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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)
Autoren: Holger de Grandpair
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hast recht“, sagte Eldorin. „Und wenn dieser ausbricht, haben wir das Schlimmste zu befürchten.“
    Die Wegstrecke, die bis zum Ende des Tunnels und dem Erreichen des Ausgangs aus dem Berg verblieb, erwies sich als nicht mehr sehr weit, und es ergaben sich vorerst auch keine weiteren Zwischenfälle. Eldorin, Illidor, Ugluk, Uchnoth, Marcius und Nurofin gelangten in dieser Reihenfolge zu einem Durchlass, hinter welchem eine erbarmungslose Lichtquelle ihr Unwesen zu treiben schien. Es dauerte wahrlich eine ganze Weile, bis sie sich an die blendende Helligkeit gewöhnt hatten, dann erst stolperten sie aus dem schalen Zwielicht des Höhlenwerks heraus undbetraten einen kleinen, ebenen Vorhof, ein Felsplateau, das schutzlos von der Sonne geflutet wurde.
    Die Gefährten hatten das vulkanische Gebirge tatsächlich von Norden her durchquert und befanden sich nunmehr in seinem Rücken, an seiner der Geisterwüste abgewandten südlichen Flanke.
    Sie erkannten darüber hinaus, dass sie sich ein beachtliches Stück nach Osten bewegt hatten, was sie während des letzten Teils ihres Marsches schon erahnt hatten. Hatten sie den Gebirgsgürtel zu Beginn ihres Aufstiegs und ihrer Suche nach Dson Baldur deutlich Stück westlich des Andoluín betreten, so waren sie mittlerweile an eben demselben angelangt. Entsprechend waren die Steine in ihrer Umgebung geschwärzt und wirkten geradezu erschreckend karg und leblos, ganz anders, als man es von herkömmlichen Bergen her gewohnt war.
    Was die sechs jedoch noch weitaus mehr entsetzte, war etwas, was sie in einer Höhe, die noch deutlich über ihrem Standort lag, gewahrten.
    Viele Schritt über ihnen begann das Dunkel der Felsen zu verblassen und von einer unverwüstlichen, weißen Hülle umschlungen zu werden. Es war dies eine dicke Schneedecke, die zu diesem Zeitpunkt merkwürdig schmutzig und getrübt wirkte und von zahlreichen dunklen Einschnitten wie von einem Geschwür durchzogen war, so als bereite sie sich auf eine zeitweilige Schmelze vor. Vor allem aber wurde sie umwabert von einer dichten, in ihren mächtigen Ausmaßen erstaunlichen Dunstglocke. Diese stieg von der Spitze des Bergriesen auf und senkte sich, nachdem ihr Aufstieg ihren höchsten Punkt erreicht hatte, in einem weiten Umkreis über die triste Umgebung.
    Dann setzte unversehens ein Rumoren ein, tief und schwer in seinem Klang, doch klarer und bedrohlicher erscheinend als das Geräusch, das ihnen begegnet war, als sie sich noch im Schutz des Berginneren aufgehalten hatten. Ein Erzittern des Untergrunds blieb dieses Mal allerdings glücklicherweise aus.
    „Dork-Balug!“, sprach Uchnoth in einem murmelnden Tonfall. „Ich sagte ja von Anfang an, dass es ein Irrsinn ist, sich in seine Nähe zu wagen! Zuerst die Kroaks und jetzt das! Das kommt davon, wenn man auf Elben, Menschen und orkische Befehlsgeber hört, die einem kaum über den Gürtel reichen!“, fuhr er mit lauter und trotziger Stimme fort.
    „Vielleicht sollten wir darüber abstimmen, ob wir diesen Miesepeter dem Drachen, der in dem Berg wohnt, zum Futter geben, um ihn zu besänftigen!“, sagte Ugluk. „Allerdings riskieren wir bei einer so ekligen Kost auch, dass dieser eine Magenverstimmung bekommt und sich erst recht übergibt!“
    Die Sonne befand sich unterdessen auf dem Weg nach Westen und verstrahlte bereits ein bleicher gewordenes Licht, woraus zu schließen war, dass die Stunden des Abends nicht mehr fern waren. Folglich waren die Gefährten dem Gebirge nicht nur an einer gänzlich unvorhergesehenen Stelle wieder entstiegen, sondern hatten sich höchstwahrscheinlich auch einen Tag länger als ursprünglich erhofft unter ihm aufgehalten. Der einzige Trost, der ihnen gegenwärtig blieb, war die Tatsache, dass sie bisher noch mit dem Leben davongekommen waren.
    Sie begaben sich nun bis an den Vorsprung, der von der kleinen, von niedrigen Felsen gerahmten Fläche, auf der sie standen, nach unten führte. Zuvorderst übernahmen die Elben das Auskundschaften ihres bevorstehenden Weges – abgesehen von Illidor, der sich wie schon die ganze Zeit über bei jeglichem Handeln zurückhielt –, denn ihre überlegenen Sinneskräfte ließen sie am weitesten vorausschauen und noch in größerer Entfernung Einzelheiten erfassen, die einem Ork oder Menschen zwangsläufig verborgen bleiben mussten.
    Die Höhe, in welcher sich ihr luftiger Aufenthaltsort befand, war überaus beachtlich, wie ihnen ein Blick über die Kante verriet. Entsprechend war es kühl und
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