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Die Werwolf-Elite

Die Werwolf-Elite

Titel: Die Werwolf-Elite
Autoren: Jason Dark
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niedergehockt und beobachtete. Sie sah John Sinclair und auch Suko. Der Chinese schlug einen Bogen, um in den Rücken der schrecklichen Kreaturen zu gelangen. Sinclair wurde zuerst entdeckt. Es entspann sich ein wuterfüllter Dialog zwischen ihm und der Wölfin.
    Die beiden kannten sich sehr gut, das entnahm die junge Russin den Worten.
    Ihre Hände streichelten das Messer. Die Klinge glänzte, als wäre sie eben erst nachgeschliffen worden. Das Lächeln auf Jovankas Lippen war böse, Mordgedanken durchströmten ihren Kopf. Gewissensbisse hatte sie nicht. Wenn sie diese Mutation zwischen Frau und Wolf tötete, dann war das in ihren Augen kein Mord. Tiere konnte man nicht ermorden. Vorsichtig richtete sie sich auf.
    Den Griff des Messers hielt sie umklammert. Hart traten ihre Knöchel hervor. Die Augen waren leicht zusammengekniffen, der Mund bildete einen Strich.
    Sinclair und der Chinese hatten Mut, den konnte man ihnen nicht absprechen, doch Jovanka glaubte einfach nicht daran, daß sie auch die Kaltblütigkeit besaßen, um die Gegner zu töten. Aber - sie wollte es.
    Sinclair war entdeckt worden, während die Bestien den Chinesen noch nicht gesehen hatten. Jovanka lächelte hart. Die würden sich wundern, sie hatten nicht nur zwei Gegner, sondern drei.
    Sie konnte sich entscheiden, in welche Richtung sie schleichen wollte.
    Jovanka ging weder nach rechts noch nach links. Sie suchte sich genau die Mitte aus, praktisch zwischen John Sinclair und dessen Partner Suko.
    Lupina und Sinclair sprachen miteinander. Sie schleuderten sich gegenseitig Vorwürfe ins Gesicht. Die Wölfin stand allerdings nicht sehr günstig für einen Angriff. Weder von Sinclairs noch Sukos oder Jovankas Seite. Ihre Kreaturen deckten sie einfach zu gut ab.
    Jovanka verharrte. Sie überlegte noch, wie sie es anstellen sollte, als plötzlich das Licht erlosch. Von einem Augenblick zum anderen war von dem Scheinwerferstrahl nichts mehr zu sehen.
    Dunkelheit! Nur der Mond stand am Himmel. In seinem fahlen Licht schimmerte das Fell der Wölfe seltsam silbrig. Auch warf es blitzende Reflexe auf das lange blonde Haar der Dämonin. Und dann hörte Jovanka die Explosion und wenig später die Schreie. Sie erlebte mit, wie die Gefangenen-Baracke buchstäblich auseinanderbrach und die Menschen aus ihren Gefängnissen stürmten.
    Das war eine Überraschung, die sie nicht so leicht verdaute.
    Sekundenlang stand die junge Russin starr auf dem Fleck. Ihre Augen waren geweitet. Sie hatte die Männer nie zuvor gesehen, wenn sie im Lager zusammengepfercht waren, aber sie wußte, daß sich dort auch Aggressionen aufstauten, die sich nun in einer Welle von Gewalt entluden. Und dazwischen die Werwölfe!
    Jovanka begriff sehr wohl die Gefahr, die sich von einem Augenblick zum anderen verdichtet hatte. Ihre Angst wurde unnatürlich groß, doch der Wille zur Rache blieb. »Jetzt erst recht!« knirschte sie. Sie jagte auf die Werwölfe zu.
    Die Bestien standen nicht mehr im Pulk zusammen. Sie und die Gefangenen hatten sich vermischt. Schreie gellten über den Lagerplatz, Wut- und Haßgebrüll, Schläge klatschten, das erste Blut floß.
    Andere Häftlinge waren zu den Wachhäusem der Wärter gerannt.
    Wahrscheinlich wollten sie sich bewaffnen, doch darüber brauchte sich Jovanka den Kopf nicht zu zerbrechen, sie befand sich auf einmal inmitten des Hexenkessels aus Gewalt und entladendem Zorn.
    Plötzlich war sie eingekeilt von Gestalten. Menschen, Werwölfe, die Bilder verwischten. Sie sah verzerrte Gesichter und die weit aufgerissenen Rachen der Wölfe, die hin und wieder zuschnappten, um sich ein Opfer zu holen. Es war die Hölle.
    Jovanka traute sich nicht, das Messer einzusetzen. Sie hatte Angst, einen der Gefangenen tödlich zu verletzen. Wenn sie zustach, dann mußte sie die Gewißheit haben, einen der Werwölfe zu treffen. Die Chance bekam sie.
    Von rechts warf sich ein Schatten heran, schlug nach ihr, und sie spürte scharfe Krallen, die ihre Kleidung aufrissen und Streifen in die Haut ihrer Schulter zogen. Ein Werwolf.
    Auf der Stelle wirbelte sie herum. Flockiger Geifer klatschte in ihr Gesicht.
    Sie stach einfach zu.
    Dabei spürte sie kaum Widerstand, als die Klinge dicht unter dem Hals des Wolfes in dessen Brust glitt. Sofort färbte sich das Fell rot, die Bestie zuckte auch zurück, doch sie fiel nicht, und dem Mädchen wurde in dieser Sekunde klar, daß sie mit einem normalen Messer nichts gegen die Wölfe ausrichten konnte.
    Die Bestie schüttelte sich,
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