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Die Werwolf-Elite

Die Werwolf-Elite

Titel: Die Werwolf-Elite
Autoren: Jason Dark
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geschwungene Kurve.
    Das Licht schwenkte, wurde von Eisenstäben reflektiert. Das Tor zum Camp.
    Schwerbewaffnete Posten davor, die augenblicklich ihre MPis hoben, als ich heranfuhr.
    Reifen radierten, als ich stoppte. Dann war ich bereits aus dem Wagen.
    Die Mündungen der Waffen glotzten mich an. Ich hielt meinen Spezialausweis in der Hand. Man kannte meinen Namen, und man führte mich sofort auf eine Tür neben dem großen Tor zu. Sie schwang auf.
    Rückwärts blickend sah ich die Einsatzwagen und eine Dienstlimousine.
    Taghell war das Gelände von den Halogenscheinwerfern erleuchtet. Das Licht lag wie eine weiße Kuppel über den barackenähnlichen Bauten.
    Überall sah ich bewaffnete Posten. Ein Colonel winkte mir. Ich ging auf ihn zu. »Snyder mein Name«, schnarrte er. »Die Lage sieht folgendermaßen aus…«
    Militärs mochte ich nicht besonders. Sie hielten sich meiner Ansicht nach zu oft für elitär, doch diesmal kam mir die knappe Sprache zugute. Ich wußte bereits nach wenigen Sätzen, wie der Hase beziehungsweise Werwolf hier lief. Ein Agent, sein Name Clive Denver, war von einem Einsatz völlig erschöpft zurückgekehrt. Die Wache hatte den zuständigen General informiert, der war mit seinem Fahrer gekommen, hatte sich mit Denver in sein Büro verzogen, und dort mußte sich der Zurückgekehrte wohl in den Werwolf verwandelt haben. Wie es dem General gelungen war, ihn aus dem Raum zu bekommen, ohne dabei selbst sein Leben zu verlieren, war rätselhaft. Allerdings sollte die Bestie bereits ein Opfer auf dem Gewissen haben. Den Fahrer und Adjutanten.
    »Alles klar?« fragte mich der Colortel und musterte mich dabei von oben bis unten.
    »Sicher. Halten Sie nur Ihre Männer zurück.«
    »Und Sie schaffen es tatsächlich, diese ungewöhnliche Horror-Figur zu erledigen?«
    »Ich versuche es.«
    »Dann man los. Schade, ich hätte andere Befehle gehabt. Bei mir wäre dieser Wolf schon von Kugeln zersiebt worden.«
    »Bestimmt. Nur würde er dann noch leben«, erwiderte ich und ließ den Knaben stehen.
    Im Prinzip hatte der Colonel recht. Man brauchte nicht unbedingt geweihte Waffen, um einen Werwolf zu töten. Das gelang auch durch Feuer, doch es barg immer unkalkulierbare Risiken, deshalb wohl der Befehl, auf mich zu warten. Außerdem hielten sich die Militärs für den Nabel der Welt. Sie begriffen es nicht, oder taten sich zumeist schwer damit, daß es Zivilisten gab, die effektiver arbeiteten als sie. Bis jetzt war der Werwolf vom Wachpersonal noch nicht gesichtet worden. Demnach mußte er in der Baracke stecken, wo der General sein Büro hatte.
    Man zeigte mir den Bau. Er sah ebenso schmucklos aus wie all die anderen. Das grelle Licht von drei Scheinwerfern strahlte ihn an. Es waren gekrümmte Bogenlampen, die ihre kalte Pracht dem Boden entgegenschleuderten.
    Die Wachtposten blieben hinter mir zurück. Nach wie vor hielten sie ihre Waffen schußbereit. Auch auf den Dächern der anderen Baracken sah ich die Soldaten. Ich schritt über Betonplatten. Wo sie aneinandergelegt waren, zeigten sie dunkle Streifen.
    Ein wenig komisch war mir schon zumute, denn ich dachte nicht nur an die Gegenwart, sondern auch an die Zukunft. Ich war gespannt, woher der Werwolf kam, und irgendwo mußte er zu dieser Bestie gemacht worden sein. Wer hatte Interesse daran, die Welt mit Werwölfen zu überfluten? Vielleicht Lupina, die Königin der Wölfe. Sie gehörte zu Dr. Tods Mordliga. Die Fenster bestanden aus dickem, schußsicherem Glas.
    Das Büro des Generals lag auf der Rückseite. Ich mußte demnach um die Baracke herum.
    Da lagen auch die Parkplätze. Ein paar Büsche fristeten zwischen dem Beton ihr karges Dasein. Auch die Dienstlimousine des Generals sah ich. Einen dunklen Rover. Vom Wind bewegten sich die Zweige der Büsche nicht. Hinter ihnen hockten Soldaten. Einer hatte ein Sprechfunkgerät und war über mein Kommen informiert worden. »Der General befindet sich noch in seinem Büro«, meldete er. Ich nickte.
    Weiter vorn fiel ein breiter Lichtstreifen auf das Pflaster. Da ich das Fenster noch nicht sehen konnte, hatte ich das Gefühl, das Licht würde aus der Wand dringen.
    Drei Schritte brachten mich an das Fenster. Ich blieb daneben stehen und schaute ins Büro.
    Der General stand vor seinem Schreibtisch, schaute auf die Tür und hielt eine Waffe in der Hand. Mir drehte er den Rücken zu.
    Deshalb klopfte ich gegen die Scheibe.
    Britten hörte das Geräusch und fuhr herum.
    Ich gab ihm ein Zeichen mit der Hand,
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