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Die widerspenstige Lady

Die widerspenstige Lady

Titel: Die widerspenstige Lady
Autoren: GEORGINA DEVON
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und Annabell angetan hatte?
    „Ich will ihn heiraten“, erklärte sie und errötete.
    „Wer ist denn nun der Vater?“
    Sie zuckte die Schultern. „Ich vermag es nicht mit Sicherheit zu sagen. Wahrscheinlich aber St. Cyrus, aus den Gründen, die wir bereits besprochen haben.“
    „Ah, weil ich dich beschützt habe“, sagte er leise.
    „Hugo!“
    „Weiß er darüber Bescheid?“
    „Ja, ich habe ihm alles gesagt, und er will das Kind anerkennen.“ Sie strahlte. „Er liebt mich. Als wir uns auf dem Kontinent trennten, glaubte ich es nicht.“ Beschämt fügte sie hinzu: „Deshalb wandte ich mich an dich.“
    „Ich sollte also den Lückenbüßer mimen“, gab er bitter zurück.
    „Wenn du es so auszudrücken wünschst …“
    „Dann bleibt mir nur noch, dich zu bitten, die Auflösung unserer Verlobung in der Times bekannt zu geben“, stellte er fest.
    „Und du bist nun frei und kannst Annabell heiraten.“
    Er überging die Bemerkung. Sein Leben ging sie nichts mehr an. „Ich wünsche dir alles Gute.“ Damit erhob er sich.
    „Auf Wiedersehen, Hugo.“
    Ohne sich noch einmal umzudrehen, ging er hinaus.
    Traurig saß Annabell im Salon beim Fenster und sah hinaus. In der gestrigen Times hatte Lady Mainwaring die Lösung ihrer Verlobung mit Hugo bekannt gegeben. Er war nun frei. Dennoch hatte er sich nicht blicken lassen, um ihr etwa selbst davon zu berichten. Dabei musste die Trennung gewiss schon einige Tage zurückliegen.
    Hatte er ihr nur vorgemacht, dass er sie vermisste und alles tun würde, damit sie zu ihm zurückkehrte? Offenbar hatten seine Beteuerungen nicht das Geringste zu bedeuten gehabt!
    Und sie hatte sogar darüber nachgedacht, ihn zu heiraten, falls er ihr einen Antrag machte! Doch er war nicht zu ihr gekommen! Was war sie doch für eine Närrin gewesen.
    Die Tür zum Salon öffnete sich, und Oswald kam herein. „Sir Hugo Fitzsimmon“, verkündete er.
    Der alte Butler musste scherzen! Aber nein, tatsächlich betrat nun Hugo hinter ihm das Zimmer.
    Sie hob das Kinn. „Guten Tag, Sir Hugo“, begrüßte sie ihn kühl. „Leider kommen Sie ungelegen. Ich wollte gerade das Haus verlassen.“
    „Ich werde dich nicht lange aufhalten, Annabell“, erwiderte er.
    „Lady Fenwick-Clyde“, berichtigte sie ihn.
    „Wohl eher Lady Hitzkopf.“
    Wütend wollte sie an ihm vorüberrauschen, doch er stellte sich ihr in den Weg.
    „Was willst du hier?“, fragte sie aufgebracht. „Die Anzeige stand schon gestern in der Times .“
    „Ich konnte nicht eher kommen.“
    „Konntest oder wolltest?“
    „Also gut, ich wollte nicht.“
    „Hinaus!“ Dieser Mann war einfach unglaublich dreist!
    „Nicht bevor ich dich um deine Hand gebeten habe“, entgegnete er.
    „Wie bitte?“ Sie musste sich verhört haben.
    „Heirate mich, Annabell.“
    Böse funkelte sie ihn an. „Damit scherzt man nicht, Hugo. Das ist geschmacklos.“
    „Ich habe dich noch nie angelogen oder versucht, mich über dich lustig zu machen“, widersprach er sanft.
    „Warum kommst du dann erst jetzt zu mir?“, wollte sie wissen.
    „Weil ich dir das hier schenken wollte, wenn ich um dich anhalte.“ Er reichte ihr ein samtbezogenes Etui.
    „Schon wieder Schmuck?“ Es klang bitter.
    „Ja.“ Er fiel vor ihr auf die Knie.
    „Bitte nicht, Hugo. Steh wieder auf.“
    Doch er sah sie nur an und öffnete die Schachtel. Darin lag ein Ring, den ein wunderschöner Saphir zierte.
    „Meine Großmutter hat ihn mir vererbt, und ich schenke ihn nun dir.“
    Ihr verschlug es fast den Atem. „Das ist aber nicht der Ring, den du Lady Mainwaring an den Finger gesteckt hast.“
    „Nein“, bestätigte er. „Und sie hätte ihn auch nie von mir bekommen. Dieser Saphir ist stets das Unterpfand wahrer Liebe gewesen. Deshalb sollst du ihn von mir haben.“
    Tränen glitzerten in ihren Wimpern. „Hugo“, flüsterte sie.
    Er ergriff ihre linke Hand und steckte Annabell den Ring an. Er passte, als wäre er für sie gemacht.
    „Ich liebe dich“, sagte er dann schlicht.
    Nun sank auch sie auf die Knie.
    Zärtlich lächelte er. „Der Saphir stammt aus Indien. Einer meiner italienischen Vorfahren erhielt ihn im sechzehnten Jahrhundert von einem Maharadscha als Zeichen seiner Wertschätzung. Wenn man ihn der Frau schenkt, die man von Herzen liebt, beschert er ein langes Leben und viele Kinder. So will es jedenfalls die Legende.“ Er umfasste ihr Kinn. „Ich hätte den Ring keiner anderen als nur dir anstecken können, Liebste.“
    Sie küsste
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