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Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Titel: Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher
Autoren: Fabian Lenk
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seine Verfolger waren nicht weniger gewandt. Immer wieder blickte der Täter hektisch über die Schulter. Die Verfolger kamen immer näher! In seiner Panik stieß der Dieb einen Stand mit Früchten um, die den Freunden genau vor die Füße kullerten. Die Kinder gerieten ins Straucheln, doch Kija setzte elegant über alle Hindernisse hinweg, machte einen weiten Satz und sprang auf den Rücken des Diebes. Als Kija ihm in den Nacken biss, schrie er auf und ließ die Beute fallen. Die Katze schnappte sich den Lederbeutel und brachte ihn den Freunden.
»Toll gemacht, Kija!«, rief Kim und streichelte das Tier. Kija streckte sich ein wenig und wirkte aber so, als habe sie soeben etwas völlig Selbstverständliches getan. Dann gingen die Freunde zu der Patrizierin zurück. Kühl blickte die junge Frau auf die einfach gekleideten Kinder herab.
»Ich glaube, ich bin euch zu Dank verpflichtet. Aber Halt, erst will ich nachsehen, ob Geld fehlt.«
»Wie bitte?«, fuhr Kim auf. »Wie kannst du es wagen, uns zu verdächtigen?«
»Ich kann und darf alles«, antwortete die Patrizierin knapp und hochmütig. »Ich bin Regina, die Tochter des Ädilen Marcus.«
»Von Marcus?«, fragte Leon erstaunt nach. »Etwa der Marcus?«
»Ja, der Marcus. Der Leiter der Spiele«, erwiderte Regina mit einem überheblichen Lächeln.
»Mir egal, wer du bist!«, rief Kim. »Ich lasse mich von dir nicht so arrogant anquatschen! Immerhin waren wir es, die deinen Geldbeutel zurückgeholt haben!«
»Psst, beruhige dich«, bat Julian.
»Lass sie nur«, sagte Regina jetzt, während sie Kims wütendes Gesicht interessiert musterte. »Ich mag mutige Mädchen wie dich. Was hältst du davon, wenn ich dich mit nach Hause nehme? Zum Dank sozusagen.« Regina begann, mit ihren Löckchen zu spielen, die das oval geschnittene Gesicht einrahmten. »Du könntest für mich arbeiten, dich zum Beispiel als Ornatrica um meine Haare kümmern. Aber für deine Freunde habe ich ehrlich gesagt keine Verwendung.«
Kim wirkte nicht begeistert.
»Geh ruhig«, flüsterte Leon ihr ins Ohr. »Du wärst im Haus des Chefs der Spiele! Besser geht’s doch gar nicht! Denk doch mal an den Roten Rächer!«
»Klar«, meinte auch Julian. »Wir bleiben in engem Kontakt. Wir finden sicher eine Möglichkeit, uns täglich zu sehen.«
Kim willigte schließlich ein. »Aber darf wenigstens die Katze mit?«, fragte sie.
»In Ordnung«, antwortete Regina. »Aber ich muss dich vorwarnen. In unserem Haus gibt es bereits einen Kater. Und der hasst andere Katzen. Folge mir.«
Schweren Herzens verließ Kim ihre Freunde und marschierte mit Kija der jungen Patrizierin hinterher.
Regina ist eine ziemliche Ziege, dachte Kim. Und zu Hause benimmt sie sich wahrscheinlich noch schlimmer. Andererseits hatte Leon Recht. Im Haus des Spielleiters konnte sie womöglich Hinweise auf den Rächer finden. Und diesen Gedanken fand Kim sehr spannend.

Die Drohung

    Nach einem kurzen Fußmarsch erreichte die kleine Gruppe ein exklusives, zweigeschossiges Stadthaus. Am Haupteingang öffnete ein Sklave die Tür, verneigte sich und ließ die Herrin und ihr Gefolge ein. Dann huschte der Sklave durch die Vorhalle ins Atrium und meldete dem Hausherrn die Ankunft seiner Tochter.
    »Da bist du ja, Pupa « , rief Marcus, sobald er Regina erblickt hatte.
Der Ädil war ein korpulenter Mann mit Halbglatze und kleinen, flinken Augen. Er wirkte sehr nervös.
»Nenn mich nicht Pupa«, knurrte Regina. Missmutig ging sie zu dem kleinen Hausaltar, wo den Laren, den Hausgöttern, geopfert wurde.
»Mir scheint, du bist schlecht gestimmt«, sagte Marcus. »Was ist passiert? Und wer ist dieses Mädchen? Wir haben doch genug Sklaven.«
Regina wandte sich von den Göttern ab und starrte auf den Wasserspeier in Form eines Fisches, der am Rand des großen Wasserbeckens stand. »Das Mädchen wird mir dienen. Sie hat zwar eine große Klappe, aber das gefällt mir. Außerdem hat sie mir meinen gestohlenen Beutel zurückgebracht.«
»Man wollte dich bestehlen? Die Tochter des Ädilen? Das ist ja grässlich! Beim Jupiter!«, fuhr Marcus auf.
»Diese ganze Stadt ist grässlich, Vater«, meinte Regina. »Voller Dreck, Lärm und Diebe. Hoffentlich können wir bald wieder in unser Landhaus ziehen! Wenn diese Spiele nur schon vorbei wären. Hoffentlich werden wenigstens ein paar Verbrecher hingerichtet.«
»Die Spiele – erinnere mich bloß nicht daran!«, rief Marcus.
Kim beobachtete ihn genau. Es schien ihr, als ob der Ädil zitterte.
»Ich war vorhin wieder
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