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Die Wiederkehrer

Die Wiederkehrer

Titel: Die Wiederkehrer
Autoren: Kooky Rooster
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Kühlergrills von LKWs sind keine besonders zuverlässige Todesquelle.“
    Niko schwankte etwas. In seinem Kopf drehte sich alles. War er tatsächlich im Jenseits? Hatte Harry recht und er war tatsächlich sein … Schutzengel? Musste Niko in wenigen Minuten in diesen übel zugerichteten, gelähmten Körper zurück schlüpfen und dort für … oh Gott …
wie lange? …
rein?
    „Achtundzwanzig Jahre“, brummte der Cop und trommelte, einer inneren Melodie folgend, mit zwei Fingern auf dem Blech des Autodachs herum. Niko fuhr hoch und starrte Harry fragend an. „Du wolltest wissen, wie lange du so dahinvegetieren wirst. Achtundzwanzig Jahre, drei Monate, vier Tage und sieben Stunden. Außer …“
    Nikos Knie schlotterten, der Brustkorb zog sich eng zusammen und kalter Schweiß bildete sich auf seinem Rücken.
    „Außer
was?“,
fragte er verzweifelt und eine Träne kullerte über seine Wange.
    „Außer, du wirst schwul“, erklärte der Bulle väterlich sanft.
    „Okay!“, sprudelte es aus Niko heraus, ohne auch nur eine weitere Sekunde darüber nachzudenken. Erst hinterher fiel ihm ein, dass er dazu im Vorfeld einiges geklärt hätte haben wollen. Aber die Entscheidung fühlte sich richtig an, auch wenn er noch keine Vorstellung davon hatte, worauf der Cop mit dieser Forderung hinaus wollte. Keinesfalls wollte Niko so enden, wie auf dem Foto – niemals – was auch immer er dafür tun musste.
    „Wirklich?“, gluckste Harry, wandte sich nur kurz ab, um den Kaugummi auf die Straße zu pusten und funkelte Niko amüsiert an.
    „Wenn ich dann nicht …“ Statt weiterzureden tippte Niko auf die schrecklichen Fotos. Der Cop warf einen erstaunten Blick darauf, als habe er sie noch nie zuvor gesehen. Er grapschte nach den Bildern und warf sie über die Schulter hinter sich. Dort rangen diese mit der leichten Brise und flatterten schließlich tanzend auf den Asphalt.
    „Nope“, erwiderte Harry salopp, griff nach dem Schlagstock und musterte interessiert dessen abgerundetes Ende. Wollte er Niko damit nun doch noch verprügeln? Als der Bulle merkte, wie Niko den Knüppel mit einem bangen Blick anstarrte, grinste er breit und wackelte mit den Augenbrauen.
    „Na? Schon aufgeregt?“, brummte er anzüglich, bildete mit Zeigefinger und Daumen einen Ring und stieß den Knüppel hindurch. Gulp! Instinktiv klemmte Niko die Arschbacken zusammen und glubschte panisch auf die pantomimische Penetration. Hatte er sich gerade zu Harrys Lustsklaven gemacht? Für alle Ewigkeit?
    „Keine Sorge, bin auf Entzug. Strenge Enthaltsamkeit!“, murmelte Harry und zupfte, wie um das zu untermauern, kurz am Hosenstall.
    „Und was … wie …?“, stammelte Niko.
    „Mh, das mit der Mieze war der totale Reinfall. Das hätte ich ahnen müssen. Aber … scharf war sie, oder?“, plapperte der Cop drauflos und zwinkerte Niko grinsend zu. Dieser brauchte eine Weile, bis er begriff, worüber Harry redete.
    „Karin?“, fragte er jedoch sicherheitshalber nach.
    „Weißt du, Nikolaus, Whiskey ist eine verdammte Hure“, wechselte der Hüne plötzlich das Thema und legte einen Arm um Nikos Schultern. Dabei klemmte er dessen Genick fest in die Armbeuge. Selbst wenn Niko es gewagt hätte, dagegen konnte er keinen Widerstand leisten. Harry drehte sich zur Seite und schleifte seinen Schützling dabei grob mit sich. Mit Niko fest im Arm schlenderte der Cop einige Schritte über den flirrenden Asphalt.
    „Hure“, brabbelte Niko um zu beweisen, dass er zugehört hatte. Er hatte nicht den blassesten Schimmer, wovon der Bulle sprach.
    „Yeah! Richtig!“, dehnte dieser die Vokale wie ein Cowboy. „Die Sache ist die, Nikolaus, ich hab Scheiße gebaut. Ich sag nur: Staubsauger, Whiskey und Pornos“, erklärte Harry. Niko konnte ihm nicht folgen. „Hast du eine Ahnung, wie schnell da die Zeit vergeht?“, fragte der Bulle, erwartete aber keine Antwort. Er machte mit dem Arm eine Bewegung, als demonstriere er einen Absturz. „Bumm!“, stieß er laut aus und Niko fuhr erschrocken hoch. „
'Nine-Eleven'
sagt dir was?“, fragte Harry und schob Niko etwas von sich weg, um ihm besser ins Gesicht sehen zu können. Was für eine Frage!
Jedem
sagte
'Nine-Eleven'
etwas. Aber was hatte das mit Niko zu tun? „Weißt du, Nikolaus, es ist nicht leicht, wenn ein Schutzengel über Nacht ein paar hundert Schützlinge verliert. Man kann mir im Grunde keinen Vorwurf machen.“
    „Ähm, ja …“, murmelte Niko mit mehr als nur einem Fragezeichen im
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