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Dienerin zweier Herren

Dienerin zweier Herren

Titel: Dienerin zweier Herren
Autoren: Sira Rabe
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mehr dahinter.
    «Was muss ich tun, Alex?», fragte Juliane besorgt.
    «Ich benötige von dir eine eidesstattliche Erklärung, dass du damit einverstanden warst, dass Domenico dich gefesselt hat. Dass du das freiwillig mitgemacht hast, dass er dich in keinster Weise dazu genötigt, bedroht oder missbraucht hat!», erwiderte Alex.
    Juliane nickte. «Setz den Text auf und ich unterschreibe ihn. Ich will hier raus und ich will möglichst schnell meine beiden Männer frei sehen!»
    Alex öffnete seine Tasche, entnahm ihr einen Aktendeckel, schlug ihn auf und reichte ihn zusammen mit seinem Kugelschreiber Juliane.
    Sie drohte ihm mit dem Finger. «Du Schelm! Du hast ja schon alles vorbereitet!»
    Er lachte. «Ich wusste doch, dass du deine Männer nicht im Stich lässt!»
    Am späten Nachmittag wurden Domenico und Antonino ins Vernehmungszimmer geführt.
    «Hallo ihr beiden!», wurden sie von Alex begrüßt.
    «Hallo Alex!» Sie setzten sich.
    «Wenn der Untersuchungsrichter zustimmt, seid ihr in Kürze frei.»
    Beide atmeten auf.
    «Wie hast du das hinbekommen?», fragte Antonino.
    Alex lehnte sich zurück und erwiderte lächelnd: «Juliane ist aufgewacht. Sie war putzmunter und hat sich fürchterlich darüber aufgeregt, was man euch unterstellt. Der Oberarzt hatte seine liebe Mühe, sie zum Bleiben zu bewegen! Am liebsten wäre sie wohl sofort aus dem Bett gesprungen! Natürlich hat sie ein Schreiben unterzeichnet, das euch beide vollständig entlastet. Ich hoffe, dem Untersuchungsrichter genügt das. In ein paar Stunden weiß ich es genau. Schließlich gibt es keine Indizien für einen Mordversuch oder konkrete Hinweise auf einen Selbstmordversuch.»
    Antonino beugte sich ein wenig vor, die Arme auf dem Tisch ausgestreckt: «Dann geht es Juliane gut?»
    «Ja, ich denke schon. Außer ihrem Gipsbein scheint ihr nichts zu fehlen. Sie wird heute Vormittag das Krankenhaus verlassen.»
    Erleichtert traf sich Antoninos Blick mit dem seines Bruders. Stunden heißer Streitgespräche lagen hinter ihnen, denn inzwischen hatte man sie zusammengelegt.
    Natürlich hatte Antonino vermutet, dass der Sex zwischen Domenico und Juliane etwas anders verlief als bei Juliane und ihm. Nicht nur ihre ekstatischen Schreie, auch Domenicos Samstagsfantasien für ihre Vereinigung zu dritt offenbarten ihm, dass da mehr passierte, als er wusste. Aber er hatte es verdrängt und nicht wissen wollen. Solange er sich mit Juliane gut verstand und sie ihren Spaß hatten, war die Welt für ihn in Ordnung. Er hatte auch niemals den Eindruck gewonnen, dass Juliane in irgendeiner Weise mit ihrer Dreiecksbeziehung Probleme hätte. Trotzdem hatte ihn Domenicos Offenbarung, wie es zu den Striemen an Julianes Handgelenken gekommen war, ein wenig überfordert. Er hatte ihm heftige Vorwürfe gemacht, Julianes Vertrauen auszunutzen und sie zu misshandeln. Es kostete Domenico viel Geduld und ausschweifende Erklärungen, Antonino vom Gegenteil zu überzeugen und sich mit ihm zu versöhnen. Er wusste, Juliane würde alles bestätigen, falls sein Bruder auf die Idee verfallen sollte, sie danach zu fragen.
    Domenico ahnte nicht, dass Antonino ebenfalls Gewissensbisse quälten. Seine Erzählungen über die Sexspiele hatten ihm nämlich klargemacht, dass ihm solche Spiele eigentlich auch gefallen würden. Aber wie sollte er das Domenico und Juliane erklären?
    Als Alexander Kress am nächsten Morgen wiederkam, durften Antonino und Domenico mit ihm zusammen das Untersuchungsgefängnis verlassen. Als sie aus dem Gebäude heraustraten, sahen sie davor einen ihrer Audis parken. Der Anwalt hatte Juliane darin zum Gefängnis gefahren und reichte Antonino nun den Autoschlüssel.
    Juliane stand vor dem Wagen, in einem flatternden dünnen Sommerkleid, den rechten Unterschenkel im Gehgips. Sie umarmten sich alle drei auf einmal, umklammerten sich, küssten sich hastig gegenseitig ab. Schließlich stieg Juliane mit Domenico hinten ein.
    «Auf dem Beifahrersitz liegt der Schlüssel für unser Domizil. Ich habe spontan die Waldhütte für den Rest der Woche gemietet und der Kofferraum ist vollgestopft mit Essen und Getränken. Und für nachher habe ich einen Picknickkorb gepackt. Wir haben schließlich einiges nachzuholen, und ich bin ja schwer verletzt und brauche rund um die Uhr Betreuung!» Dabei lachte sie aus vollem Hals.
    «Aber dein Laden – und unsere Praxis?», fragte Domenico kopfschüttelnd. «Wir können froh sein, wenn …»
    «Ist alles organisiert!», unterbrach ihn
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