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Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Titel: Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher
Autoren: Fabian Lenk
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ihren Peitschen schlugen sie nicht nur auf ihre Pferde ein, sondern auch auf ihre Kontrahenten. Nach der ersten Runde stürzte einer der Fahrer aus seiner Quadriga und wurde vom Wagen mitgeschleift. Der Sand unter ihm färbte sich rot. Kim konnte nicht mehr hinsehen, während Regina begeistert aufsprang. Stattdessen konzentrierte Kim sich lieber auf den Pfeil. Von wo aus war er abgeschossen worden? Er hatte leicht schräg im Pfosten gesteckt, war also von unten abgefeuert worden. Kim entdeckte mehrere vergitterte Zugänge, durch die Pferdewagen, Gladiatoren und Tiere in die Arena gelangen konnten.
    Ja, dachte Kim, der Schütze muss in einem dieser Zugänge gelauert haben. So muss es gewesen sein. Hatten Leon und Julian etwas beobachtet?
    »He, ist dir schlecht?«, fragte Regina lachend. »Du kannst wohl kein Blut sehen?«
Das ist die Gelegenheit!, durchfuhr es Kim. Sie nickte, entschuldigte sich und stahl sich mit Kija davon. Sie musste unbedingt mit ihren Freunden sprechen!

Ein riskanter Plan

    Kim rannte in einen der Gänge, der in das Kellergeschoss des Colosseums führte. Überall wimmelte es von Soldaten, die nach dem Roten Rächer fahndeten. Nach kurzer Suche fand Kim ihre Freunde in der Nähe eines Bärenkäfigs.
    »Habt ihr das mitbekommen?«, fragte Kim atemlos.
    »Klar! Es war plötzlich so merkwürdig still, und da haben wir natürlich nachgeschaut.«
»Und?«
Leon zupfte an seinem Ohrläppchen – wie immer, wenn er scharf nachdachte. »Hm, ich würde sagen, dass der Pfeil von hier unten irgendwo abgeschossen wurde. Hätte der Schütze auf den Rängen gestanden, hätte man ihn gesehen und gestoppt. Er hat sich wahrscheinlich in das Untergeschoss des Colosseums geschlichen. Bei den vielen Menschen, die hier herumlaufen, fiel er gar nicht auf. Pfeil und Bogen kann er unter einem Umhang verborgen gehabt haben. Vermutlich lauerte der Rächer in einem der Zugänge, die in die Arena führen. Kommt mal mit!« Er führte seine Gefährten zu einem der Gitter. Sie spähten hindurch.
Gerade ehrte der Ädil Marcus den Sieger des Wagenrennens.
»So, wie der Pfeil im Pfosten steckt, wurde er genau von hier abgeschossen«, stellte Leon fest.
»Gut beobachtet!«, lobte Kim nach einem Blick zur Loge des Kaisers.
»Ja, genau«, stimmte Julian zu. Die Wangen in seinem schmalen, klugen Gesicht begannen plötzlich vor Aufregung zu glühen. »Doch jetzt kommt’s: Kurz vor dem Zwischenfall habe ich Androtion gesehen. Genau hier! Ich war Wasser holen und kam zufällig vorbei. Androtion lehnte am Gitter und spähte hinaus.«
»Bist du dir sicher?«
»Hundertprozentig!«, bekräftigte Julian.
»Androtion …«, murmelte Leon nachdenklich. »Er wusste ja auch verdächtig gut über die ersten Pfeilattacken Bescheid. Außerdem hat er ein Motiv – er hasst Marcus.«
»Gestern wurde auf Marcus’ Villa geschossen«, rief Kim und berichtete von den Ereignissen in der vergangenen Nacht.
Leon straffte seine kräftigen Schultern und flüsterte: »Wir sollten Androtion im Auge behalten.«
»Gute Idee«, meinte Kim. »Nur leider müsst ihr dabei auf mich verzichten. Ich muss zu meiner Herrin Regina zurück.«
»Ist sie immer noch so zickig?«
»Ihr habt ihren Kater noch nicht erlebt. Dagegen ist Regina harmlos«, lachte Kim. »Wir sehen uns morgen. Mir fällt schon eine Ausrede ein, wie ich wieder Kontakt zu euch aufnehmen kann! Viel Glück!«
Sobald Kim verschwunden war, fragte Julian vorsichtig: »Wie willst du Androtion im Auge behalten? Schließlich verlässt er immer gegen Abend das Colosseum. Hast du schon einen Plan?«
»Logisch«, meinte Leon und sah hinaus in die Arena. Dort wurde gerade ein Gitter hochgezogen und vier Tiger stürzten brüllend auf den Kampfplatz. Acht bis zu den Zähnen bewaffnete Gladiatoren erwarteten sie dort. Ein grässliches Gemetzel begann unter dem frenetischen Jubel des Publikums.
»Oh mein Gott«, entfuhr es Leon. Die Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
Julian zog seinen Freund vom Gitter weg. Im Hauptgang kam ihnen ein Trupp Soldaten entgegen. Die Männer sprachen davon, dass es noch keine Spur von dem unheimlichen Schützen gab.
»Du wolltest mir noch deinen Plan verraten«, forderte Julian Leon auf. »Falls du wirklich einen hast …«
»Klar habe ich den«, erwiderte Leon gelassen. »Wir hängen uns heute Abend an Androtion ran. Ich würde gerne mal einen Blick in seine Wohnung werfen. Wenn wir dort zum Beispiel rote Pfeile finden, haben wir den Roten Rächer überführt!«
    Bei Einbruch der
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