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Die Zeit der Himmelsfeuer (German Edition)

Die Zeit der Himmelsfeuer (German Edition)

Titel: Die Zeit der Himmelsfeuer (German Edition)
Autoren: René Menez
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ihn, hatte ihn nicht vergessen.
    „Du bist die Kindfrau!“
    Leinocka antwortete nicht – sie sah ihn nur mit ihren großen, dunklen Augen an. Als er den Anflug von Furcht in ihrem Blick erkannte, fiel ihm wieder ein, was er getan hatte; was er ihr angetan hatte. Er konnte nun selbst nachvollziehen, wie es sich anfühlte, verschleppt und von den Männern eines fremden Stammes mißhandelt zu werden – und untergeordnet zwischen ihnen leben zu müssen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, setzte er sich wieder an seinen Platz. Und während Maramir fortfuhr, mußte er, obwohl er sich Mühe gab ihr zu folgen, immer wieder daran denken, was wohl geschehen wäre, wenn er damals die Kindfrau nicht geraubt hätte ...
     
     
    Am nächsten Tag führte ein glückliches Ereignis dazu, daß sie sich an frischem Fleisch satt essen konnten. Eine junge Hirschkuh war einen steilen Berghang hinabgestürzt und ihnen beinahe geradewegs vor die Füße gefallen. Werferin und die Zwillinge hatten nichts weiter tun müssen, als den Hang ein Stück hinaufzuklettern, den Adler, der die Hirschkuh über den Abgrund gerissen hatte, von seiner Beute zu vertreiben und den frischen Kadaver nach unten zu bringen.
    Innerhalb kürzester Zeit hatten sie diesen ausgeweidet, enthäutet und zerteilt, ein Feuer entzündet und ein Lager in der Nähe einer Schlucht aufgeschlagen, wo sie bis zum nächsten Morgen bleiben wollten. - Bis in die Nacht hinein aßen sie frisch gebratenes Fleisch - bis weder davon, noch von den eßbaren Eingeweiden etwas übrig war. Und keiner zweifelte daran, daß sie ihre vollen Bäuche Kar zu verdanken hatten, deren Geist sie führte und beschützte.
    „Ich glauben ... Dir-kach-stan und die Frau ... uns folgen!“, vertraute Ionech Feuerhaar an, der damit beschäftigt war, Mark aus zerspaltenen Knochenstücken zu lutschen. Fragend sah Feuerhaar ihn an.
    „Mehr sicher ... als gehen allein! Wenn Gro-mans-alta-noi finden Spuren von Dir-kach-stan ... auch finden unsere Spuren ...“
    Feuerhaar hörte auf, an dem Knochen zu saugen, den er gerade in den Fingern hatte. Mit gekniffenen Augen sah er Ionech an. Dann musterte er die Dunkelheit des Waldes. Gleichzeitig spürte Ionech eine Berührung an seinem Bein; nahe an seinem Glied glitt eine Hand unter sein Fellgewand und umfasste seine Hoden. Er spürte Maramirs Atem an seinem Ohr – und ließ sich zögerlich in ihre Arme sinken, als er spürte, wie sein Glied schwoll. Feuerhaar stand auf und verließ seinen Platz. Ionech hörte ein Stöhnen hinter sich und sah, als er sich umblickte, wie Roter Wolf sein steifes Glied in den Unterleib der Spitzgesichtigen trieb, über deren halbes Gesicht eine dicke Narbe verlief. Kurz darauf entblößte Maramir Ionechs Unterleib und setzte sich auf ihn ...
     
    Als Ionech erwachte, hielt er Leinockas nackten Körper in seinen Armen. Ihr Gesicht konnte er nicht sehen; er wußte nicht, ob sie schlief oder wach war. Er wußte nur, daß sich ihr zierlicher Körper in seinen Armen gut anfühlte.
    Nach dem Akt mit Maramir, während dem er seine alte Stärke wiederfand - so kraftvoll hatte er, nach anfänglichen Hemmungen, in sie gestoßen - war er unter Leinockas Fell gekrochen, hatte sich hinter sie gesetzt, seine Arme um sie geschlungen und sie auf seinen Schoß gehoben. Schließlich bewegte er solange seine Hüften und ihr Becken, bis er in sie hineinglitt. Maramir nahm ihr das Kind aus den Armen. Dann legte er Leinocka auf die Seite und wiederholte die sanften Bewegungen seines Unterleibes, bis er sich auch in ihr ergoß. Danach war er eingeschlafen.
    Er roch an ihrem Haar und schlang seine Arme noch enger um sie. So ein Gefühl hatte er bisher nicht gekannt; ein Gefühl der Zuneigung, Reue, Neugier und körperlicher Anziehung, das jede Faser seines Körpers berührte. Sie drückte ihren Kopf an seine Schulter, und er bemerkte, daß ihre Augen geöffnet waren.
     
    Als sie an diesem Morgen aufbrachen, gingen sie am Rand der schmalen Schlucht entlang. Ein kleiner Bach, dessen Wasser rauschend über niedere Felsabsätze stürzte, floß durch die Schlucht. Das Gelände war tückisch - Spalten im Fels, nasse, rutschige Erde und ebenso glitschige moos- und flechtenbewachsene Steine erschwerten das Vorwärtskommen. Vorsichtig setzten sie ihre Schritte und blickten dabei stets zu Boden, damit sie genau sahen, wohin sie traten.
    „Nicht weiter!“, befahl Werferin.
    Sie schaute in Richtung eines felsendurchzogenen Hanges, der vor ihnen lag.
    „Ich habe
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