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Die widerspenstige Lady

Die widerspenstige Lady

Titel: Die widerspenstige Lady
Autoren: GEORGINA DEVON
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nachts in meinen Armen hielt.“
    Schwach nickte sie. „Ich flehe dich an, Hugo, dies dürfte kaum der geeignete Ort sein.“
    „Und wo würde es dir dann besser passen? Wirst du zu mir kommen?“
    Entsetzt sah sie zu ihm auf. „Unmöglich! Das weißt du doch ganz genau.“
    „Dann bleibt mir also nur die Tanzfläche von Almack’s .“
    Erneut wirbelte er sie herum. Die Welt um sie schien zu versinken, und es gab nur noch den Mann, der sie viel zu fest in den Armen hielt. Wenn der Augenblick doch nur nie enden würde … Sie musste sich diese letzten Minuten in seiner Nähe genau einprägen, damit sie sich für immer daran erinnern konnte.
    Die letzten Töne des Walzers waren verstummt, doch Hugo hielt sie weiter an sich gepresst.
    „Bitte, ich kann kaum noch atmen“, sagte sie endlich.
    Er gab sie frei und bot ihr den Arm, um sie an den Tisch zurückzugeleiten, wo Mr. Hawks inzwischen wieder Platz genommen hatte.
    „Sie tanzen ja ganz ausgezeichnet Walzer, Lady Fenwick-Clyde“, bemerkte der.
    „Manchmal bin ich selbst ganz überrascht“, gestand sie.
    Er zwinkerte ihr zu. „Für heute Abend darf ich mich von Ihnen verabschieden.“ Damit verneigte er sich und schritt von dannen.
    „Wer war das?“, fragte Hugo drohend.
    „Was hast du denn?“, wollte sie erstaunt wissen.
    „Der Kerl hat dich geradezu impertinent angestarrt! Spiel also nicht die Naive!“
    „Du bist ja eifersüchtig, Hugo!“
    „Denk doch, was du willst.“ Er richtete sich zu voller Größe auf. „Würdest du mir jetzt bitte sagen, wer der Herr war?“
    Dieser arrogante Kerl tat ja gerade so, als müsste sie ihm Rede und Antwort stehen! „Das werde ich nicht, Sir Hugo. Es ist nämlich nicht so, als besäßen Sie irgendein Recht zu erfahren, mit wem ich mich treffe oder unterhalte. Sie sind der Verlobte einer anderen Frau, wenn ich Sie daran erinnern darf.“
    Wütend ballte er die Hände, und seine Miene verfinsterte sich.
    „Wo steckt Ihre überaus liebreizende Braut, Sir?“
    „Dort drüben beim Fenster“, erklärte er mit unterdrücktem Zorn.
    Lady Elizabeth Mainwaring blickte offenbar völlig bezaubert zu einem blonden sonnengebräunten Mann auf, der aussah wie der griechische Adonis persönlich. Was ging zwischen den beiden vor?
    „Wer ist dieser Gentleman?“, fragte sie Hugo.
    „St. Cyrus“, antwortete er trocken. „Er war ebenfalls eine Zeit lang Elizabeths Geliebter.“
    Also hatte Lady Mainwaring recht gehabt mir ihrer Vermutung, dass Hugo von seinem ehemaligen Rivalen wusste.
    „Was sagen Sie da?“
    „Du hast dich nicht verhört, Annabell. Elizabeth hat uns beiden Zutritt zu ihrem Boudoir gewährt.“
    „Und das war Ihnen gleich?“
    Nach seinem Eifersuchtsanfall eben wegen Hawks konnte sie sich das nur schwer vorstellen.
    Achselzuckend erklärte er: „Es hat mir nichts ausgemacht. Meine Affäre mit Elizabeth hatte nur einen einzigen Sinn. Falls sie sich also noch mit jemand anderem treffen wollte, bitte sehr. Solange ich nicht zu kurz kam, war es mir egal.“
    „Macht es Ihnen denn gar nichts aus, die beiden jetzt zusammen zu sehen?“
    „Keineswegs. Ich bin ja hier bei dir. Und auch sonst gäbe ich keinen Pfifferling darauf.“
    Kalt schien es ihr über den Rücken zu laufen. „Ich verstehe.“ Seine Kühle erschreckte sie. Dies war nicht der Mann, in den sie sich verliebt hatte.
    Zynisch lächelnd fügte er hinzu: „Ich bin nicht einmal sicher, dass es mein Kind ist, das sie unter dem Herzen trägt.“
    Hatte Lady Mainwaring Hugo von dem Gespräch auf der Terrasse erzählt? Annabell sah zu ihr hinüber. Sie hing geradezu an den Lippen von St. Cyrus. Dies musste der Mann sein, den sie heimlich liebte. Für einen Augenblick bedauerte sie die schöne Elizabeth, deren tiefste Gefühle nicht erwidert wurden.
    „Sieh mich an, Annabell“, befahl Hugo.
    „Glauben Sie wirklich, dass ein anderer der Vater sein könnte?“, wollte sie wissen.
    „Ich halte es nicht für unwahrscheinlich. Wie du weißt, bin ich nie unvorsichtig. Das gilt keineswegs für alle Männer.“
    Das Blut stieg ihr in die Wangen. „Leise, Sir Hugo, man könnte uns hören.“
    „Dafür ist uns hier niemand nahe genug“, erwiderte er verächtlich. „Uns könnte höchstens dein fortgesetztes Erröten verraten.“
    Sie schwieg aufgebracht.
    „Verzeih mir“, bat er. „Mir missfällt unsere Situation ebenso wie dir. Ich wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, herauszufinden, wer der Vater von Elizabeths Kind ist. Aber falls sie es mir
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