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Die Werwolf-Elite

Die Werwolf-Elite

Titel: Die Werwolf-Elite
Autoren: Jason Dark
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Gedanken, sondern packte das Mädchen und hievte es auf den Rücksitz. Suko nahm neben mir Platz. Ich wollte fahren.
    »Nehmt mich doch auch mit!« hörte ich plötzlich hinter mir eine Stimme, und Jovanka schrie erschreckt auf.
    Zwei Sekunden saß ich bewegungslos. Ein kalter Schauer rieselte über meinen Rücken.
    Dann gab ich Gas!
    ***
    Wir kamen tatsächlich weg.
    Und der Geländewagen war Spitze. Jovanka, die sich wieder einigermaßen gefangen hatte, fuhr uns sicher durch die Dunkelheit. Zum Glück kannte sie die schmalen Pfade durch den Wald, so brauchten wir nicht auf den Betonpisten zu bleiben. Zurück blieb ein Chaos.
    Noch sehr lange hörten wir das Knattern der Hubschrauber. Sie flogen ununterbrochen. Im Lager mußte weiterhin die Hölle los sein. Erst als sich kein Tropfen Sprit mehr im Tank befand, mußten wir stoppen. Das geschah bereits in der Nähe der großen Sümpfe und Wasserläufe.
    Suko und ich sprangen aus dem Fahrzeug und lösten die von außen angebrachten Reservekanister. Dann füllten wir nach.
    Als der erste Kanister leer war und ich ihn in ein Gebüsch schleuderte, geschah es.
    Plötzlich versteifte sich Jovanka, denn wie auch ich sah sie, daß auf dem Sitz hinten etwas zu flimmern begann. Und dann saß plötzlich ein Mann dort.
    Blitzschnell hielt ich die Waffe in der Hand und zielte auf den Unbekannten.
    Der grinste und hob beide Hände. »Wollen Sie wirklich Ihren Lebensretter erschießen, John Sinclair?«
    »Lebensretter?«
    »Ja, erinnern Sie sich nicht? Wer hat denn die beiden Werwölfe erledigt, die Sie umbringen wollten?«
    Ich schaute ihn an, dann Suko, doch der Chinese hob nur die Schultern.
    »Wer sind Sie?« fragte ich nach einer Weile.
    »Mein Name ist Mark Baxter.«
    »Und?«
    »CIA.«
    Da ging bei mir ein Kronleuchter auf. Ihn hatte der amerikanische Geheimdienst also geschickt. Einen Mann, der sich unsichtbar machen konnte?
    Ich hatte viel erlebt, wirklich, Freunde, aber das war mir doch ein Rätsel.
    Ziemlich belemmert mußte ich aus der Wäsche geschaut haben, denn der braunhaarige Agent lachte. »Kommen Sie, John, wir müssen weiter. So schön dieses Land auch ist, für immer möchte ich nicht hier bleiben.«
    »Ja, Sie haben recht.«
    Ich fuhr wieder an, nachdem Suko auch den zweiten Tank geleert hatte.
    Unterwegs berichtete Baxter. Er war ebenfalls auf den neuen russischen Langstreckenbomber angesetzt worden. Im Gegensatz zu Clive Denver hatte er die Aufnahmen. Natürlich tat es ihm leid, daß er uns ungewollt ins Handwerk gepfuscht hatte, indem er die Gefangenen befreite. Doch das hatte er nicht wissen können.
    Wir hatten es auch so geschafft.
    Mit dem Sprit kamen wir fast bis zu unserem Boot. Den Rest - zwei Meilen vielleicht - mußten wir uns zu Fuß durchschlagen. Dann tuckerten wir wieder über das Mündungsdelta des großes Flusses. Von Verfolgern sahen wir nichts. Die hatten im Lager genügend zu tun. Mehr als einmal stellte ich mir die Frage, wie es dort wohl aussehen würde. Mir war jedoch klar, daß ich es nie erfahren würde. Denn die Russen würden auf keinen Fall die Existenz von Werwölfen zugeben. Wir konnten allerdings aus diesem Fall noch eine zweite Lehre ziehen. Für Dämonen, ganz gleich welcher Art und Beschaffenheit, gab es keine Grenzen, keine Eisernen Vorhänge. Sie waren wirklich im wahrsten Sinne des Wortes international.
    Hoffentlich hatte der Pilot richtig reagiert und war zurückgekommen.
    Als die Sonne langsam aufging, sahen wir nicht nur ihren fahlen Schein, sondern auch die ersten grauen Wolken. »Das gibt Schnee«, sagte Jovanka.
    Sie hatte recht. Zehn Minuten später fielen bereits die ersten Flocken.
    Erst nur wenige, dann wurden es immer mehr, und wenig später hüllte uns ein weißer Wirbel ein. Wir hatten längst angelegt und warteten auf die Maschine. Jovanka wollte nicht mit.
    Als ich sie noch einmal darauf ansprach, sagte sie: »Nein, Rußland ist meine Heimat. Ich bleibe hier. Und vielleicht kann ich euch hier nützlicher sein als im Westen.«
    Wenn man es so sah, dann hatte sie recht.
    Sie wollte auch nicht mehr bei uns bleiben. Stürmisch umarmte sie mich und flüsterte mir ins Ohr, so daß die anderen es nicht hören konnten: »Es war schön mit dir, John. Ich würde gern noch einmal mit dir in die Sauna gehen.«
    »Ich auch«, erwiderte ich leise und gab ihr einen Kuß.
    Sie verabschiedete sich von Suko und Mark Baxter. Über seine Fähigkeiten würde sie kein Wort verlieren. Dann drehte sie sich um und ging. Wir schauten
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