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Alle Sorgen sind vergessen

Alle Sorgen sind vergessen

Titel: Alle Sorgen sind vergessen
Autoren: Lois Faye Dyer
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1. KAPITEL
    „Du wirst heute Abend mit uns auf diese Party gehen.“
    Allison Baker reagierte nicht auf Zoes Ankündigung. Stattdessen nahm sie einen Schluck Eistee, streckte die Beine aus, legte die bloßen Füße auf das gelbe Sitzkissen des freien Küchenstuhls und lächelte ihre Freundin liebenswürdig an.
    Zoe Armbruster hörte auf, in der Küche hin und her zugehen, stemmte die Hände in die Seiten und sah Allison wütend an. „Spar dir dein süßes Lächeln. Ich weiß, du denkst dir gerade tausend Ausreden aus, um nicht hingehen zu müssen. Und ich nehme dir nicht eine einzige davon ab.“
    Allison zeigte auf die zahlreichen juristischen Fachbücher, Zeitschriften, Kugelschreiber und losen Blätter, die auf dem kleinen Tisch verstreut waren.
    „Zoe, ich würde ja gern mit, dir und Jack ausgehen, aber ich muss für meinen Kurs in der nächsten Woche noch einen Schriftsatz fertig stellen.“
    Zoe hob die Rechte. „Nein. Keine Ausreden. Nichts da.“ Sie ergriff Allisons Hand und zog sie vom Stuhl, dann drehte sie die Freundin um und schob sie entschlossen in Richtung Schlafzimmer. „Du lebst wie eine Nonne – nur Arbeit, kein Vergnügen. Heute Abend werden wir beide unsere Jobs vergessen und ordentlich Spaß haben.“
    Lachend ließ Allison sich von Zoe ins Schlafzimmer befördern. Wenn die kleine Brünette so in Form war, konnte man ihr nur schwer widerstehen. Allison wusste, dass sie eigentlich nach einem Vergleichsfall suchen sollte, um ihre Argumente im Schriftsatz zu untermauern. Aber die Aussicht auf einen Abend ohne Fachbücher oder Übungsaufgaben war äußerst verlockend.
    „Ich habe absolut nichts, was ich zu einem Wohltätigkeitsball anziehen könnte, Zoe.“ Sie setzte sich ans Fußende des Betts und beobachtete, wie ihre Freundin den Schrank öffnete und die darin hängenden Sachen durchsah. Allison schaute an ihrer eigenen, schlanken Gestalt hinab, dann wieder zu ihrer viel kleineren und üppiger geformten Freundin hinüber. „Und ich kann unmöglich etwas von dir tragen.“
    Mit gerunzelter Stirn starrte Zoe auf ein maßgeschneidertes schwarzes BusinessKostüm und schob es zur Seite. „Wir werden schon das Richtige finden. Notfalls machen wir eins meiner Kleider enger.“
    Allison lachte. „Das würde die ganze Nacht dauern. Wir würden die Party verpassen.“
    Zoe verschwand halb im Schrank, und ihre Stimme klang gedämpft. „Du wirst auf diesen Ball gehen, und wenn ich dir ein Kleid stehlen muss!“
    „Oh, großartig“, erwiderte Allison. Sie schüttelte den Kopf und strich sich eine rötlichbraune Locke aus dem Gesicht. „Du bist bereit, eine Straftat zu begehen, nur damit ich auf eine Party gehen kann?“
    „Ja.“ Zoes nachdrücklicher Antwort folgte ein zufriedener Laut. Mit einer durchsichtigen Hülle, in der ein schwarzes Abendkleid hing, tauchte sie aus dem Schrank auf. „Aha!“
    Allison straffte sich. Das Designerkleid hatte sie völlig vergessen. Sie hatte ihre Eltern in Beverly Hills besucht und mit ihrer Mutter einen Einkaufsbummel gemacht. Sie hatte es nie getragen, denn sie war einen Tag früher nach New York zurückgeflogen, um ihre Eltern nicht zu einer Filmpremiere begleiten zu müssen. Sie hasste den Medienrummel, den die beiden auslösten, wenn sie auf einer ihrer geliebten HollywoodPartys auftauchten.
    Seit Allison siebzehn war, hatte sie es geschafft, diese glamourösen Anlässe zu meiden. Jene katastrophale Nacht auf der Party nach einer Filmpreisverleihung hatte bei ihr ein unauslöschliches Trauma hinterlassen.
    Zoe zog die Hülle auf und nahm das Abendkleid heraus. Ihre Augen wurden groß.
    „Mann, das ist ja wunderschön. Und absolut perfekt für heute Abend.“ Sie warf Allison einen Blick zu. „Hast du Schuhe, die dazu passen?“
    „Ja. Ich glaube, die stehen in dem Regal hinter dem Stapel Winterpullover.“
    „Toll! Hier.“ Zoe warf Allison das Kleid zu und verschwand erneut im Schrank.
    Allison strich mit der Handfläche über den mit feiner Spitze besetzten Satin und befühlte den kühlen Stoff.
    Zoe kam wieder zum Vorschein. Triumphierend ließ sie ein Paar schwarzer Sandaletten an einer Hand baumeln. „Hier sind sie.“ Sie blieb vor Allison stehen.
    „Gehst du jetzt duschen und ziehst dich um, oder muss ich dich dazu zwingen?“
    „Nein, ich gebe auf.“ Allison musste über das schelmische Lächeln ihrer Freundin lachen. „Ich gehe auf die Party.“
    Eine Stunde später betrachtete Allison sich in dem Spiegel, der an der
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