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Die Werwolf-Elite

Die Werwolf-Elite

Titel: Die Werwolf-Elite
Autoren: Jason Dark
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außer Gefecht gesetzt. Zwischen Mitternacht und ein Uhr mußte er sich verstecken oder auf Jagd gehen. Der Wald lichtete sich.
    Mal erschien ein Haus. Sogar eine Tankstelle hatte man gebaut. Doch sie hatte seit Jahren schon keinen Pächter mehr gefunden. Die Tanksäulen verrosteten. Weiter.
    Noch eine Viertelstunde, dann hatte er sein Ziel erreicht. Dales Haus lag am weitesten draußen. Die Kollegen nannten es den letzten Vorposten der Zivilisation.
    Die Beschaffenheit des Bodens änderte sich. Er wurde weicher, so daß Dale das Gefühl hatte, auf Gummi zu fahren. Nur gut, daß er einen Landrover besaß. Mit dem Vierradantrieb und den großen Rädern kam der Wagen immer wieder frei. Den Weg zum Haus hatte er selbst angelegt. In mühevoller Arbeit hatte er Baumstamm neben Baumstamm gepreßt, so daß er auf Bohlen bis zu seiner Hütte fahren konnte. Einsam lag sie im letzten Licht des Tages. Und auch der Schuppen daneben, wo Dale seinen Wagen unterstellen konnte. Zum Weg hin war der Schuppen offen. Dale lenkte den Rover rückwärts hinein. Dann stieg er aus und ging zu seinem Haus. Auch hier schritt er über einen selbst angelegten schmalen Bohlenweg. Hinter dem Bau begann der Wald.
    Dschungelähnlich wucherte das Unterholz zwischen den hohen und oft sehr alten Laubbäumen.
    Das Gezwitscher der Vögel würde auch bald verstummen, wenn erst einmal die Dunkelheit über das Land gefallen war. Eigentlich brauchte man hier seine Haustür überhaupt nicht abzuschließen. Der Kanadier hatte sie trotzdem mit einem Vorhängeschloß versehen, und den Schlüssel trug er um den Hals. Er streifte das Band über seinen Kopf, steckte den Schlüssel ins Schloß und zuckte zusammen. Es war nicht abgeschlossen.
    Für zwei Sekunden blieb er unbeweglich stehen. Nur seine Zunge huschte über die Lippen. Dann stellte er sich wieder aufrecht und blickte sich sichernd und vorsichtig um. Lauerte dort jemand?
    Die Dämmerung hatte zusehends Fortschritte gemacht, und die Sicht wurde immer schlechter. Dem Haus gegenüber standen nur junge und zum Teil verkrüppelte Bäume. Die Birken hatten ihr Laub schon fast verloren. Die Blätter lagen auf weichem Boden, denn dort begann schon der so gefährliche Sumpf. Erlengebüsch, hohes Gras und weiter hinten das Schilf bildeten einen dichten Teppich, der mit Blicken nicht zu durchdringen war. Da konnte sich jemand versteckt halten, von der Hütte aus wurde er nie gesehen.
    Wenn jemand da gewesen wäre, hätten sich die Vögel anders verhalten, sie zeigten sich normal und stoben nicht aufgeschreckt davon.
    Vielleicht habe ich wirklich vergessen abzuschließen, dachte Rock Dale und drückte die Tür auf.
    Seine Hütte bestand aus einem großen Raum mit zwei kleinen Fenstern.
    Eins davon führte zur Rückseite, wo der Wald begann. Dort war es bereits dunkel.
    Deshalb mußte Rock Dale auch, wollte er im Innern der Hütte etwas sehen, Licht machen. Elektrizität war zwar vorhanden, ein hauseigener Generator sorgte dafür, doch der mußte noch angestellt werden. Zudem stand er in einem winzigen Anbau. Also mußte sich Rock Dale zuvor mit einer Kerze behelfen. Sie lag immer griffbereit auf einem Regalbrett neben der Tür. Er trat über die Schwelle. Und plötzlich zuckte er zusammen. Rock Dale hatte etwas gerochen. Raubtiergeruch…
    Den hatten seine feinen Sinne augenblicklich wahrgenommen, und sofort spannte sich seine Haltung. Er wußte auch, wer so roch.
    Ein Wolf. Seine Blicke bohrten sich in die Dunkelheit, und er sah am Ende des Raumes etwas schimmern. Die beiden gelben Punkte schienen in der Luft zu stehen, nur wenn er genauer hinschaute, erkannte er den Schatten darum. Scharf zog er die Luft ein.
    »Schließ die Tür und komm näher«, sagte eine Frauenstimme. »Ich habe mit dir zu reden.«
    Diese beiden Sätze waren so befehlsgewohnt gesprochen, daß Rock Dale automatisch folgte.
    Mit dem Fuß drückte er die Tür zu und betrat den Raum. »Mach Licht!«
    Dale holte die Kerze sowie Zündhölzer, riß eines an und hielt die Flamme gegen den Docht.
    Sie fand sehr schnell Nahrung, gab zuckendes Licht, und Widerschein tanzte an den Wänden.
    Jetzt sah Rock Dale seine Besucherin zum erstenmal genauer. Es war tatsächlich ein weibliches Wesen. Jedoch halb Mensch und halb Bestie.
    Lupina, die Königin der Wölfe, stand vor ihm!
    ***
    Ich erreichte die Glastür und sah, daß die Kugel steckengeblieben war.
    Die Tür präsentierte sich in der Tat als schußsicher. Der Werwolf war aus meinem Sichtfeld
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