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Die Waldschmerzklinik 2

Die Waldschmerzklinik 2

Titel: Die Waldschmerzklinik 2
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Sichtschutz.
    „Will der Herr etwas bestellen?“, säuselt es an meinem Ohr.
    Ich gönne der Tresenschlampe nur einen halben Blick und knurre: „Ein Bier.“
    „So-foh-hort“, singt der Kerl und verschwindet kurz, um mir gleich darauf eine Flasche über die Theke zu reichen.
     
    Waine wird häufig angesprochen, schüttelt aber immer den Kopf, bis ein großer Braunhaariger auf ihn zutritt. Der Typ hat in etwa meine Statur und auch sonst eine entfernte Ähnlichkeit. Mein Herz schaltet in Dampframmen-Modus und pumpt sich empört gegen meine Rippen. Ich trinke die Flasche leer und knalle sie auf den Tresen, bevor ich hinter dem Pfeiler hervorkomme und Waine ansteuere.
    Der verhandelt anscheinend und legt jetzt eine Hand auf die Brust des Kerls. Ich schnaube, dann stehe ich schon neben ihm.
    „N’Abend Waine“, sage ich beherrscht.
    „Oh, hallo Miroslav“, murmelt er verdutzt.
    „Komme ich unpassend?“
    „Nein, oh nein. Äh, hör mal, Carsten, heute wird es wohl doch nichts“, sagt Waine zu dem Großen, der nach einem mürrischen Blick auf mich abzieht.
    „Sorry, wenn ich dir die Tour vermasselt habe“, lüge ich dreist.
    „Ich wollte sowieso – also, das mit Carsten. Ich glaub, das wollte ich eh nicht“, stottert Waine.
    „Aha.“ Ich lehne mich locker mit dem Arsch an einen Barhocker und gucke scheinbar interessiert umher.
    „Und du? Was machst du hier?“ Waine wirft mir einen kurzen Blick zu.
    „Ich suche etwas für eine Nacht“, behaupte ich lässig
    „Oh“ Waine blinzelt, wie ich aus dem Augenwinkel feststelle.
    „Du wärst nicht zufällig interessiert?“, frage ich nach einer Kunstpause.
    Als mir die Antwort zu lange ausbleibt, gucke ich zu ihm herüber. Waine starrt in die Ferne und scheint weit weg zu sein. Ich stupse seinen Arm an.
    „Hey, ich habe dich etwas gefragt.“
    Ganz langsam wendet er mir sein Gesicht zu. Verunsicherung spiegelt sich auf seiner Miene.
    „Nach dem, was in Husum passiert ist, fragst du mich so etwas?“
    „Klar, wieso nicht? Ich bin immer noch scharf auf deinen Arsch.“
    Das leichte Zusammenzucken ist kaum wahrzunehmen, dennoch, ich bemerke es.
    „Also, Dr. Hahn, wie sieht es aus?“
    Waine atmet tief durch, dann richtet er sich kerzengerade auf und nickt.
     
    Ich bin ohne Auto da und winke nach einem Taxi, als Waine und ich die Hauptstraße erreicht haben. Er steigt wortlos ein und ich folge. Waine nennt dem Taxifahrer sein Hotel, dann lehnt er sich zurück und starrt aus dem Fenster. Ich wüsste auch nicht, was ich sagen sollte. So nah vor dem Ziel und gleichzeitig weiter davon weg, als ich mir hätte vorstellen können. Heute Nacht wird Waines Körper mir gehören, aber der Rest in unerreichbarer Ferne bleiben. Kurz überlege ich, ob ich nach Hause fahren soll, jedoch spricht meine Libido eine andere Sprache.
    Das Taxi hält, ich zahle, dann stehen Waine und ich vor einem mäßig eleganten Haus. Wahrscheinlich nur drei Sterne. Ich folge ihm in den Empfang, wo er sich den Schlüssel aushändigen lässt und ohne mich anzugucken zum Fahrstuhl läuft. Wir schweigen, während der Lift uns in den dritten Stock trägt und dort mit einem trägen ‚pling‘ die Türen öffnet. Dicker Teppich dämpft unsere Schritte. Waine hält an, schließt eine Tür auf und bedeutet mir einzutreten.
    Ein breites Bett, ein Schreibtisch, ein Stuhl. Sauber, aber nicht besonders elegant. So habe ich mir das Ambiente für unser erstes Stelldichein nicht vorgestellt, aber es verläuft schon seit geraumer Zeit anders als in meinen Träumen. Dies hier wird ein Fick, nichts anderes.
    „Willst du was trinken?“
    Waine wirkt nervös und steht mitten im Zimmer, die Arme hängen nutzlos seitlich herunter.
    „Nein“, sage ich leise und gehe auf ihn zu, umarme ihn und senke meine Lippen auf seinen Mund.
    Eine kitschige Explosion blendet mich, ich vertiefe stöhnend den Kuss und packe Waines Hinterbacken, um ihn eng an mein Becken zu ziehen. Ich reibe mich an ihm und fühle entzückt, wie er immer härter wird. Meine Finger gleiten unter sein Hemd und ertasten die samtweiche Haut. Das Gefühl lässt mich erzittern und vor Sehnsucht leise wimmern. Ich will ihn endlich sehen und überall berühren.
    Seine Hose ist schnell geöffnet und ich lange hinein, umschließe seinen steifen Schwanz und massiere ihn. Es fühlt sich so geil an, dass ich fast in meine Jeans spritze. Doch ich nehme mich zurück, mache einen Schritt beiseite und schlüpfe aus meinen Sachen. Waine beobachtet mich unter
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