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Die widerspenstige Lady

Die widerspenstige Lady

Titel: Die widerspenstige Lady
Autoren: GEORGINA DEVON
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nicht selbst mitteilt, werden wir es wohl nie erfahren. Tatsächlich bin ich heute mit ihr hergekommen, weil ich hoffte, dass sie auf St. Cyrus trifft – zumindest das habe ich erreicht.“ Es klang ironisch.
    „Sir Hugo“, begann sie mit zitternder Stimme. „Wir dürfen einander nicht wiedersehen. Wovon Sie da sprechen, geht allein Sie und Ihre Verlobte etwas an. Damit habe ich nichts zu tun. Falls Lady Mainwaring die Verlobung doch noch löst, wäre dies natürlich … Ach, ich weiß es nicht.“
    „Annabell!“ Dominic war neben ihr erschienen. Er schenkte Hugo einen strengen Blick. „Wir sollten Lucy jetzt heimbringen.“
    Nickend erhob sie sich und folgte dem Bruder und Lucy hinaus.
    Hugo ließ sie ohne Gruß gehen, sah ihr aber nachdenklich hinterher. Niemals war ihm eine Frau so nahe gekommen. Was er empfand, wenn er sie sah, wusste er selbst nicht zu erklären. Und dennoch hatte er sie verloren und alles nur wegen Fehlern, die er in der Vergangenheit begangen hatte.
    Er blickte hinüber zu Elizabeth. Es war offensichtlich, dass sie St. Cyrus verfallen war. Hatte sie ihn ebenfalls um eine Heirat gebeten und war zurückgewiesen worden?
    St. Cyrus war unbestreitbar ein Dandy, hatte aber dennoch im Krieg gegen Napoleon dem Vaterland gedient und sich auf dem Schlachtfeld durch seinen Mut hervorgetan. Man hielt ihn überall für einen Mann von Ehre. Warum sollte er sich dann geweigert haben, Elizabeth zu heiraten? Hatte sie ihm erzählt, dass sie schwanger war, oder hielt sie ihn nicht für den Vater ihres Kindes? Eine andere Erklärung wollte Hugo nicht einfallen.
    Es wurde Zeit, sich zu verabschieden. Er ging hinüber zu Elizabeth. „St. Cyrus“, grüßte er mit einem Nicken. „Ich muss Ihnen Elizabeth entführen. Wir gehen jetzt.“
    Lady Mainwaring wollte gerade protestieren, aber St. Cyrus legte ihr die Hand auf den Arm, und schon verstummte sie.
    „Natürlich, Fitzsimmon“, antwortete er. „Ich wollte mich gerade von Lady Mainwaring verabschieden.“
    Hugo bot der Verlobten den Arm. „Elizabeth? Die Kutsche wird in Kürze vorfahren.“ Dann nickte er St. Cyrus zu. „Ich hoffe, wir sehen uns bald einmal wieder.“
    „Davon ist auszugehen. Vielleicht im Club“, antwortete der.

18. KAPITEL
    Am folgenden Nachmittag klopfte Hugo an die Eingangstür des Stadthauses von Viscount Chillings. Es erschien ein sehr würdevoller Butler, der ihn von Kopf bis Fuß musterte.
    „Sir?“
    Hugo überreichte ihm seine Karte. „Bitte richten Sie Lady Fenwick-Clyde aus, dass Sir Hugo Fitzsimmon sie zu sprechen wünscht.“
    „Wenn Sie eintreten möchten, Sir. Hier entlang, bitte.“
    In der Halle nahm ein Diener Hugo den Hut ab. Er folgte dem Butler in den Empfangssalon. Über dem Kamin hing ein Porträt von Annabell und ihren Brüdern. Die Ähnlichkeit zwischen ihr und Viscount Chillings fiel ins Auge. Wenn Hugo sich nicht irrte, waren die beiden Zwillinge. Dominic sah den beiden zwar auch ähnlich, er war jedoch nicht blond, sondern hatte pechschwarzes Haar. Außerdem schien in seinen Augen ein übermütiges Blitzen zu liegen, das seinen Geschwistern fehlte.
    „Was wollen Sie hier, verdammt?“
    „Dominic Chillings“, bemerkte Hugo freundlich und wandte sich um. „Wie schön, Sie wiederzusehen.“
    „Da bin ich keineswegs Ihrer Meinung. Ich darf Ihnen mitteilen, dass Sie meine Schwester nicht sprechen werden. Lassen Sie sie also in Ruhe.“ Aufgeregt begann Dominic auf und ab zu schreiten. „Ich schlage vor, Sie gesellen sich wieder zu Ihrer Verlobten.“
    „Ich bin hergekommen, um Ihre Schwester zu sehen und nicht Ihretwegen. Lady Fenwick-Clyde ist wohl in einem Alter, in dem sie ihre Entscheidungen selbst zu treffen vermag.“
    „Sie wird Sie weder empfangen noch sonst auch nur das Geringste mit Ihnen zu tun haben wollen, wenn sie erfährt, welche Wette gestern bei Brook’s eingetragen wurde.“
    Erstaunt sah Hugo ihn an. „Wovon sprechen Sie?“
    „Spielen Sie nur nicht den Unschuldigen“, gab Dominic missgestimmt zurück. „Das nimmt man einem Mann wie Ihnen ohnehin nicht ab, Fitzsimmon.“
    „Ich bin erst seit zwei Tagen in der Stadt.“ Hugo bemühte sich, ruhig zu bleiben. „Und ja, ich war gestern Nacht bei Brook’s, bin aber bald wieder gegangen. Deshalb weiß ich auch nicht, was kürzlich ins Wettbuch des Clubs eingetragen wurde, und es hat mir gegenüber auch niemand erwähnt.“
    „Dann scheint es ja fast so, als hätte man die Wette gestern spät nachts oder aber heute Vormittag
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