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Die Verlobte des Prinzen

Die Verlobte des Prinzen

Titel: Die Verlobte des Prinzen
Autoren: CATHERINE MANN
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erwischten …“, seine Brust hob und senkte sich schneller, „… hat Carlos mir zugeflüstert, ich solle mich um Antonio kümmern und er sich um unsere Mutter.“ Er räusperte sich und fuhr mit belegter Stimme fort: „Ich habe um das Leben meiner Mutter gefleht, doch sie haben sie trotzdem erschossen. Sie haben auch Carlos angeschossen, weil er versuchte, sie zu beschützen …“
    Er verstummte.
    Auch Kates Kehle war wie zugeschnürt. Das Bild, das er heraufbeschworen hatte, war so herzzerreißend, dass ihr fast schlecht wurde. Also hielt sie ihn einfach nur ganz fest.
    „Nachdem unsere Mutter gestorben war“, fuhr er stockend fort, „verschwimmt in meiner Erinnerung alles. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie Antonio und ich unbeschadet davongekommen sind. Später hat man mir erzählt, dass uns Wachen, die im Dienst meines Vaters standen, zu Hilfe gekommen sind. Nachdem wir San Rinaldo dann verlassen hatten, waren wir eine Zeit lang in Argentinien, bevor wir hierherkamen.“
    Seine Geschichte wies noch viele Lücken auf, aber trotzdem konnte sie heraushören, dass wenig Zeit geblieben war, um angesichts dieses schrecklichen Verlusts zu trauern. Und wie schrecklich, mit ansehen zu müssen, wie auch der ältere Bruder angeschossen wurde. Das hatte sie bisher noch in keinem Bericht über die Medinas gelesen. Ob es noch andere schreckliche Details gab, die sie geheim hielten?
    Die Schatten, die die Bäume und Wolken warfen, wirkten auf einmal unheimlich, ja gefährlich. „Kein Wunder, dass dein Vater so viel Wert auf Sicherheitsvorkehrungen legt. Eure Sicherheit muss ihm sehr am Herzen gelegen haben.“
    „Trotzdem hat er anfangs noch Reisen aufs Festland unternommen.“
    „Dein Vater hat die Insel verlassen?“ Worauf wollte Duarte hinaus?
    „Mein Vater ist eine Beziehung mit einer anderen Frau eingegangen“, sagte er mit ausdrucksloser Stimme.
    Das wusste sie bereits. „Du sprichst von der Mutter deiner Halbschwester, oder?“ Kate kannte ein paar Einzelheiten, wie zum Beispiel das Alter von Enriques Tochter Eloisa. Sie war keine zwei Jahre nach dem Sturz in San Rinaldo geboren worden. Diese Affäre musste für die drei Söhne, die noch immer um ihre Mutter getrauert hatten, besonders hart gewesen sein. „Wie haben sie sich kennengelernt?“
    „Carlos brauchte lange, um sich von seinen Wunden zu erholen. Immer wieder gab es Rückschläge. Unser Vater traf eine Krankenschwester in der Klinik.“ Die Muskeln in Duartes Oberkörper spannten sich an. „Die Affäre hat ihn von seiner Trauer abgelenkt.“
    Vieles ergab auf einmal Sinn. Zum Beispiel, warum Duarte und seine Brüder so wenig Kontakt zu ihrem Vater gehabt hatten. „Seine Beziehung zu der Krankenschwester hat einen Keil zwischen euch und euren Vater getrieben.“
    Es war so leicht, sowohl mit den Söhnen als auch mit dem Vater zu fühlen – einem verzweifelten Mann, der nach einem unglaublichen Verlust Trost suchte. Ein Junge, der seinen Vater dafür verachtete, in solch einer Zeit der Trauer anderweitig Ablenkung zu suchen.
    „Du fragst dich vermutlich, warum ich dir das alles erzähle.“
    „Wir waren zusammen im Bett, und das ist jedes Mal fantastisch, doch ich hoffe, dass zwischen uns mehr ist als nur das.“
    „Du hast einmal meine vielen kurzen Beziehungen erwähnt.“
    Sie hasste den Anflug von Eifersucht, den sie verspürte. „Ja, und?“
    „Ich hatte Sex, aber ich habe keine Erfahrung damit, Beziehungen aufzubauen. Weder mit meiner Familie noch mit Frauen. Man hat mir vorgeworfen, ein emotionsloser Kerl zu sein.“
    „Emotionslos? Du meine Güte, Duarte“, rief sie aus und drehte sich zu ihm, sodass die Hängematte genauso aus dem Gleichgewicht geriet wie ihre Gefühle. „Du bist doch alles andere als gefühllos. Du bist einer der leidenschaftlichsten Menschen, die ich kenne. Sicher, du hast eine harte Schale, aber einen weichen Kern.“
    Er brachte sie zum Schweigen, indem er ihr einen Finger auf die Lippen legte. „Ich wollte dir damit sagen, dass ich mehr will als nur deinen Körper.“
    Auf einmal hatte sie Schmetterlinge im Bauch. Wollte er wirklich …
    „Aber ich bin mir nicht sicher, ob es mir gelingt, Kate. Bei meiner Vergangenheit weiß ich nicht, ob du das Risiko eingehen möchtest.“
    Kate berührte es, dass dieser stolze Mann sich ihr von seiner verletzlichen Seite zeigte. Gleichzeitig dachte sie an das Geschenk, das er auf dem Kissen liegen gelassen hatte, statt es ihr persönlich zu übergeben. Konnte es
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