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Die Wahren Geheimnisse Des Wuenschens

Die Wahren Geheimnisse Des Wuenschens

Titel: Die Wahren Geheimnisse Des Wuenschens
Autoren: Felix Sendner
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aus und man muss aufgeben. Gleichzeitig schaffen es aber die Fortgeschritteneren problemlos eine Stunde oder noch länger so stehen zu bleiben und sehen dabei auch noch völlig entspannt aus. Das »Geheimnis« dieser Bewegungslosigkeit ist, dass es keine ist. Es ist kein Stillstand, sondern in Wirklichkeit eine permanente Bewegung und Ausgleichung. Die Bewegungen, die nötig sind, um das Gleichgewicht bewahren zu können, werden nur mit zunehmender Übungspraxis immer kleiner. Bis die »Ausschläge« in die eine oder andere Richtung, die für diese Ausgleichung nötig sind, schließlich so minimal werden, dass man sie nicht als solche erkennt. Das Geheimnis des Gleichgewichts ist also die ständige Bewegung!
    Allerdings handelt es sich dabei nicht allein um ein körperliches Prinzip, oder ein philosophisches, sondern um ein ganz grundsätzliches, das in allen Bereichen der Natur zu finden ist. Nirgendwo gibt es einen Zustand des Stillstands, sondern überall nur ewige und unaufhörliche Veränderung. Alles ist immer und ständig in Bewegung. Die Hindus glauben z.B., dass ihr Schöpfergott Brahma das Universum ein- und wieder ausatmet und auf diese Weise alle seine Schöpfungen entstehen und wieder vergehen. Auf diese Weise soll alles ein endloser Kreislauf sein.
    Der Atem ist an dieser Stelle ein sehr passendes Beispiel. Denn jeder, der die Atmung versucht anzuhalten, wird massive Probleme dadurch bekommen. Das Prinzip des Atmens hat jedoch sehr viel mit dem Prinzip des Wünschens gemeinsam. Wir wünschen uns etwas Neues hinzu – wir atmen sozusagen ein. Wir wünschen uns etwas Altes fort – wir atmen aus. Das ist ein ständiger unaufhörlicher Zustand, der keinen Stillstand kennt. Die einzig mögliche Form von Gleichgewicht, die wir herstellen können, ist ein ausgewogenes Verhältnis von dem, was geht, und dem, was neu hinzukommt.
    Dieses Prinzip ist auch in der Natur zu beobachten. Ein ständiges Kommen und Gehen aller Lebewesen, sei es Pflanze, Tier oder auch Mensch. Einerseits gibt es das mächtige und kraftvolle Wachstumsprinzip, das ständig Neues hervorbringt, und andererseits muss alles irgendwann sterben und macht so wieder Platz für Neues. Beide Prinzipien ergänzen sich und können ohne einander nicht dauerhaft existieren. Zwar kann an einer bestimmten Stelle gerade eines der beiden Prinzipien vorherrschend sein, aber im größeren Ganzen gleichen sich beide immer zu einem Gleichgewicht aus, weil an anderer Stelle dann das andere Prinzip vorherrscht. Obwohl also alles in ständiger Veränderung ist, gibt es im größeren Zusammenhang immer ein Gleichgewicht.
    Was bedeutet das konkret für unsere Wünsche? Nun, ein wichtiger Punkt ist, dass wir darauf achten nicht zu sehr in einem der beiden Extreme zu verharren. Wir können nicht immer nur einatmen, sondern müssen irgendwann auch wieder ausatmen. Andersherum geht es auf Dauer natürlich genauso wenig gut. Wir können uns ständig Neues wünschen – das Wachstumsprinzip macht es möglich – aber wir müssen es auch irgendwann wieder loslassen. Wir dürfen niemals vergessen, dass alles vergänglich ist und deswegen nichts auf ewig festgehalten werden kann. Je länger und stärker wir uns an allem alten Verbrauchten festklammern, desto unangenehmer werden die Verlustumstände, die irgendwann zwangsläufig kommen werden.
    Bedeutet es, dass das Schöne, was jetzt vorhanden ist, irgendwann vergeht, und dafür etwas Unschönes neu hinzukommt? Nein, nicht wenn wir etwas dagegen tun. Aber damit ist nicht gemeint, das Vergehen des alten Schönen irgendwie aufzuhalten zu versuchen, sondern es durch etwas noch schöneres Neues zu ersetzen. Das Wachstumsprinzip ist ständig bemüht Neues hervorzubringen. Unaufhörlich! Deshalb werden wir die besten Ergebnisse dadurch erzielen, dass wir unsere Aufmerksamkeit ständig auf neue wünschenswerte, bessere Dinge und Zustände richten, statt irgendwann mit dem Wünschen aufzuhören, weil alles gerade gut ist, wie es ist. Denn das Bestehende wird vergehen, es ist nur die Frage wann, unter welchen Umständen und mit welchen Begleiterscheinungen.
    Am besten ist es, wenn man sich dieser ständigen Veränderung wirklich bewusst wird und damit ganz selbstverständlich lebt. Wenn man versteht, dass es viel einfacher ist, sich etwas Neues zu wünschen als etwas Altes zu bewahren oder gar etwas Altes zu verändern. Dieses Prinzip in das eigene Leben zu integrieren bedeutet aber auch, auf allen Ebenen sozusagen »im Fluss« zu
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