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Die Zombie-Jäger

Die Zombie-Jäger

Titel: Die Zombie-Jäger
Autoren: Jason Dark
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zwischen den schmalen Sitzbrettern zwei weitere Folterinstrumente in die Höhe stießen. Widerlich spitze Stäbe aus dem harten Schilf geformt. Wilson und Bill waren gerade noch im richtigen Moment weggekommen. Leider nicht Truman Black. Der rührte sich nicht. Er schrie auch nicht. Der Schock hatte ihn gelähmt. Er starrte auf die dünne, blutverschmierte Spitze, die aus seinem Oberschenkel gestoßen war. Er zitterte und war bleich wie ein Gespenst geworden. Aber das alles waren Äußerlichkeiten, auf die Bill keine Rücksicht nehmen konnte, weil er etwas unternehmen mußte.
    Alle drei waren sie in höchster Gefahr. Niemand wußte, welche Gemeinheiten und Grausamkeiten Mandragoro noch für sie bereithielt. Aber er konnte nicht fliehen und Truman Black seinem Schicksal überlassen.
    Bill griff unter den Achseln zu. »Es tut jetzt weh!« keuchte er, »aber es ist nicht zu ändern.« Einen Moment später zerrte er den Mann mit aller Kraft in die Höhe, und jetzt rutschte der verdammte Pfeil noch einmal durch seinen Oberschenkel, diesmal in die andere Richtung.
    Truman Black mußte den Schmerz spüren. Er jammerte und wimmerte.
    Bill bekam ihn frei.
    Trotz des furchtbaren Schmerzes hatte Black alles mitbekommen. Er wollte Bill auch unterstützen und sich hinstellen, aber er knickte mit dem rechten Bein weg und wäre gefallen, wenn Bill ihn nicht festgehalten hätte.
    »Verdammt, so helfen Sie mir doch!« schrie Bill Wilson an, der sich nicht gerührt hatte.
    In Wilson kam Bewegung. Er faßte seinen Freund ebenfalls unter. Gemeinsam zogen sie den Verletzten aus der Hütte weg, und Bill drückte Black auf die kalten Steine des Grills. Dort blieb der Mann sitzen. Er preßte beide Hände gegen die Wunde, um so einen größeren Blutverlust zu verhindern.
    Bill hatte sich wieder dem offenen Unterstand zugedreht. Seine Lampe strahlte gegen die Bank, aus der jetzt mehrere dieser Pfeile ragten. Sie hatten sich alle exakt durch die Lücken zwischen den Planken geschoben und ragten als dünne Pfeile in die Höhe.
    Bill rang um Atem. Die letzten Sekunden waren sehr anstrengend gewesen. Er schwitzte trotz der Kühle. Bill glaubte zu wissen, wer für diesen Angriff verantwortlich war. Und er bezweifelte, daß Mandragoro so leicht aufgeben würde. Sie waren in sein Reich eingedrungen. Dafür wollte er sie büßen lassen.
    Im Moment hatten sie Ruhe.
    Sogar Wilson konnte wieder sprechen, auch wenn die Stimme ebenso zitterte wie er selbst. Er deutete auf die Spitzen und suchte nach den richtigen Worten. »Wer... wer hat das getan?«
    »Nicht der Zombie«, sagte Bill.
    »Aber so etwas ist doch nicht möglich!« schrie Robert. »Das... das... kann mir keiner erklären. Das gibt es nicht.«
    »Sehen Sie doch, verdammt!«
    »Und was machen wir jetzt?« Er drehte sich schnell um und starrte Bill ins Gesicht. »Wir müssen doch etwas tun. Bitte, wir können nicht einfach hier länger bleiben.«
    »Wo wollen Sie denn hin?«
    »Ich weiß es nicht. Nur weg!«
    »Später.« Bill wußte, daß eine Flucht keinen Sinn hatte. Mandragoro war überall. Er würde sie immer finden können und hatte bestimmt noch mehr Tricks auf Lager.
    Bill schaute zu Boden, obwohl er nicht viel sah. Doch die Vorstellung, daß plötzlich diese spitzen Gegenstände aus dem weichen Erdreich sich in die Höhe schieben könnten, um in seine Füße zu stoßen, ließ ihn erschauern.
    Er bewunderte Truman Black. Der ältere Mann ertrug seine Verletzung ohne zu schreien. Er stöhnte nur leise. Er hielt das Bein gestreckt und hatte noch immer die Hände auf den Oberschenkel gepreßt.
    »Fragen Sie nicht, wie es mir geht, Conolly«, sagte Black. »So ist es besser, als gefressen zu werden.«
    »Stimmt.«
    Black spie aus. Sein Gesicht verzerrte sich. »Können Sie mir sagen, wie es weitergehen soll?«
    »Nein, kann ich nicht. Ich möchte auch hier weg, aber wie sollen wir das anstellen?«
    »Keine Ahnung. Der Wagen fährt nicht mit vier zerstörten Reifen. Es sei denn, Sie lassen mich hier und versuchen es mit Robert zu Fuß.«
    »Nein, auf keinen Fall. Wir lassen Sie nicht im Stich.«
    Black lachte freudlos auf. »Wollen Sie mich vielleicht tragen?«
    »Wenn es sein muß, schon.«
    »Na danke.«
    Bill klopfte Black auf die Schulter und leuchtete dann die Umgebung ab.
    Im Moment war es friedlich. Zu friedlich schon. Der Lichtkegel tanzte auch auf dem Wagen herum, erhellte die Scheibe, die Kühlerhaube und wanderte schließlich über den Boden, wo er das Gras und die anderen
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