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Die wunderbare OX 82b Entstofflichungsmaschine (Retro-SF)

Die wunderbare OX 82b Entstofflichungsmaschine (Retro-SF)

Titel: Die wunderbare OX 82b Entstofflichungsmaschine (Retro-SF)
Autoren: Myra Çakan
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Monat kamen neue, erstaunliche Produkte auf den Markt. Einen Moment lang spielte ich mit dem sicher nicht besonders humanen Gedanken, ob man wohl ausschließlich Müll durch diese Dingsbums-Maschine aus der Welt schaffen konnte, oder auch nervtötende Verwan...
    Das unmelodische Quietschen, mit dem das Bremsmanöver der Kabine eingeleitet wurde, riss mich aus meinen verspielten Überlegungen. Ich ergriff meine Lunchbox, die von meiner liebenden Gattin bestimmt wieder mit allerlei kalorienarmen »Leckerein« befüllt worden war, und zusammen mit den anderen Reisenden reihte ich mich in die Schlange vor der Tür ein.
    Da die Xphi Harco Inc. einen riesigen Komplex in L. A. Nord einnahm, gab es eine Extra-Haltestelle; diverse Laufbänder beförderten die Mitarbeiter direkt in die richtigen Gebäude.
    In der Eingangshalle des Verwaltungsskyliners angelangt, drückte ich optimistisch den Liftknopf. Aber wie zu erwarten, konnte ich auch heute mein Fitnessprogramm mit der »Steig zweiunddreißig Etagen«-Disziplin abschließen. Mein ganzes Mitleid gehörte an diesem Tag den bedauernswerten Arbeitskollegen im achtundsechszigsten Stockwerk. Die werten Herrschaften des Direktoriums in den letzten zweiunddreißig Etagen ließen sich natürlich in einem Helitaxi auf dem Dach absetzen und gelangten auf diese Weise äußerst bequem an ihren Arbeitsplatz.

Das Unheil nimmt seinen Lauf ...

    Wie an jedem Wochentag schleppte sich der Vormittag dahin, leidige Routine, dazu Pinkys überhebliches Gehabe, er war kürzlich von »oben« belobigt worden. Dabei hatte er auf meine Initiative hin gehandelt. Alpha Jeans geschmacksneutraler Imbiss trug auch nicht dazu bei, meine Stimmung zu heben. Das bemerkte sogar der alles andere als feinfühlige Pinky und ließ sich zu einem saloppen: »Sag mal, altes Haus, wer hat dir denn in die Suppe gespuckt?« hinreißen.
    »Was soll schon sein?« Ich tat erstaunt.
    »Komm, rück schon raus damit. Ist vielleicht der Gartenrobot kaputt und du musst am Wochenende den Rasen mähen?« Pinkys Vermutung resultierte aus seinem eigenen Erfahrungsschatz.
    »Viel schlimmer«, stöhnte ich, »meine Tante kommt zu Besuch.«
    Und ehe ich mich versah, hatte er die ganze Geschichte aus mir herausgelockt. Einschließlich der Schwindelei über die angeblichen Überstunden.
    »Au weh, das ist ja echt ein dicker Hund, Abercrombie. Deine Phantasie möchte ich haben, wenn es darum geht, sich bei Kelsie um etwas zu drücken. Aber Spaß beiseite, ich bin gespannt, wie du dich da rausreden willst.«
    Ich täuschte mich bestimmt nicht, als ich in seiner Miene so etwas wie Schadenfreude zu entdecken glaubte. »Du bist wirklich ein wahrer Freund in der Not«, knurrte ich, »deine Hilfsbereitschaft kennt wohl keine Grenzen.«
    »Sei doch nicht gleich eingeschnappt, alter Knabe. Lass deine grauen Zellen mal etwas rotieren.« Pinky liebte alte englische Detektivstories und streute gern altmodische Floskeln in seine Äußerungen ein.
    Laut fing ich an, zu überlegen. »Da müsste sich doch irgendetwas finden lassen. Es sollte natürlich nach viel aussehen und wenig sein. Vielleicht ein zerlegbarer Staubsauger oder ... «
    »Ding, dong«, machte es in meinem Kopf. Und schon hatte ich die Idee des Jahrhunderts. Dieser Müllschlucker der OXY Company. Warum war ich da nicht gleich draufgekommen? Ich griff sofort zum Visaphon und ließ mich per Blitzgespräch mit oben genannter Firma verbinden.
    Der perplexe Ghato Pinky verfolgte mein Tun mit atemloser Spannung. Es musste ziemlich an ihm nagen, dass er nicht im Geringsten wusste, was eigentlich Trumpf war.
    Erhabene Orgelklänge ertönten, und ein sauertöpfisches Individuum verkündigte mit Grabesstimme »Hast du Kummer und Sorgen, gräm' dich nicht im Verborgnen. Ist dir ein Teurer verstorben, wähl die Firma von morgen: P. S. P. Company steht für Pietätvoll, Stilvoll und Preiswert!«
    Mit unerhörter Präzision hämmerte mein rechter Zeigefinger auf die »Aus«-Taste des Gerätes. Auf dem Gesicht meines Arbeitskollegen machte sich Häme breit, aber als ich erneut die Koordinaten der OXY eingab, triumphierte der Mensch über die Technik, oder vielleicht doch andersrum ...?
    Pinkys Interesse war sofort wieder geweckt, denn auf dem Schirm erschien jetzt eine junge Dame, die man ohne Übertreibung als Turbokäfer bezeichnen konnte.
    »Hi, hier spricht Sheila von der OXY Company, womit kann ich ihnen behilflich sein?« lispelte sie, begleitet von einem verführerischem
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