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Die Verlorenen von New York

Die Verlorenen von New York

Titel: Die Verlorenen von New York
Autoren: Susan Beth Pfeffer
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oder zwei Konservendosen bestechen. Aber sparen Sie sich auch etwas für die Fahrt auf, denn die wird lang und es gibt keinerlei Verpflegung. Nehmen Sie nur das Allernötigste mit. Eine Reisetasche für jeden, und die kriegen Sie am besten von uns, damit man Sie nicht gleich als Schüler erkennt.«
    »Während der Fahrt sollte Julie vielleicht lieber neben mir sitzen«, sagte Schwester Rita. »Wir fahren zwar im selben Bus, aber ihr fallt weniger auf, wenn ihr nicht auch noch nebeneinander sitzt.«
    Alex nickte. »Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll«, sagte er.
    »Ihre Zukunft ist unser Dank«, erwiderte Pater Mulrooney. »Und jetzt gehen Sie nach Hause und sagen Sie Ihrer Schwester, was zu tun ist. Und seien Sie morgen früh pünktlich hier. Die Morgenmesse ist nämlich weiterhin Pflicht.«
    Donnerstag, 29 . Dezember
    »Nun mach schon«, sagte Alex zu Julie. »Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
    »Ich mach ja schon«, grummelte Julie. »Bist du sicher, dass du alles hast?«
    Alex ging noch einmal seine Plastiktüte durch. Zwei Garnituren Unterwäsche zum Wechseln, am Vortag gründlich geschrubbt und immer noch ein bisschen feucht. Die restlichen Konservendosen, einen Dosenöffner und zwei Gabeln. Sämtliche Informationen, die er über Carlos’ Einheit hatte finden können. Das Foto, das Onkel Jimmy von der ganzen Familie gemacht hatte, die Passierscheine von Mr Flynn und alle ihre Geburtsurkunden und Taufscheine, die er in irgendeine Tasche stecken wollte, sobald er sich in der Schule umgezogen hatte. Den Brief von Bri trug er in der Hemdtasche bei sich.
    »Ach«, sagte er. »Mein Medaillon mit dem heiligen Christophorus.« Seine Mutter hatte sie ihm für seine ersten Ferien bei einer Gastfamilie auf dem Land mitgegeben. Hastig fing er an zu suchen.
    »Das hab ich«, sagte Julie, die gerade aus ihrem Zimmer kam. »Bri hatte es dir auf die Brust gelegt, während du krank warst, aber es ist ständig runtergefallen, deshalb habe ich es irgendwann weggepackt. Hier.«
    »Danke«, sagte er. »Hast du alles?«
    Julie nickte. »Ich hab auch den Lippenstift eingesteckt, den Kevin mir geschenkt hat«, sagte sie. »Mir doch egal, wenn der für Postulantinnen verboten ist. Ich nehm ihn trotzdem mit.«
    Das würde Kevin freuen, dachte Alex. »Hast du auch etwas von Bri dabei?«, fragte er. »Zur Erinnerung?«
    »Bri ist immer bei mir«, sagte Julie. »In meinem Herzen. Mehr brauche ich nicht.« Sie zögerte. »Doch, dich«, sagte sie dann. »Ich brauche dich.«
    Alex nickte. »Ich brauche dich auch«, sagte er. »Und jetzt komm, es wird Zeit für uns zu gehen.«

 

    © Marci Hanners
    Susan Beth Pfeffer wollte schon in der ersten Klasse Schriftstellerin werden und ist sehr glücklich, dass es geklappt hat. Nach »Die Welt, wie wir sie kannten« ist dies ihr zweites Buch bei Carlsen. Susan Beth Pfeffer liebt Eislaufen, Kino und ungesundes Essen. Sie lebt mit ihren beiden Katzen Emily und Alexander in Middletown, New York.
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