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Das Traumprinzen Casting

Das Traumprinzen Casting

Titel: Das Traumprinzen Casting
Autoren: Jasmin Wollesen
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    Das Traumprinzen Casting
     
     
     
    von Jasmin Wollesen
     
    „ Das Traumprinzen Casting“
© Jasmin Wollesen
Kindle Edition – 14. Dezember 2012
    Alle Rechte vorbehalten
Kontakt: [email protected]
 
    Cover Gestaltung: Jasmin Wollesen
Motiv Cover: © Vladimir Wrangel - Fotolia.com

    Prolog (Finale)
     
    I ch sitze in meinem schönsten Kleid an einem Tisch mit wundervoller Aussicht auf den Hafen.
Kleine Boote schaukeln sanft auf dem Wasser. Gerade wird am anderen Ufer ein Feuerwerk gezündet. Der Anblick der blitzenden bunten Lichter am sternenklaren Himmel ist wirklich hübsch.

Dieser Abend ist etwas ganz Besonderes.
Allein die Auswahl meines Outfits hat meine Freundinnen und mich viel Zeit gekostet, denn ich wollte nicht zu chic aber auch nicht zu leger aussehen.
Die Mühe scheint sich gelohnt zu haben, wie ich an den bewundernden Blicken meines männlichen Begleiters sehen kann. Nach einigen aufregenden Castings und nicht minder spannenden Recalls hat er es bei mir bis ins Finale geschafft.
    Unser erstes richtiges Date heute Abend ist wirklich toll.
Wir haben uns angeregt unterhalten und richtig gut amüsiert. Soeben habe ich den Nachtisch eines sensationellen Vier-Gänge-Menüs probiert. Eigentlich klingt das perfekt – ist es aber gerade überhaupt nicht.
Ich spüre, wie meine Zunge anschwillt und mir das Sprechen erschwert: „Ach tschu tscheiße, was isch da drin?“
„Das ist Kiwisorbet! Was ist denn los?“, fragt mein Gegenüber.
Ich spüre wie mein Gesicht heiß wird. Meine Hände beginnen zu jucken und mir wird auf einmal furchtbar schlecht. „Isch bin allergisch gegen Kiwääääh“, bringe ich noch heraus.
Dann übergebe ich mich auf die weiße Damast Tischdecke. Entsetzt werde ich von allen Seiten angestarrt.
Das interessiert mich aber gerade herzlich wenig, denn ich habe nur wenige Minuten Zeit, dann setzt der allergische Kreislaufschock ein und ich werde vermutlich ohnmächtig werden.
„Lola! Oh Gott, Lola...“, ist das Letzte, was ich aus meinem versteckten Ohrmikrofon höre. Dann wird es dunkel.

    Versetzt
     
    W as ist das Unangenehmste, dass dir je passiert ist?
Manche Menschen müssen bei dieser Frage länger überlegen, weil ihnen spontan keine Antwort einfällt. Das sind für mich echte Glückspilze. Ich muss bei dieser Frage auch überlegen, aber nur, weil ich gar nicht so genau weiß, wo ich anfangen soll. Das allererste unangenehme Erlebnis, an das ich mich erinnern kann, hatte ich in der ersten Klasse. Wir sollten ein Musical aufführen und ich war ein Baum. Ich hatte eigentlich nur einen Satz zu sagen, aber als ich dran war, konnte ich mich absolut nicht mehr an den Satz erinnern. Alle warteten und so improvisierte ich und sang ein Lied, dass mir zu der Zeit sehr gut gefiel. Dabei hüpfte ich auf und ab und mit mir meine etwas zu weite braune Hose, die prompt im zweiten Akt unter Beifall zu Boden ging.
Noch Jahre später wurde ich gefragt: „Na Lola, wann machst du mal wieder den Baum?“

Oder später an der Uni: Ich musste eine Klausur schreiben und wunderte mich über den plötzlichen Zulauf an Kursteilnehmern. Hatte ich doch unseren Kurs gar nicht so groß in Erinnerung. Da ich aber wie immer etwas zu spät kam, setzte ich mich einfach in die letzte Reihe des Hörsaals und schaute mich verzweifelt nach bekannten Gesichtern um. Leider sah ich nur Hinterköpfe, die alle ein Papier studierten. Nun musste ich mich wohl doch bemerkbar machen: „Entschuldigung, ich bräuchte auch noch die Klausur!“
Gefühlte hundert Hinterköpfe drehten sich fast zeitgleich zu mir um und – ich kannte keines dieser Gesichter. Da war ich wohl im falschen Hörsaal gelandet! In diesem tagte gerade eine Auswahl an Dozenten zum Thema 'ADHS bei Erwachsenen – Methoden im Umgang mit betroffenen Studenten'. Mit dem Satz: „Da haben wir ja eine freiwillige Testperson!“ und dem Gelächter aller Anwesenden im Rücken, flüchtete ich aus dem Hörsaal. Meine Klausur habe ich dann an diesem Tag nicht mehr geschrieben.
Oder vor ein paar Monaten: Meine Freundin Anja gab eine Babyparty. So eine Art Mitbringparty vor der Geburt ihres zweiten Kindes. Ich hatte ihr versprochen, zu helfen und so schnappte ich mir die Sekt- und Orangensaftgläser und begrüßte die weiblichen Gäste an der Türe mit einem kleinen Willkommenstrunk.
    Anja kennt ziemlich viele Leute und einige davon habe ich längere Zeit nicht gesehen. Als dann Anjas Chefin Ute hereinkam, wollte ich es besonders
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