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Die schönsten Feste: Sommer

Die schönsten Feste: Sommer

Titel: Die schönsten Feste: Sommer
Autoren: Christina Zacker
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Vorwort
    „Was Oma noch wusste ...“ – immer öfter besinnen wir uns auf die altbewährten und überlieferten Dinge vergangener Zeiten. Großmutters Wissen wird nicht nur im Hinblick auf Tipps und Tricks in Haushalt, Küche und Garten wieder interessant für uns. Sondern auch in Bezug auf längst vergessen geglaubtes Brauchtum. Hätten Sie beispielsweise gewusst,
dass unser Weihnachtsbaum noch gar nicht so lange in unseren Wohnzimmern steht, dennoch aber auf den Lebensbaum der alten Kelten zurückgeht?
Oder dass der bei den Kindern vielgeliebte Osterhase angeblich bis auf die griechische Fruchtbarkeitsgöttin Aphrodite zurückgeht, deren Symbol der Hase war?
    Es gibt eine riesige Fülle unterschiedlichsten Brauchtums. Manches Ritual bei vielen Feiern im christlichen Jahreskreis hat seinen Ursprung in heidnischer Zeit.
    Anderes dagegen halten wir für uralte Tradition – dabei ist es erst seit ein paar Jahrzehnte bekannt. Und einige „moderne“ Feste, die anscheinend aus Amerika zu uns gekommen sind und die wir für eine reine Geschäftemacherei halten, sind in Wahrheit eine uralte Überlieferung unserer keltisch-germanischen Vorfahren aus grauer Vorzeit. Wobei leider nicht von der Hand zu weisen ist, dass der Sinn vieler alten Bräuche heute im Handel und damit in Geldschneiderei beinahe untergeht: Im Januar kann man bereits Schokoladenosterhasen kaufen, kurz nach den Sommerferien entdeckt man schon weihnachtliche Dekorationen; und ebenso wie der Valentinstag als „Großkampftag“ der Blumenhändler gilt, ist der Muttertag das Riesengeschäft für Pralinenhersteller...
    Viele Bräuche sind regional sehr verschieden. Doch was spricht dagegen, wenn Sie beispielsweise als in Bayern Geborener „Ihre“ Traditionen auch in Schleswig-Holstein fortführen oder wenn ein Kölner, der in der Oberpfalz lebt, ein paar Elemente des rheinischen Karnevals in den dortigen Fasching mit einbringt? Hauptsache ist doch: Verbinden Sie das Feiern von Festen und Ereignissen, von besonderen Tagen und Jubiläen mit den entsprechenden Traditionen. Sorgen Sie dafür, dass Altes nicht in Vergessenheit gerät, sondern bestehen bleibt – vielleicht ein wenig modifiziert für unsere Zeit. Es liegt an Ihnen, ob Sie im Familien- und Freundeskreis so manche liebenswerte Tradition wiederbeleben. In diesem Buch stelle ich Ihnen allerlei Feste für den Frühling vor – kirchliche und weltliche. Sie erfahren,
wo das jeweilige Fest herkommt,
was es für eine Bedeutung hat
wie man es früher feierte und
wie man es heute noch begeht.
    Christina Zacker
    Monchique/Portugal
    Januar 2012

Sommer
    Wenn die ersten schönen warmen Tage da sind, wenn das erste Grün sprießt, zieht’s einen hinaus ins Freie. Das ging schon unseren Altvorderen so: Das erste große Tanzereignis nach der Osterzeit war dann stets der Tanz in den Mai.

Tanz in den Mai
    Tanzen gehört zum Ausdruck der Lebensfreude – kein Wunder also, dass man nach der langen Winterzeit, nach dem Fasten und den hochheiligen kirchlichen Festen endlich wieder einmal ausgelassen feiern wollte. Die Tänze alter Zeiten waren meist Reigentänze, also praktisch ein lebendiger Ring: Dem geschlossenen Menschkreis sagte man die Kraft zu, böse Geister, Unheil, Pest oder Entsprechendes fernzuhalten. Die verschiedensten Tänze sollten unterschiedliche Dinge bewirken:
Ein Tanz um das Haus sollte die Bewohner gesund halten;
der Tanz um den Brunnen hielt das Wasser rein.
Ein Kreis, der um die Felder gepflügt wurde oder der Umritt um die Felder sollte reiche Ernte bringen. Dabei wurden fromme Lieder gesungen. Man erbat damit den Segen des Himmels für die aufkeimende Saat.
    In der christlichen Kirche wurde daraus die Prozession im Kreis um die Kirche, ein Rathaus oder um einen Anger. Denn es gelang den Bischöfen nicht, das fröhliche Treiben und vor allem Tanzen und Singen zu verbieten. Vielerorts ist es heute noch üblich, „in den Mai hinein zu tanzen“ – mit einem fröhlichen Abend am letzten Tag des Vormonats April.
    Warum der Mai ein wenig verrufen ist
    Der Mai trägt den Namen der jungfräulichen Frühlingsgöttin Maya, die in Nordeuropa als Maj verehrt wurde. Bis ins 16. Jahrhundert hinein feierte man sie in ganz Europa mit frischem Grün – als Zeichen der Fruchtbarkeit. Auch sollte sie den Menschen Glück und Liebe bringen. Der Mai galt als Liebes- oder Wonnemonat, denn zu Ehren der Frühlingsgöttin waren alle vorhandenen Ehebande außer kraft gesetzt. Die Kirche hat den Mai zum
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