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Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 3: Der Marsch der Zwerge (German Edition)
Autoren: Holger de Grandpair
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würden.
    Die Elben, die Orks und der Mensch ließen sich müde, gramerfüllt und aufgrund der Kühle leicht fröstelnd auf dem kalten Untergrund nieder, lehnten sich gegen die rauen Wände und versuchten, sich einer womöglich erfrischenden Portion Schlaf hinzugeben. Obgleich jedoch ein jeder von ihnen die Augen verschloss und sich bemühte, für einige Zeit Entspannung und Vergessen zu finden, fiel ihnen dies nicht leicht, sodass sie fortwährend von Erschöpfung und Wachheit gleichermaßen gequält wurden. Schließlich nickten die meisten von ihnen dennoch ein und gestatteten ihren ausgelaugten Körpern wenigstens ein oder zwei Stunden – mehr mochten es auf keinen Fall gewesen sein – der willkommenen Erholung.
    Als sie ihren Marsch irgendwann fortsetzten, fühlten sie, dass ihre Gemüter sich von der Anspannung und der Bestürzung, die sie dem Kampf mit dem Golem und dessen schlimmen Folgen zu verdanken hatten, ein wenig befreit hatten. Dennoch war ihnen nicht wesentlich wohler zumute, denn es gab wahrlich keinen Anlass dazu. Noch immer befanden sie sich einsam in der Stille unter dem Berg, allein mit sich selbst und den wenigen Geräuschen, die sie selbst verursachten und die ihnen ein unerklärliches Unbehagen bereiteten. Das Nichts über ihren Köpfen drückte herab wie eine sternenlose Nacht, und die im trägen Dunkel lauernde Leereringsum empfanden sie wie einen endlosen Ozean verschwommener, auf eine unerfindliche Weise bedrohlicher Schatten.
    Schon seit geraumer, unmöglich mehr abzuschätzender Zeit war kein Wort mehr unter den Angehörigen der Gemeinschaft gefallen, und selbst die zuversichtlichsten unter ihnen hätten längst nicht mehr gewagt, auch nur einer leisen Hoffnung Ausdruck zu verleihen, als sie plötzlich und unerwartet meinten, ein schwaches Glitzern von Licht zu erhaschen.
    Gleichzeitig begann der Schacht, der die ganze Zeit über eine immerhin einigermaßen bequeme Breite besessen hatte, sich stetig zu verengen, sodass sie bald nur noch einzeln hintereinander dahinschreiten konnten. Als die Wände noch näher kamen und lediglich noch ein schmaler Spalt zum Passieren blieb, nährte sich ihre Furcht, dass ihr Versuch, dem Berg zu entfliehen, letztlich doch noch in einer Sackgasse sein Ende finden würde.
    Uchnoth fluchte, denn er hatte von den Gefährten bei weitem die ausladendste Statur, sodass er sich über eine längere Strecke zwischen den dicht zusammengerückten Mauern hindurchquetschen musste und sich beinahe fühlte wie eine Fliege, die in einem Spinnennetz umso mehr in der Falle saß, je mehr sie sich zu bewegen versuchte.
    Gleichwohl ging es weiter voran, und bald weitete sich der Schacht wieder ein wenig. Eine deutlich vergrößerte Helligkeit schlug ihnen entgegen und ließ keinen Zweifel mehr daran, dass ein Ausgang nicht mehr sehr fern sein konnte.
    Plötzlich erschütterte ein gewaltiger Erdstoß den sie durch das Gebirge geleitenden Gang. Die Gefährten vermochten sich nicht mehr auf den Füßen zu halten, während ein dumpfer Hall, wie von einem erstickten Donner, ihre Ohren betäubte. Zugleich rieselten Teile von Gestein von der Decke über ihren Köpfen hinab, doch handelte es sich hierbei glücklicherweise fast ausschließlich um feingemahlenen Staub, der nicht geeignet war, sie zu verletzten.
    Nun waren sie ausnahmsweise froh darüber, dass sie aufgrund der Engstelle in einer solchen Nähe zu den steinernen Wänden passieren mussten, denn an denselben vermochten sie sich eilig abzustützen und einen Sturz zu verhindern. Einzig Ugluk, ihr Fackelträger, kippte mit einem schrillen Entsetzensschrei nach hinten und landete geradewegs in den Armen des anderen Ashtrogs, der hinter ihm geschritten war. Dieser schaute zunächst verdutzt, ehe er zu einer Reaktion ansetzte und seinen Artgenossen rüde von sich stieß.
    „Pass gefälligst auf, wo du hinfällst!“, sagte Uchnoth verärgert. „Wären wir nicht in einer Höhle, würdest du mit deiner Fackel noch alles in Flammen stecken bei deinem Geschick!“
    „Was kann ich dafür, dass du überall im Weg stehst? Außerdem brauche ich die Fackel, um dir Feuer unter dem Hintern zu machen, falls du mit deinem Schmerbauch in der nächsten Felsspalte stecken bleibst!“
    „Ich glaube nicht, dass das ein Erdbeben war“, sagte Nurofin, ohne von dem Streit zwischen den beiden Orks Notiz zu nehmen. „Habt Ihr bemerkt, wie warm der Fels mittlerweile geworden ist? Es ist der Vulkan, der in der Nähe brodelt.“
    „Ich fürchte, du
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