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Die wunderbare OX 82b Entstofflichungsmaschine (Retro-SF)

Die wunderbare OX 82b Entstofflichungsmaschine (Retro-SF)

Titel: Die wunderbare OX 82b Entstofflichungsmaschine (Retro-SF)
Autoren: Myra Çakan
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unterziehen. Muss ich es noch sagen?
    »Hrumpf – hrumpf – gulb«, und Tante Marilyn war ihrer Prachtlocken beraubt. Da sie um ihre weiblichen Zierden gebracht worden waren, brach Hysterie unter den Damen aus.
    »Truman, stell sofort das Ding ab«, schrillte Alpha Jean.
    Aus Gründen des Familienfriedens unterließ ich es, sie auf die Unlogik ihres Begehrens hinzuweisen. Tatsache ist, dass ich der Einzige war, der in dem Tohuwabohu den Überblick behielt. Dazu muss gesagt werden, dass die Maschine inzwischen geräuschmäßig einem startenden Jet glich.
    Ich bat um Ruhe und schritt zur Tat, bzw. zum Visaphon. Dort ließ ich mich mit der OXY Company verbinden. Die arme Sheila hatte anscheinend am Wochenende Dienst, denn sie war es, die mich mit einem strahlenden »Hallo, Truman« begrüßte.
    »Hören sie, Schätzchen, schicken Sie sofort einen Reparaturtrupp vorbei.«
    » Schätzchen , Truman?«, zischte mir mein holdes Weib ins Ohr. »Woher kennst du diesen Vamp?«
    »Psst, nicht jetzt«, zischte ich zurück.
    »Wie bitte, Truman?« Sheila war leicht verwundert.
    Als sich auch noch Tante Marilyn einschaltete und insistierte, dass ich SOFORT ihre falsche Lockenpracht wieder herbeischaffen sollte, konnte ich nur total entnervt »Ruhe, verdammt noch mal!« brüllen.
    Nachdem ich einige Male tief durch geatmet hatte, setzte ich meinen Plausch mit Sheila fort. Sie versuchte, mich auf Montag zu vertrösten, und erst als ich sehr massiv wurde, verlangte sie zu wissen, was denn eigentlich repariert werden sollte.
    »Na, Sie haben mir doch diesen Müllschlucker im Bastelsatz verkauft.« Es fiel mir begreiflicherweise schwer, im Angesicht meiner Familie Farbe zu bekennen, was meinen Job als geheimer Obertester betraf.
    »Sie meinen unsere OX82b Entstofflichungsmaschine?« Ich bestätigte. Sheila schluckte einmal trocken und sagte: »Moment bitte. Ich verbinde sie sofort mit unserem Notdienst, Sir.« Und entschwand.
    Ja, und da erschien es, das eingangs erwähnte fette, glatzköpfige Individuum.
    »Sie sind mit einem unserer Produkte unzufrieden, sagte mir die liebe Sheila«, sülzte er.
    »Allerdings«, fauchte ich.
    Kopfschütteln und ungläubiges Zungenschnalzen war die Antwort. Als ich daraufhin stumm blieb, ließ er sich zu einem »Bedauerlich, bedauerlich«, hinreißen. Aber dann schien er sich zu besinnen, dass er auf seinem Stuhl saß, um sich seine Brötchen zu verdienen.
    »Sagen Sie, Mr. Abercrombie, um welches Produkt der OXY Company handelt es sich denn in ihrem Fall?« Ich teilte es ihm mit. Dies hatte aber nur erneutes Kopfschütteln und Zungenschnalzen zur Folge.
    »Wie lautet die Seriennummer ihres Gerätes?« raffte er sich schließlich auf, zu fragen.
    Auf dem Bauch robbte ich mich an den verrückten Müllschlucker heran. Und siehe da, unterhalb des Trichters glänzte in Golddruck die gewünschte Nummer. Ich kroch zum Visaphon zurück und erstattete Meldung. Anscheinend war es nicht meine Glücksnummer, denn der dicke Kerl versuchte sein Gesicht in teilnahmsvolle Falten zu legen.
    »Unglücklicherweise haben Sie eines der wenigen Geräte der OXY Company erhalten, die, ähem, nicht ganz so einwandfrei funktionieren, wie sie sollten.«
    »Ach, tatsächlich?« Sarkasmus liegt mir sonst nicht. »Und was gedenken Sie, daran zu ändern?«
    »Es tut uns außerordentlich leid, aber da ist nichts zu ändern.«
    »Waaas?!«
    »Bitte, bitte Mr. Abercrombie, wir wollen doch nicht die Beherrschung verlieren.« Er zauberte ein begütigendes Onkellächeln in seine fette Visage.
    »Hören Sie.« Ich versuchte noch einmal, Logik ins Spiel zu bringen, »Sie haben mir dieses Gerät geliefert und sie holen es auch wieder ab – sofort.«
    »Dazu sind wir nicht verpflichtet. Aber ich werde gleich morgen den Wartungsdienst zu Ihnen schicken«, sagte er glatt. Dann kniff er die Augen zusammen und fragte misstrauisch: »Was ist das für ein Krawall bei Ihnen?«
    »Dreimal dürfen sie raten«, keifte meine Frau. Sie war, als der Fettwanst erschien, hinter meinem Rücken in Deckung gegangen. Wie Sie sich vielleicht erinnern, hatte die wunderbare OX82b Entstofflichungsmaschine ihr Kleid entstofflicht.
    »Haben sie der OX82b etwa Materie zugeführt?«
    »Keineswegs«, entgegnete ich schlagfertig, »Ihr Maschinchen hat sich selbst bedient.« Das saß!
    »Das ist schlecht, das ist sogar sehr schlecht«, ließ er sich schließlich vernehmen.
    Meine Frau, mutig geworden, fasste sogleich nach. »Was soll das heißen? Schließlich ist das
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