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Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Titel: Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher
Autoren: Fabian Lenk
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war einverstanden. »Ich muss nur schnell nach Hause und Kija holen. Meine Eltern gehen heute aus, und Kija ist ja nicht gern allein, wie ihr wisst.«
    Eine halbe Stunde später schob Julian den Schlüssel ins Schloss der Bibliothek des Bartholomäus-Klosters, das im Jahr 780 erbaut worden war. Quietschend schwang die Tür auf. Die Räume lagen verlassen im Halbdunkel. Um diese Uhrzeit hatte die öffentliche Bücherei von Siebenthann längst geschlossen. Jetzt gehörte sie allein den drei Freunden. Sie schlichen über die knarrenden Holzböden. Kija glitt voran, die Augen weit geöffnet. Jede Faser ihres grazilen Körpers verriet Anspannung, vielleicht auch die Vorfreude auf ein neues Abenteuer. Die Freunde kamen an tausenden von Büchern vorbei – Bücher, in denen das Wissen und die Geschichten dieser Welt aufgeschrieben waren.
    Schließlich gelangten die Freunde in den Saal mit den Werken über das Altertum. Aus den Regalen zogen sie mehrere Bücher über Rom hervor und setzten sich an einen großen Tisch.
    »He, schaut mal!«, rief Julian kurz darauf und deutete auf das Foto einer Marmorbüste in einem dicken Wälzer. »Das hier ist Kaiser Titus. Er hat das Colosseum im Jahr 80 nach Christus eingeweiht. Und jetzt kommt’s: Diese Feiern dauerten 100 Tage und kosteten keinen Eintritt! Unglaublich! 100 Tage!«
    »Ich habe auch etwas Interessantes entdeckt«, meldete sich Leon. »Ich hatte Recht! Hier steht nämlich, dass die Gladiatoren in zwei Kasernen auf den Kampf vorbereitet wurden. Die Trainer waren erfahrene Gladiatoren, die viel Geld verdient haben. Also gab es doch Profis! Mann, das müssen echt harte Typen gewesen sein!«
    »Du klingst so, als würdest du am liebsten gleich als Gladiator in die Arena einziehen«, lästerte Kim und grinste. »Leo heißt doch im Lateinischen Löwe, oder? Das passt doch! Leo, der Unbesiegbare, Held der Massen, Freund der Götter!«
    » Ave, Imperator, Morituri te salutant !« , meldete sich
    Julian zu Wort und deutete eine Verbeugung an. »Was?«
»Das heißt: ›Sei gegrüßt, Herrscher, die Todgeweihten grüßen dich!‹ Steht hier jedenfalls. Mit diesem Spruch haben sich die Gladiatoren vor dem Kaiser verneigt. Dann begannen die Kämpfe.«
    Leon sah seine Freunde kopfschüttelnd an. »Auf den Arm nehmen kann ich mich selbst. Ich jedenfalls glaube, dass das Gladiatorenleben auch die Chance bot, berühmt zu werden.«
    Kim senkte die Stimme. »Warum überprüfen wir das eigentlich nicht?« Sie warf Julian einen vielsagenden Blick zu.
    Julian hatte Kim verstanden. Die Wangen in seinem schmalen, klugen Gesicht glühten. »Vielleicht sollten wir Tempus wirklich mal wieder einen kleinen Besuch abstatten? Was meint ihr?«
    »Ja! Ich möchte zur Eröffnung des Colosseums reisen. Da war bestimmt einiges los! Das wäre wirklich eine spannende Sache«, rief Leon begeistert.
    »Und informativ«, ergänzte Kim. »Nächste Woche steht schließlich unsere Geschichtsklausur über das alte Rom an. Würde mich nicht wundern, wenn Tebelmann eine Menge über die Spiele fragt.«
    »Worauf warten wir noch?«, fragte Julian unternehmungslustig.
Die Freunde machten sich auf den Weg zu einer Wendeltreppe, die zu einem weiteren Saal führte. Auch hier standen Bücherregale dicht nebeneinander. Doch die Gefährten interessierte nur ein ganz bestimmtes Regal am Ende des Saales. Sie nickten sich kurz zu, dann schoben sie das Regal, das auf einer im Boden verborgenen Schiene stand, mit vereinten Kräften beiseite. Vor ihnen lag das mit Sternen, Sonnen, Mondsicheln, Fratzen und Totenköpfen verzierte Tor zu Tempus. Die Kinder zögerten einen Moment. Keiner von ihnen wagte es, den nächsten Schritt zu machen. Plötzlich sprang Kija hoch und hängte sich an die Türklinke. Schwerfällig schwang das Tor auf. Nebel waberte im bläulichen Licht. Der Boden pulsierte im Rhythmus der Zeit gegen die Füße der Freunde. Unzählige Türen, über denen Jahreszahlen angeschrieben waren, waren zu sehen. Die Zeitdetektive drängten sich dicht aneinander und suchten nach der Tür mit der Zahl 80 nach Christus.
Julian entdeckte sie als Erster. Noch einmal sahen sich die Freunde an. Kim nahm die Katze auf den Arm. Sie waren bereit. Julian öffnete die Tür. Nun fassten sich die Freunde an den Händen und konzentrierten sich mit aller Kraft auf Rom. Denn nur so konnte Tempus sie an den richtigen Ort bringen.
Dann fielen sie in ein schwarzes Nichts.

Im Untergrund

    Eine trübe, übel riechende Welt empfing sie.
»Könnt
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