niederbrennen«, sagte sie.
    Die Welt balancierte auf Messers Schneide. Der Auditor schloss die Augen, lehnte sich in seinem Sessel zurück. Ach ja , dachte Cithrin. Das Leben als Flüchtling war im letzten Winter nicht so schlecht. Zumindest kann ich diesmal meine eigenen Kleider tragen.
    Paerin Clark öffnete die Augen. »Ihr unterzeichnet nichts«, sagte er. »Alle Verträge werden vom Notar und nur vom Notar unterzeichnet. Verhandlungen gibt es nicht, ohne dass der Notar anwesend ist. Die Kontrolle bleibt bei der Dachgesellschaft. Ihr seid eine Galionsfigur. Sonst nichts.«
    »Damit kann ich leben«, sagte sie. Und unausgesprochen fügte sie hinzu: Bis ich es ändern kann, kann ich damit leben.
    »Und Ihr gebt mir das fehlende Buch zurück, das Euer Alter beweist. Ehe ich die Stadt verlasse.«
    »Nein«, sagte Marcus. »Wenn sie Euch das überlässt, hat sie keinen Hebel. Ihr könnt ihr alles wieder nehmen, und sie hätte nichts.«
    »Sie wird mir vertrauen müssen.«
    Cithrin schluckte. Sie wollte sich übergeben. Sie wollte singen.
    Sie nickte. Paerin Clark war einen langen Augenblick still, dann nahm er die Papiere, die er geschrieben hatte, seufzte und zerriss sie in kleine Stücke.
    »Es scheint, als hätte ich einen etwas anderen Bericht zu schreiben«, sagte er mit einem schiefen Lächeln. »Ich gratuliere Euch zu Eurer neuen Bank, Magistra.«

Geder
    Die Begräbnisriten für Phelia Maas wurden ein wenig von der Hinrichtung ihres Gemahls überschattet. Geder, dem die Wahl blieb, hatte sich für die Hinrichtung entschieden, genauso wie die Mehrheit der bedeutenden Namen am Hof. König Simeons Thron stand auf einem erhöhten Podium. Aster saß auf einem kleineren Sessel der gleichen Machart neben ihm. König und Prinz trugen beide schwarzen Hermelin. Dann kam die breite Fläche der Kammer, in deren Mittelpunkt Feldin Maas kniete. Seine Fuß- und Handgelenke waren mit Draht gefesselt, und selbst von der Galerie aus konnte Geder die Prellungen auf den Beinen des Mannes und die langen schwarzen Schorfstreifen auf seinem Rücken erkennen. Zehn Scharfrichter standen in einem Kreis um den Gefangenen. Ihre Masken aus Stahl waren geformt, um wie zähnefletschende Tiere auszusehen, und ihre Klingen waren stumpf und rostig.
    Eine einzelne Trommel ertönte in einem trockenen Wirbel. Es war das einzige Geräusch, von dem einen Dummkopf abgesehen, der weiter hinten in der Menge flüsterte. Geder versuchte, nicht auf die Leute zu achten und sich auf das Spektakel zu konzentrieren. Obwohl er spät gekommen war, hatten die versammelten Adligen ihm Platz gemacht, so dass er einen hervorragend Blick gleich am Rand der Galerie hatte. Dawson Kalliam und seine beiden Söhne standen neben ihm. Geder trug den schwarzen Ledermantel aus Vanai, aber der Schnitt war nun ganz unpassend. Sein Körper hatte über den Sommer die Gestalt verändert, und er hing lose an ihm herunter. Er wünschte, er hätte daran gedacht, ihn ändern zu lassen. Jeder, der nicht zusah, wie Feldin Maas starb, schien ihn anzuschauen.
    König Simeon, mit grauem Gesicht und ernst, hob den Arm. Die Trommel verstummte. Der Großteil der Leute auf allen drei Ebenen der Galerie hielt den Atem an. Sogar der Dummkopf weiter hinten hatte aufgehört zu reden.
    »Euch ist ein letztes Wort gestattet, Verräter«, sagte der König.
    Feldin Maas schüttelte langsam den Kopf. Nein.
    Der Arm des Königs fiel. Die Scharfrichter traten näher, und jeder der Männer ließ die Spitze seiner Klinge mit Wucht in den Leib des Mannes eindringen. Geder war in dem Glauben groß geworden, dass die Klingen ziemlich stumpf waren, und die Kraft, die jeder der Henker aufbrachte, unterstrich die Vorstellung. Maas schrie auf,
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