Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher

Titel: Die Zeitdetektive 02 Der rote Racher
Autoren: Fabian Lenk
Vom Netzwerk:
Eine Minute blieb Leon liegen. Er sah sich um und erkannte, dass er auf einer Dachterrasse gelandet war. Eine Treppe führte ihn bequem nach unten auf die Straße.
Julian begrüßte ihn aufgeregt: »Wo hast du so lange gesteckt?«
»Habe einen kleinen Spaziergang gemacht«, kam es ironisch zurück. »Du hättest mich warnen müssen, dass Androtion so schnell wieder raufkommt. Fast hätte er mich erwischt!«
»Wie hätte ich dich denn warnen sollen?«, wehrte sich Julian. »Es war aber doch klar, dass Androtion relativ schnell wiederkommt, wenn unten kein Bote steht. Dein Plan war eben nicht richtig durchdacht!«
»Schon gut, lass uns nicht streiten«, lenkte Leon ein. Er erzählte Julian in allen Einzelheiten von seinem Besuch in Androtions Wohnung. »Der zweite Mann war auch ein Grieche. Er sprach vom Gott Dionysos. Und das ist doch ein griechischer Gott, nicht wahr?«, schloss er seinen Bericht.
»Ja«, bestätigte Julian. »Aber was besagt das schon? Schade, dass du keine Pfeile gefunden hast.«
Leon schüttelte bedauernd den Kopf. »Androtion ist unser Mann!«, war er überzeugt. »Er ist der Rote Rächer. Und der andere Kerl ist sein Komplize. Du hättest sie mal hören sollen, wie sehr sie sich über den Anschlag im Colosseum gefreut haben!«
»Aber das ist kein Beweis«, gab Julian zu bedenken.
»Mag sein«, gab Leon zu. »Den müssen wir eben noch finden!«
    64

Feuer!

    Am nächsten Tag wurde es sehr heiß in Rom. Die Sonne brannte gnadenlos auf das Colosseum und die Arbeiter herab. Es war stickig in den mächtigen Mauern. Alle waren noch gereizter als sonst. Leon und Julian versuchten, Androtion möglichst aus dem Weg zu gehen. Während sie den Mist der Raubkatzen aus den Käfigen räumten, unterhielten sie sich leise. Wie konnten sie Androtion überführen? Doch es fiel ihnen nichts ein. Vergeblich hatten sie gehofft, dass Kim und Kija vorbeikommen würden. Schon oft hatte Kim die rettende Idee gehabt. Doch die beiden tauchten nicht auf. Und so konnten die Jungen auch am zweiten Tag der Eröffnungsfeierlichkeiten nur die Augen offen halten.
    Am Nachmittag war es wieder so weit. Abertausende von Zuschauern waren durch die wegen des Rächers inzwischen gut bewachten Eingänge ins Amphitheater geströmt. Fanfaren kündigten den Beginn der Spiele an. Wann immer Julian und Leon kurz Zeit hatten, schauten sie aus einem der vergitterten Gänge in die Arena. So sahen sie, wie Marcus vor der Loge des Kaisers stand und die Spiele vor abermals 50000 Zuschauern eröffnete. Los ging es mit harmlosen Boxkämpfen. Dann wurden exotische Tiere durch die Arena geführt: ein Kamel, zwei Elefanten, schließlich mehrere Strauße aus den römischen Kolonien.
    Danach wurde ein dicker Mann, der den Kopf gesenkt hielt, von Gladiatoren durch das Amphitheater gejagt. Es wurde laut verkündet, dass der dicke Mann seine Miete nicht gezahlt habe. Gelächter brandete auf. Eine Frau, die versucht hatte, unwirksame Mittelchen gegen Bauchschmerzen zu verkaufen, wurde ebenfalls durch die Arena getrieben und ausgelacht.
    Aber nach diesem Vorgeplänkel wurde es ernst: Während eine Kapelle spielte, rannten Arbeiter in die Arena und hoben hölzerne Bodenplatten hoch. In Windeseile legten sie einen breiten Kanal frei, der bereits geflutet worden war. Dann wurden zwei Segelschiffe zu Wasser gelassen. An Bord waren jeweils zwanzig schwer bewaffnete Männer.
    »Unserem ehrwürdigen Kaiser gefällt es, uns heute mit einer Seeschlacht zu unterhalten!«, rief Marcus. Die Menge jubelte Titus zu.
Die Schiffe fuhren aufeinander zu, und die Besatzungen versuchten, das gegnerische Boot zu erobern. Ein brutales Hauen und Stechen begann unter den Anfeuerungsrufen der Zuschauer. Sogar der Kaiser klatschte begeistert.
    »Ich würde lieber über Bord springen als mich abstechen lassen«, stammelte Julian.
»Das glaube ich nicht«, gab Leon tonlos zurück. »Im Wasser tummeln sich Krokodile …«
Jetzt erkannte auch Julian, dass die mächtigen Tiere nur darauf warteten, dass jemand über Bord fiel. Angewidert wollten sich die Freunde abwenden. Doch in diesem Moment flog ein brennender Pfeil an den Schiffen vorbei hoch hinauf in das gigantische Sonnendach, das sich über dem Colosseum spannte. Sofort fing das Velum Feuer.
»Der Rote Rächer!«, schrie Julian. »Das kann nur der Roter Rächer gewesen sein!«
Das Feuer breitete sich mit rasender Geschwindigkeit aus. Brennende Fetzen des Velums fielen in die Arena, setzten die Segel der Schiffe in Brand und lösten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher