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Die Verlobte des Prinzen

Die Verlobte des Prinzen

Titel: Die Verlobte des Prinzen
Autoren: CATHERINE MANN
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angehen, dass ihre Beziehung ihn genauso durcheinanderbrachte wie sie? Er tat immer so selbstbewusst, so beherrscht.
    Die ganze Situation verunsicherte sie. So viel hatte sich in so kurzer Zeit für sie beide verändert. Wenn er genauso verwirrt und überrascht war von den Gefühlen, die zwischen ihnen aufgekeimt waren, musste sie vorsichtig an das Thema herangehen.
    „Duarte“, flüsterte sie, „wie wäre es, wenn wir bis zu Antonios und Shannons Hochzeit einen Tag nach dem anderen in Angriff nehmen?“
    Schatten huschten über sein Gesicht, dann lächelte er und zog sie an sich, um sie zu küssen.
    Eine kühle Brise strich über sie hinweg und ließ sie frösteln. Duarte hatte sich ihr geöffnet. War ihr Zögern auf mangelndes Vertrauen zurückzuführen oder auf ihre Angst, verletzt zu werden?
    Es war ein richtiges Familienessen gewesen, bei dem nur Carlos gefehlt hatte.
    Zufrieden lehnte Duarte sich zurück und schwenkte den Brandy in seinem Glas. Jetzt saßen alle Familienmitglieder im Musikzimmer und lauschten Shannon, die Klavier spielte. Neben ihr auf dem Hocker saß ihr Sohn und ließ die Beine baumeln, während Antonio am Flügel lehnte und voller Bewunderung seine Verlobte beobachtete.
    Jennifer saß im Schneidersitz auf dem Boden und streichelte die beiden Hunde von Duartes Vater, ohne zu ahnen, dass sie mit trainierten Wachhunden spielte. Draußen vor der Tür standen, wie immer, bewaffnete Sicherheitsposten. In was für eine Hölle hatte er Kate und ihre Schwester nur hineingezogen?
    Enrique ruhte sich in einem Sessel aus, die Füße hochgelegt. Die Flasche mit dem Sauerstoff erinnerte Duarte daran, wie schwer krank sein Vater noch immer war. Kate saß in einem Sessel neben ihm, während ihr Fuß im Rhythmus der Musik wippte.
    Kate.
    Er konnte sich nicht satt sehen an ihr. Das schlichte schwarze Kleid, das sie trug, sah an ihr alles andere als schlicht aus, denn es betonte die herrlichen Kurven, die er auf so intime Weise kennengelernt hatte. Wenn sie doch nur einfach im Bett bleiben könnten, dann wäre diese Sache mit der Beziehung auch für ihn ein Kinderspiel.
    Ihm war es viel schwerer gefallen, als er gedacht hatte, sich ihr in der vergangenen Nacht in der Hängematte anzuvertrauen. Aber das war es doch, was Frauen wollten, oder? Irgendetwas hatte er aber wohl falsch gemacht, denn sie hielt sich noch immer zurück.
    Shannon beendete das Stück, und Duarte applaudierte zusammen mit den anderen.
    Antonio griff nach seinem Drink. „Hey, Kate, vielleicht kannst du Duarte überreden, auch etwas für uns zu spielen.“
    Sie drehte sich überrascht zu ihm herum. „Du spielst Klavier?“
    „Nicht sehr gut.“ Er hob sein Glas in einem gespielten Toast. „Vielen Dank, Antonio, das vergesse ich dir nicht. Wenn du so weitermachst, erzähle ich den anderen von deinen Harfestunden.“
    Lachend erwiderte Antonio den Toast. Carlos war der Einzige von ihnen, der sich für den Musikunterricht interessiert hatte. Antonio hatte niemals lange genug still sitzen können, um ernsthaft zu üben, und der Lehrer hatte Duarte erklärt, er würde wie ein Roboter spielen.
    Ein weiterer Beweis für seine emotionale Kälte.
    Enrique wandte sich Kate zu. „Duarte war vielleicht kein großer Musiker, aber wichtig war für mich, dass meine Söhne einen Einblick in die Künste bekommen. Wir haben hier zwar sehr abgeschieden gelebt, aber ich habe immer sichergestellt, dass sie die besten Lehrer hatten.“
    „Hm.“ Kate nickte. „Da ich mir nicht vorstellen kann, dass Sie sich einfach zurücklehnen und anderen die Kontrolle überlassen, frage ich mich, worin Sie Ihre Söhne unterrichtet haben?“
    „Sie sind eine gute Reporterin.“
    „Nett, dass Sie das sagen.“ Sie zwinkerte Enrique ohne Scheu zu, so als würde sie mit dem Postboten plaudern. „In Anbetracht meines Arbeitgebers.“
    „Ich habe meine Söhne in Kunstgeschichte unterrichtet.“ Enrique fuhr fort, über seine Lieblingskünstler aus Spanien zu erzählen.
    Duarte nippte an seinem Brandy und beobachtete die beiden weiter. Kate war eine erstaunliche Frau. Er war entschlossen, sie zu erobern. Dafür hatte er noch zehn Tage Zeit, die er unter anderem für einen Besuch im Museum für zeitgenössische Fotografie in Chicago nutzen würde.
    Vielleicht hatte sie letzte Nacht noch nicht ganz begriffen, dass er die Hand nach ihr ausgestreckt hatte. Aber er würde alles in seiner Macht Stehende tun, um die Tage bis zur Hochzeit zu nutzen … damit sie bei ihm
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